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Retten

Wenn der schlimmste Fall eingetreten ist, also wenn Sie Ihren RDB und/oder die zugehörigen Verwaltungsblöcke verloren haben, ohne über eine Sicherungskopie zu verfügen, hilft Ihnen diese Seite weiter. Geben Sie analog zu der Beschreibung in section Sichern den Namen und die Gerätenummer der betroffenen Festplatte ein und klicken Sie dann auf Beginnen.

Nun wird Ihre gesamte Platte durchsucht -- je nach Plattengröße haben Sie nun Zeit für eine Kaffeepause. RDB-Salv sucht jetzt nach bekannten Daten von AmigaDOS-Partitionen und errechnet dann mit Hilfe dieser Daten die alten Partition-Grenzen. Anhand der Fortschrittsanzeige können Sie erkennen, wieviel Prozent schon erledigt sind. Wann immer eine Partition gefunden wird, wird der zugehörige Datenträgername in der linken Liste dargestellt, kann aber zunächst nicht angewählt werden. Es werden nur AmigaDOS-Partitionen gefunden.

Nach dem erfolgreichen Suchvorgang und eventueller kurzer Berechnungszeit können Sie die Einträge in der linken Liste anwählen. Gleichzeitig werden in der rechten Liste genaue Informationen über die jeweilige Partition angezeigt.

Sehen Sie sich die linke Liste genau an. Wurden irgendwelche Partitionen gefunden, die eigentlich gar nicht existieren? Oder Partitionen, die vielleicht früher einmal existiert haben, aber längst überschrieben wurden? Vielleicht haben Sie ja auch das Image einer Diskette auf Ihrer Festplatte gespeichert -- und dieses Image wird nun als eigene Partition angezeigt. Überprüfen Sie einzeln bei jeder gefundenen Partition, ob diese real existiert. In der rechten Liste wird Ihnen zur Erleichterung unter Zusätzliches Infos für jede Partition angezeigt, ob es Überlappungen mit anderen Partitionen gibt. Wenn sich zwei oder mehr Partitionen überlappen, deutet das sehr darauf hin, daß alle bis auf eine dieser Partitionen nicht wirklich existent sind -- sogenannte Pseudo-Partitionen.

Nachdem Sie alle fälschlicherweise angezeigten Partitionen herausgefunden haben, wählen Sie diese nacheinander mit der Maus an und klicken dann auf Entfernen. Keine Sorge, dadurch werden keinerlei Daten auf Ihrer Festplatte verändert oder gar gelöscht! Sie teilen RDB-Salv dadurch lediglich mit, welche der angezeigten Partitionen nicht wirklich existent sind und verhindern damit, daß RDB-Salv später Fehler begeht. Falls die Partition, die Sie entfernen möchten, keine Überlappungen mit anderen Partitionen aufweist, werden Sie vor dem Entfernen noch gefragt, ob diese Partition wirklich entfernt werden soll, da es meist keinen Sinn macht, solche Partitionen zu entfernen.

Entfernen Sie bitte unbedingt alle dieser fälschlicherweise angezeigten Partitionen, sonst werden Sie später Probleme bekommen. Ausnahmen sind lediglich Partitionen mit dem Namen RDSK ... und Unbenutzter Platz. Diese Pseudo-Partitionen sind nur "Platzhalter" und können normalerweise nicht entfernt werden.

In Ausnahmefällen kann es übrigens vorkommen, daß das Entfernen einer Partition ein paar Sekunden (je nach Rechnersystem) benötigt. In dieser Zeit werden einige Werte neu berechnet. Dies ist aber eher die Ausnahme als die Regel.

Vielleicht fragen Sie sich, warum RDSK ... und Unbenutzter Platz in der Liste auftauchen, da sie ja von HDToolBox und anderen Prep-Programmen auch nicht angezeigt werden. Die Antwort ist einfach: Prep-Programme erlauben meist nicht, die ganze Festplatte in Bereiche einzuteilen sondern reservieren sich selber klammheimlich ein paar Stückchen davon. RDB-Salv zeigt diese Stückchen unter folgenden Namen an:

RDSK ...
Solch ein Eintrag umfaßt den Bereich Ihrer Festplatte, auf dem der RDB und die zugehörigen Verwaltungsblöcke gespeichert sind. Hierfür muß etwas Platz reserviert werden -- was durch solch eine Pseudo-Partition am Anfang der Festplatte geschieht.
Unbenutzter Platz
Dieser Eintrag bedeutet, daß ein "Loch" in Ihren Partitionierungsdaten gefunden wurde, also eine Stelle, an der keine bekannten Daten gefunden wurden, aber auch eine Stelle, an der normalerweise kein RDSK steht. Häufig findet man am Ende der Festplatte solch einen Eintrag. In diesem Fall hat Ihr Prep-Programm beim Einrichten der Festplatte einfach ein paar Blöcke am Ende der Festplatte verschenkt, die RDB-Salv gefunden hat und auf diese Art anzeigt. Aber es gibt noch eine andere Möglichkeit, was dieser Eintrag bedeuten könnte: haben Sie vielleicht Partitionen, die nicht initialisiert sind? Oder AFS- oder NetBSD-Partitionen oder ähnliches? Diese Partitionen werden auch als Unbenutzer Platz angezeigt. An dieser Stelle soll auch noch darauf hingewiesen werden, daß mehrere solche unbekannten Partitionen, die unmittelbar hintereinander auf der Festplatte gespeichert sind, nur als ein Unbenutzter Platz angezeigt wird. RDB-Salv kann in diesem Fall leider nicht herausfinden, wie sich die einzelnen Partitionen auf diesen unbenutzten Platz verteilen. Solche Daten können Sie leider nicht sinnvoll mit Hilfe von RDB-Salv retten.

Auch am Ende Ihrer Platte befindet sich in einigen Fällen -- wie oben bereits erwähnt -- eine sogenannte Pseudo-Partition mit dem Namen Unbenutzter Platz. Dies ist die einzige Pseudo-Partition, die mit Entfernen entfernt werden kann. Falls Sie sich sicher sind, daß Sie am Ende der Platte keine Partition mehr hatten, sollten Sie diese Pseudo-Partition mit Hilfe des Knopfes Entfernen aus der Liste nehmen. Sie ersparen sich damit möglicherweise später Probleme mit diversen Prep-Programmen.

Falls Sie testen möchten, ob RDB-Salv die richtigen Daten herausgefunden hat, können Sie nun mit Hilfe des Menüs Retten/Lesen die gefundenen Partitionen anmelden oder eine MountList erstellen lassen. Sie können auch alle Ergebnisse speichern oder drucken. Wie das geht, lesen Sie bitte unter Bedienung des section Das Retten/Lesen-Menü-Menüs nach.

Wenn alles geklappt hat, werden Sie in der Regel einen neuen RDSK anlegen wollen. Benutzen Sie dazu den Menüpunkt Als RDSK speichern. Sie finden ihn im Menü Retten/Lesen. Nähere Informationen finden Sie wieder im Kapitel über die Bedienung des section Das Retten/Lesen-Menü-Menüs

Nach dem Schreiben des geretteten RDSKs müssen Sie diesen mit Hilfe von HDToolBox oder einem ähnlichen Programm edieren. Hier soll die Vorgehensweise anhand von HDToolBox beschrieben werden. Im Anhang section RDB-Nachbearbeitung finden Sie auch tabellarische Hinweise zur genauen Vorgehensweise.

Laden Sie HDToolBox und selektieren Sie die betroffene Festplatte. Wählen Sie dann Partition Drive, klicken Sie Advanced Options an und überprüfen und ändern Sie für jede Partition folgende Werte:

Partition Device Name
Hier tragen Sie den gewünschten Datenträgernamen (zum Beispiel DH0) ein -- je nachdem, wie die betroffene Partition früher hieß. Leider kann nicht berechnet werden, wie der Name früher lautete. In vielen Fällen macht es aber auch überhaupt keine Probleme, wenn die Partition nach dem Retten einen neuen Namen trägt.
Buffers
Falls Sie eine besondere Puffer-Anzahl benutzt haben, tragen Sie den entsprechenden Wert hier ein. Je mehr Puffer Sie verwenden, desto mehr RAM-Speicher wird für die Partition benötigt und je weniger Puffer Sie verwenden, desto langsamer wird der Datenzugriff auf diese Partition.
HostID
Falls Ihr Hostadapter nicht auf Einheit 7 eingestellt ist, sollten Sie hier den richtigen Wert eintragen.
Bootable
Wenn von der Partition gestartet (gebootet) werden soll, muß dieses Symbol aktiv sein.
BootPri
Hier tragen Sie bei startbaren (bootbaren) Partitionen die Start-Priorität ein. Ein Wert von 0 liegt im normalen Bereich. Wenn Sie einen Wert von über 4 oder 5 wählen, kann ohne Zuhilfenahme des Bootmenüs normalerweise nicht mehr vom internen Laufwerk gestartet werden.

Beachten Sie, daß Partitionen, die unter dem Namen UNUSED<n> (<n> wird durch eine Zahl ersetzt) angezeigt werden, ein unbekanntes Dateisystem oder freie Blöcke enthalten und daher einer besonderen Behandlung bedürfen. RDB-Salv speichert alle Pseudo-Partitionen unter diesem Namen. In der Regel haben Sie diese Partition selber irgendwann einmal angelegt und sollten daher wissen, welche speziellen Werte Sie wo eintragen müssen.

Wenn nur eine kleine unbenutzte Partition am Ende der partitionierbaren Daten angezeigt wird, deutet das darauf hin, daß Sie (bzw. Ihr Prep-Programm) früher beim Partitionieren ein paar Blöcke verschenkt haben. Machen Sie sich in diesem Fall keine Sorgen. Wenn Sie --- wie oben beschrieben -- diese Partition, die als Unbenutzter Platz angezeigt wurde, entfernt hätten, würde sie nun auch keine Verwirrung stiften. Am besten ignorieren Sie diese Partition komplett. Falls Sie unbedingt die paar Kilobyte retten möchten, können Sie diese Partition auch anmelden und initialisieren. Auf keinen Fall aber sollten Sie diese Partition mit der davorliegenden Partition verschmelzen, denn das würde die Daten der davorliegenden Partition unlesbar machen.

Unbelegte Bereiche zwischen zwei Partitionen deuten in der Regel auf eine unbekannte Partition, die zwischen diesen beiden Partitionen liegt, hin. Diese Partition kann von RDB-Salv nicht komplett gerettet werden. Sie müssen hier Handarbeit anlegen. Beachten Sie auch, daß solch ein unbelegter Bereich durchaus auch mehr als eine Partition enthalten kann. Sie müssen in diesem Fall selber versuchen, sich zu erinnern, welche Partitionen in diesen Bereichen liegen (AFS, NetBSD, Mac, ...) und diese mit Hilfe der HDToolBox entsprechend einrichten. RDB-Salv ist aus technischen Gründen leider nur in der Lage, echte AMIGA-Partitionen zu finden und zu retten.

Falls Sie nicht-residente Dateisysteme benutzen möchten, klicken nun bitte auf jeden Fall Change/Update an und erstellen Sie -- wie im System-Handbuch beschrieben -- einen neuen Filesystem-Eintrag. Wenn Sie fertig sind, gehen Sie mit Ok zurück.

Klicken Sie dann unbedingt auch für jede Partition Change... an. Überprüfen Sie, ob die Partition automatisch angemeldet werden soll oder nicht und aktivieren oder löschen Sie entsprechend das Häkchen bei Automount this partition.

RDB-Salv versucht, alle Werte so auszufüllen, daß auf möglichst vielen Systemen eine benutzbare Konfiguration entsteht. Allerdings bringt diese Konfiguration auf vielen Systemen spürbare Geschwindigkeitseinbußen mit sich. Aber das läßt sich ändern. Bitte überprüfen Sie für jede Partition, ob Mask und MaxTransfer Werte annehmen, die für Ihr System optimal sind. Diese Werte können auf derselben Seite geändert werden, auf der auch das Häkchen Automount this partition, den Sie gerade überprüft haben, zu finden ist.

Wenn Sie sich unsicher sind, welche Werte für Ihr System optimal sind, sollten Sie das Handbuch Ihres Festplatten-Systems konsultieren. Falls Sie dem Handbuch entnehmen, daß die Werte besser zu ändern sind, sollten Sie sich daran halten. Sie können sich nächstes Mal diese Arbeit übrigens sparen, indem Sie die optimalen Werte wie in section Installation als Merkmal im RDB-Salv-Piktogramm abspeichern.

Nachdem Sie alle Werte korrigiert haben, verlassen Sie diese Seite mit Ok.

Wenn Sie alle Partitionen bearbeitet haben, verlassen Sie die Partitionierungs-Seite mit Ok und klicken dann auf Save Changes to Drive.

Eventuell möchten Sie noch ein paar andere, globale Werte verändern, die von RDB-Salv nicht angepaßt wurden:

Bitte sehen Sie in Ihrem System-Handbuch und im Handbuch Ihres Festplatten-Systems nach, welche Bedeutung diese Werte haben und wie sie bei Ihnen eingestellt sein sollten.

Wenn Sie diese Werte ändern, achten Sie bitte unbedingt darauf, daß die von RDB-Salv errechneten Werte Cylinders, Heads, Blocks per Track (entspricht Sektoren pro Spur) und Blocks per Cylinder dadurch nicht zerstört werden. Falls dies doch der Fall ist (wie meist bei der HDToolBox, wenn man bei Change Drive Type einen Eintrag erstellt und dann Read Configuration anklickt), müssen die von RDB-Salv errechneten Werte von Hand neu eingetragen werden! Diese Werte zeigt RDB-Salv für jede Partition unter Festplatten Parameter an. Diese Werte sind übrigens für jede Partition einer Festplatte identisch.

Es wird empfohlen, daß Sie in der HDToolBox mit Read Configuration (klicken Sie nacheinander auf Change Drive Type, Define New und dann auf Read Configuration) die Standard-Parameter Ihrer Festplatte auslesen. Aber Sie müssen danach unbedingt wie oben beschrieben die durch diesen Vorgang zerstörten Festplatten-Parameter restaurieren, sonst können Sie später nicht auf Ihre Daten zugreifen und Ihr RDB ist weiterhin defekt!

Falls Sie obige Änderungen durchgeführt haben, klicken Sie nochmal auf Save Changes to Drive.

Sie können nun einen Neustart wagen und die Daumen drücken...


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