ProNET ist ein einfaches Netzwerksystem. Die bedeutendste Anwendung ist die gemeinsame Nutzung von Geräten wie z.B. Festplatten und CD-ROMs in allen vernetzten Rechnern.
ProNET ist ein "einfaches" Netzwerksystem, weil es keinen Standard wie z.B. TCP/IP darstellt und höchstwahrscheinlich auch nie einer werden wird -- es soll auch gar keine Konkurrenz zu ihnen sein. Dieses Programmpaket ist rein hobbymäßig entstanden und ist deswegen auch kein absolut professionelles Produkt.
Die Software basiert auf zweiseitigen Verbindungen, d.h. man kann immer nur zwei Computer auf einer Schnittstellenebene verbinden -- jede Ebene hat genau zwei Enden. Dies entspricht dem sogenannten Client-Server-Modell:
/--------\ /--------\ | | ---- ANFRAGE --->> | | | Client | | Server | | | <<-- ANTWORT ----- | | \--------/ \--------/
Da ProNET jedoch ein modulares Treiberkonzept benutzt und keine festen Schnittstellen vorgibt, kann man ohne weiteres mehr als zwei Amigas vernetzen, indem man einfach eine zweite Verbindung öffnet.
Dieses Programm ist übrigens nur auf Amiga-Computern lauffähig. Es wird auch nie Versionen für andere Rechnerplattformen geben, weil das Dateisystem wesentlich darauf basiert, wie der Amiga generell mit Dateien umgeht.
Betrachtet man diese Tatsachen genau, ist ProNET genau das richtige für Sie, wenn Sie
All dies mag Sie ein wenig an ParNet erinnern, und tatsächlich ist ProNET als Nachfolger zu dieser alten und in seinen Fähigkeiten begrenzten Software zu sehen. Es folgen ein paar Beispiele dessen, was gegenüber Matt Dillon's Software verbessert wurde:
Bitte beachten Sie noch, daß es für dieses Paket kein Installationsskript gibt -- Wenn Sie es benutzten wollen, sollten Sie sich ein wenig mit der Shell und mit Texteditoren auskennen.
ProNET benötigt grundsätzlich Version 2 des AmigaOS und läuft auf jedem beliebigen Prozessor. Einige wenige Ausnahmen gibt es jedoch: `pronet-server', `pronet.device', `pronet-talk' und sämtliche Treibermodule laufen mit älteren Kickstart-Versionen. Sie wurden jedoch nur mit 1.3 getestet.
Bevor wir mit dem Kopieren beginnen, möchte ich Ihnen noch einmal erklären, was `Devices' oder zu deutsch `Geräte' sind. Wenn Sie finden, daß Sie hierüber genug wissen, können Sie diese Sektion gerne überspringen und gleich mit dem Installieren beginnen. Wenn Sie den Installationsvorgang nicht verstehen, kann Ihnen dies hier vielleicht weiterhelfen!
Weil AmigaDOS mehr als nur ein Speichermedium verwalten kann, bekommt jedes seinen eigenen Namen. Die prominentesten Beispiele wären da `DF0:' für das eingebaute Diskettenlaufwerk und `HD0:' für die erste Festplattenpartition. Immer, wenn Sie auf eine Datei auf so einem Medium zugreifen, geben Sie diesen Namen an, es sei denn natürlich, dieses Medium ist das Wurzelverzeichnis des aktuellen Verzeichnisses.
All diese Namen beschreiben einen Teil von AmigaDOS, den man AmigaDOS-Device oder Gerät nennt. `CD0:', `HD7:', `PRT:' und `RAM:' beschreiben alle verschiedene AmigaDOS-Geräte. Wie Sie vielleicht am Beispiel `RAM:' bemerkt haben, ist das AmigaDOS-Device nur ein Symbol für ein Speichermedium, denn die Ram Disk ist schließlich kein reeller Teil der Hardware.
Dieses Device ist nicht mit den Exec-Devices zu verwechseln, obwohl man beide normalerweise nur Device nennt. Das erstere ist ein Symbol, das letztere ein Programm, das auf `.device' endet und sich im ROM oder im `DEVS:'-Verzeichnis befindet. Exec-Devices sind Treiber für Hardware wie z.B. Festplatten- oder Diskettenlaufwerke. In diesem Fall müssen Sie nicht unbedingt wissen, wozu sie gut sind oder wie sie funktionieren.
Das pronet.device
ist der Kern des gesamten ProNET-Pakets.
Es enthält alle Programmteile, die den Datentransfer zwischen mehreren Amigas
verwalten. Es enthält keine eigentlichen Übertragungsmodule, wie
es der Fall in Version 1 war, weil es sich als sehr schwierig
herausstellte, neue Übertragungsmodule für andere Schnittstellen zu
schreiben.
Dieses Device muß ins `DEVS:'-Verzeichnis aller am Netz beteiligten Maschinen kopiert werden.
Die Übertragungsmodule sind externe Programmmodule, die im `DEVS:ProNET'-Verzeichnis gelagert werden. Bitte kopieren Sie alle mitgelieferten Module dorthin, natürlich können Sie später die nicht benutzen immer noch löschen. Wichtig: Nicht direkt nach `DEVS:' kopieren, sondern in das eigene Verzeichnis!
Sobald Sie Ihr Keyfile empfangen, legen Sie es bitte als `.key' in das gleiche Verzeichnis.
Bis jetzt gibt es die Module `internal-parallel' für den
internen Parallelport (was übrigens die einzige Möglichkeit in ProNET
Version 1 war), `mfc-parallel' für den Parallelport einer
möglicherweise vorhandenen MultiFaceCard3, und `serial'
für serielle Schnittstellen, die über
serial.device
-kompatible
Treiber gesteuert werden. Das wären z.B.
`BaudBandit.device', `duart.device' etc.
Bitte erstellen Sie nun in dem gleichen Verzeichnis die Datei `DEVS:ProNET/.config'. Diese wird Konfigurationsdaten für alle Schnittstellen beinhalten, die Sie für das Netzwerk benötigen.
Diese Datei enthält beliebig viele Zeilen der Art:
[treibername] [treiberdaten]
Solch eine Zeile beschreibt eine sogenannte Unit, die einer durch einen ProNET-Treiber gesteuerten Schnittstelle entspricht. Je mehr Schnittstellen und Treiber Sie besitzen, desto mehr Verbindungen können Sie zu anderen Rechnern aufmachen. Sie werden die Möglichkeit haben, jede Unit zur Verbindung mit anderen Amigas zu benutzen. Wenn Sie z.B. eine Multiport-Karte mit 3 seriellen Ports haben, könnten Sie sich später mit 5 Amigas vernetzen, indem Sie die Multiport-Karte zusammen mit internem Parallel- und Seriellport benutzen.
Die Units sind von 0 bis n durchnumeriert. Unit 0 wird durch die allererste Zeile in der Datei beschrieben, Unit 1 durch die zweite usw. treibername ersetzen Sie bitte durch den Namen des externen Treibermoduls, treiberdaten sind Angaben, die der jeweilige Treiber zum korrekten Funktionieren benötigt. Diese können sich natürlich von Treiber zu Treiber unterscheiden.
Als erstes werden wir den Treiber für den eingebauten Parallelport einrichten. Wir erstellen folgende Zeile:
internal-parallel 0 5
Die Zahl 5 wird vom Treiber benötigt und gibt die Priorität des Transferprozesses an. Wenn Sie nicht wissen, wovon ich rede, lassen Sie diese Zahl einfach stehen! Kleinere Zahlen, wie zum Beispiel 0, bewirken, daß der Treiber nicht einfach die gesamte Rechenzeit für sich beansprucht, wenn Daten übertragen werden.
Die Zahl 0 ist die sogenannte Rechnernummer und ist von großer Bedeutung für das korrekte Funktionieren des Treibers. Zwei Rechner, die über den internal- oder mfc-parallel-Treiber vernetzt werden, müssen zwei verschiedene Nummern hier stehen haben: Eine Seite `0', die andere `1'. Wenn Sie beiden Seiten die gleiche Nummer geben, wird ProNET nicht funktionieren.
Dieser Treiber benötigt ein ParNet-kompatibles Kabel am eingebauten Parallelport.
Dieser Treiber wird für Sie nützlich sein, wenn Sie die MultiFaceCard3 von BSC besitzen. Hiermit können Sie den entsprechenden Parallelport benutzen, um Verbindungen zu anderen Rechnern aufzubauen. Dies funktioniert sowohl zu einem normalen internen Parallelport als auch zu einer zweiten MultiFaceCard3.
Bitte beachten Sie, daß Sie nur MultiFaceCards benutzen können, die mit einer 6821 PIA arbeiten -- der Treiber wurde nur mit der MultiFaceCard3 getestet.
Erstellen Sie jetzt folgende Zeile::
mfc-parallel 0 1 5
0 ist die Nummer des MFC-Parallelports; falls Sie mehrere Karten dieses Typs besitzen, können Sie auch andere Nummern einsetzen.
Die Zahl 5 wird vom Treiber benötigt und gibt die Priorität des Transferprozesses an. Wenn Sie nicht wissen, wovon ich rede, lassen Sie diese Zahl einfach stehen! Kleinere Zahlen, wie zum Beispiel 0, bewirken, daß der Treiber nicht einfach die gesamte Rechenzeit für sich beansprucht, wenn Daten übertragen werden.
Die Zahl 0 ist die sogenannte Rechnernummer und ist von großer Bedeutung für das korrekte Funktionieren des Treibers. Zwei Rechner, die über den internal- oder mfc-parallel-Treiber vernetzt werden, müssen zwei verschiedene Nummern hier stehen haben: Eine Seite `0', die andere `1'. Wenn Sie beiden Seiten die gleiche Nummer geben, wird ProNET nicht funktionieren.
Dieser Treiber benötigt ein ParNet-kompatibles Kabel am entsprechenden Parallelport.
Wenn Sie Daten über serielle Kabel übertragen möchten, erstellen Sie jetzt folgende Zeile:
serial BaudBandit.device 0 19200
BaudBandit.device ist der Name des serial.device
, das Sie
benutzen wollen, 0 ist die entsprechende Unit, die nur bei
Multiport-Karten von Bedeutung ist. Bitte beachten Sie, daß das 8n1.device
auf einem A500 nicht mit diesem Treiber zusammenarbeitet.
Wenn Sie ganz sichergehen wollen, benutzen Sie am besten das original
serial.device
19200 ist die Baudrate, die auf beiden Seiten übereinstimmen muß. Probieren Sie, wie hoch Sie gehen können. 19200 ist eigentlich ein sehr sicherer Wert, der auch auf unbeschleunigten 500ern keine Fehler liefert. Typische höhere Werte wären z.B. 38400, 57600, 64000, 76800 oder 115200. Wenn Sie doch einen zu hohen Wert benutzen, kann es sein, daß das Netzwerk einfach aufhört zu arbeiten, besonders wenn der Prozessor sehr beansprucht wird. Es kann aber auch genauso gut sein, daß alles eine halbe Stunde in Ordnung ist und der Treiber dann "zusammenbricht".
Ohne weitere Argumente benötigt dieser Treiber ein Null-Modem-Kabel mit 7 Drähten, um korrekt zu arbeiten. Falls Sie in die Verlegenheit kommen sollten, nur ein 3-adriges zu haben, z.B. wenn Sie sich mit einem CD32 vernetzen, sollten Sie das Argument 3WIRE ans Ende der Zeile setzen, natürlich auf beiden Seiten der Verbindung. 3-Wire-Verbindungen sind allerdings generell instabiler als 7-adrige, besonders wenn Ihre CPU stark ausgelastet ist. Hier hilft wieder nur ein Herumspielen mit der Baudrate.
Weiterhin müssen Sie im folgenden darauf achten, daß beim Start des Netzwerks immer zuerst der Server gestartet wird, danach können Sie auf dem anderen Rechner `pronet-start' anwenden. Die anderen Treiber warten solange, bis der Server gestartet ist, beim serial-Treiber ist das nicht möglich!
Nur damit eines klar ist: Was auch immer Sie sich hier zusammenlöten, ich übernehme keine Verantwortung für irgendwelche Schäden.
Sie löten jetzt ein Kabel, das die beiden Parallelports zweier Amigas verbindet. Verbinden Sie jeweils D7-D0, SEL, POUT und BUSY und schließen Sie ACK und SEL auf beiden Seiten kurz:
(2-9) D7-D0 ------------ D7-D0 (12) POUT ------------ POUT (11) BUSY ------------ BUSY PARALLEL PORT (13) SEL --+------+-- SEL (10) ACK -/ \- ACK (18-22) GND ------------ GND (18-22)
Dies ist ein DB-25-Steckverbinder, wie man von außen draufschaut:
1 13 _______________________________ \ . . . . . . . . . . . . . / \ . . . . . . . . . . . . / --------------------------- 14 25
Achtung A1000-Benutzer: Der Parallelport ist ein Stecker, also brauchen Sie eine Buchse als Verbinder. Alle anderen benutzen einen Stecker. Schauen Sie sich den Port einfach mal an.
Das einfachste wäre es, ein fertiges 25er-Kabel zu kaufen, die ungültigen Verbindungen zu kappen und SEL und ACK auf beiden Seiten zu verbinden. Verbinden Sie die Rechner niemals mit einem unmodifizierten Kabel! Prüfen Sie das Kabel lieber dreimal vorher, als sich hinterher über eine kaputte Kiste zu ärgern!
Je länger Sie das Kabel machen, desto weniger stabil läuft das Netzwerk. Und nicht nur das, Sie können sich leicht die CIA-Chips zerhauen. 5 Meter sind absolut sicher, ich kenne auch Leute, die 10 Meter ohne Probleme benutzen, aber ich persönlich würde nicht höher als fünf Meter gehen.
Achtung: Die RI-(Ring Indicator-)Leitung am eingebauten seriellen Anschluß Ihres Amigas benutzt die SEL-Leitung, um einen Transistor zu speisen. Daraus ergeben sich aber leider einige Probleme, da diese Leitung am Netzwerk beteiligt ist.
Stellen Sie also sicher, daß entweder:
Befolgen Sie diesen Ratschlag nicht, stürzt der `internal-parallel'-Treiber einfach ab, sobald ein Anruf reinkommt.
Sie sollten versuchen, das Kabel möglichst kurz zu halten. 5 Meter sind noch in Ordnung, aber das Netzwerk wird bei noch größeren Längen leicht instabil.
Zwei Schnittstellen müssen auf folgende Weise verbunden werden, damit Sie ein 7-adriges Null-Modem-Kabel erhalten:
Shield Earth -> Shield Earth System Earth -> System Earth TXD -> RXD RXD -> TXD RTS -> CTS CTS -> RTS DSR -> DTR DTR -> DSR
Niemals Shield earth und System earth verbinden!
Um ein 3-Wire-Kabel zu erhalten, lassen Sie die DSR/DTR- und RTS/CTS-Verbindungen einfach weg, so daß sich folgender Aufbau ergibt:
Shield Earth -> Shield Earth System Earth -> System Earth TXD -> RXD RXD -> TXD
Hier ebenfalls niemals Shield earth und System earth verbinden!
Wenn Sie Standard-Ports besitzen, sollten Sie lieber 7-Draht-Kabel verwenden, da sie einfach sicherer sind.
...sind die normalen seriellen Amiga-Ports.
Shield Earth (GND) - Pin 1 System Earth (GND) - Pin 7 TXD - Pin 2 RXD - Pin 3 RTS - Pin 4 CTS - Pin 5 DSR - Pin 6 DTR - Pin 20
Dies ist ein DB-25-Steckverbinder, wie man ihn von außen sieht:
1 13 _______________________________ \ . . . . . . . . . . . . . / \ . . . . . . . . . . . . / --------------------------- 14 25
...werden häufig bei den restlichen Computersystemen benutzt und finden sich auch manchmal auf I/O-Extendern wie der MultiFaceCard3 wieder.
Shield Earth (GND) - (mit dem Rahmen verbinden) System Earth (GND) - Pin 5 TXD - Pin 3 RXD - Pin 2 RTS - Pin 7 CTS - Pin 8 DSR - Pin 6 DTR - Pin 4
Dies ist ein DB-9-Steckverbinder, wie man ihn von außen sieht:
1 5 _______________ \ . . . . . / \ . . . . / ----------- 6 9
Ganz einfach: Nehmen wir mal an, Ihr Arbeitsplatz ist ein 4000er. Sie wollen das CD-ROM-Laufwerk eines CDTV importieren, das unter dem Tisch steht, weil Sie keine Lust haben, Geld für ein extra SCSI-CD-ROM-Laufwerk auszugeben. Bei dieser Konfiguration ist es offensichtlich, daß das CDTV der Server sein wird, während der 4000er als Client fungiert.
Kopieren Sie einfach die Datei `pronet-server' in das `C:'-Verzeichnis oder an eine andere Stelle des Suchpfades auf dem Server, das ist der Rechner, von dem Sie Geräte importieren wollen. Danach kopieren Sie den `pronet-handler' in das `L:'-Verzeichnis des Hauptrechners, dem Client.
Das war's!
Kopieren Sie `pronet-run', `pronet-page', `pronet-start', `pronet-stop' und `pronet-talk' in die `C:'-Verzeichnisse Ihrer Amigas.
Falls Sie bereits ProNET V3 benutzen, brauchen Sie nicht komplett von vorne mit der Installation beginnen, denn ich weise Sie hier auf die wichtigsten Unterschiede hin:
Genaue Beschreibungen der Änderungen finden sich in der beiliegenden Datei `ChangeLog'.
Auf jedem Amiga, den Sie als Server benutzen wollen, müssen Sie zuerst `pronet-server' starten. Als Vorgabe wartet es auf Client-Anfragen an der ProNET-Unit 0, aber Sie können die Unit ändern, indem Sie sie beim Start als Argument übergeben. Daraus resultiert, daß Sie natürlich mehrere Verbindungen von außen zu einem zentralen Server-Rechner herstellen können -- dann müssen Sie lediglich den `pronet-server' für jede Unit einzeln starten.
Wenn Sie vergessen, den Server zu starten, werden die Client-Programme auf den anderen Rechnern einfach in eine Endlosschleife gehen -- wenn also später mal nichts funktioniert, prüfen Sie als erstes, ob der Server überhaupt gestartet ist.
Sie können das Programm jederzeit durch ein `CTRL-C'-Signal unterbrechen,
das empfiehlt sich besonders, bevor Sie den Serverrechner neustarten, weil er
dann den angeschlossenen Clients Bescheid sagt.
Ich empfehle Ihnen, den Server mittels run <>nil:
zu starten, so daß
er Ihre Shell nicht blockiert. Wenn Sie ihn abbrechen wollen, müssen Sie
zu den Shell-Kommandos `status' und `break' greifen.
Das Netzwerk zu starten ist keine große Angelegenheit. Dazu dient der `pronet-start'-Befehl, den man folgendermaßen anwendet:
pronet-start LOCALNAME/A,REMOTENAME/A,UNIT/N,FLAGS/N,UNIQUE/S
LOCALNAME ist der Name des Gerätes, das Sie erzeugen wollen, während REMOTENAME den Namen des entsprechenden Geräts auf dem Server darstellt. Es ist wichtig, daß Sie hier nicht den Namen des Datenträgers (wie z.B. `Work') angeben, sondern den Gerätenamen (z.B. `hd0'). Bitte beachten Sie auch, daß Sie den Doppelpunkt weglassen müssen!
Für das genannte Beispiel könnten Sie also folgendes eingeben:
pronet-start cd1 cd0 ^^^ So heißt das Gerät auf dem A4000. ^^^ So heißt es auf dem CDTV.
Die restlichen Argumente sind nicht zwingend erforderlich:
UNIT ist die ProNET-Unit, die Sie benutzen wollen (Vorgabe ist 0). FLAGS hat gegenwärtig keine Auswirkungen (und ist ebenfalls mit 0 vorgegeben). Der UNIQUE-Schalter hilft Ihnen bei folgender Situation:
Wenn Sie zwei Amigas vernetzen, die beide eine Festplattenpartition besitzen, die `Workbench' heißt, werden Sie nach dem Netzwerkstart zwei Icons mit dem gleichen Namen `Workbench' entdecken. Das ist übel und sollte vermieden werden, um einem seltsamen Verhalten von AmigaDOS vorzubeugen. Die Lösung ist eben dieser UNIQUE-Schalter. Er fügt an jeden importierten Datenträgernamen eine Zahl an, die der jeweiligen ProNET-Unit entspricht.
`pronet-start' zeigt eine Fehlernachricht an, falls etwas schiefgeht, z.B. wenn es das angegebene Gerät auf dem Server nicht gibt oder wenn die angegebene Unit nicht definiert ist. Treten keine Fehler auf, tätigt das Programm keine Ausgaben. Starten Sie es nie mit `run', das Programm kehrt sofort zur Shell zurück.
So, und jetzt wiederholen Sie diesen Schritt für jedes andere Gerät, das Sie noch importieren wollen. Viel Spaß!
Wenn Sie meinen, daß Sie ein bestimmtes Netzwerkgerät nicht mehr benötigen, können Sie es entfernen. Rufen Sie einfach `pronet-server' mit dem entsprechenden Gerätenamen auf, und schon wird die entsprechende Verbindung geschlossen.
Warum sollten Sie das tun? Nun, falls Sie den Server ausschalten oder ihn zurücksetzen, ohne den Client zu stoppen, können ganz seltsame Dinge auf dem Client passieren: Es könnte sein, daß er komplett hängt, oder daß Sie auf keine Geräte mehr zugreifen können -- das hängt damit zusammen, daß der Client denkt, daß der Server immer noch läuft und deswegen fleißig Anfragen an ihn schickt.
Klar: Wenn Sie sowieso beide Rechner abschalten wollen, können Sie sich diese Prozedur sparen.
Sie können dieses Programm (ohne weitere Argumente) benutzen, um das `pronet.device' aus dem Speicher zu entfernen. Dadurch werden alle Ressourcen freigegeben, die von den ProNET-Treibern belegt wurden. `pronet-server' und `pronet-stop' haben diese Funktion bereits eingebaut. Somit werden Sie kaum eine Gelegenheit finden, bei der Sie dieses Programm nutzbringend einsetzen können, aber ich habe es der Vollständigkeit halber trotzdem geschrieben.
Mit Hilfe dieses Programms können Sie Nachrichten an die Benutzer anderer Netzwerkrechner schicken. Rufen Sie es mit der ProNET-Unit und der entsprechenden Nachricht auf, z.B.:
pronet-page 0 Guten Morgen!
Die Nachricht wird in einer Warnmeldung am oberen Bildschirmrand angezeigt.
Mit diesem Programm können Sie Programme auf anderen Netzwerkrechnern starten, ohne deren Maus oder Tastatur zu benutzen. Rufen Sie es mit der ProNET-Unit und dem auszuführenden Kommando auf. Der Befehl muß dabei in Anführungszeichen stehen, z.B.:
pronet-run 0 "dir hd0: all" pronet-run 13 "list >con:0/0/640/200/test"
Dabei ist zu beachten, daß die Ausgabe in das Shell-Fenster erfolgt, von dem der jeweilige pronet-server gestartet wurde. Es ist also zu empfehlen, die Ausgabe wie im zweiten Beispiel explizit umzuleiten, falls jenes Fenster nicht mehr existiert.
Mit diesem Programm können sich die Benutzer zweier Netzwerkrechner miteinander unterhalten. Rufen Sie das Programm auf beiden Rechnern mit der richtigen ProNET-Unit auf. Als Vorgabe benutzt es die Unit 0.
In diesem Kapitel möchte ich Ihnen ein paar Tips geben, wie Sie das letzte aus ProNET herausholen. Es gibt da ein paar Dinge, die nicht ganz offensichtlich sind, aber trotzdem nützlich sein könnten.
Schauen wir uns noch einmal das Beispiel von vorhin an. Manchmal werden Sie in die Verlegenheit kommen, den A4000 neuzustarten, weil irgendein Programm mal wieder abgestürzt ist (...nein, nicht wirklich, weil.. wir benutzen ja einen Amiga ;-)). Wenn Sie das Netzwerk nun wieder hochfahren wollen, müssen Sie das CDTV nicht ebenfalls neu starten -- Es reicht, wenn Sie die Geräte auf dem A4000 einfach wieder neu starten, mit Hilfe von `pronet-start', das ist alles.
Die meisten Konfigurationen werden so ähnlich wie meine Beispielkonfiguration aussehen, d.h. ein Hauptrechner (der Arbeitsplatz) und ein Server, an dem nicht gearbeitet wird, der aber seine Geräte zur Verfügung stellt. Wie auch immer, wenn Sie sich mit einem Freund vernetzen, und beide arbeiten an den Rechnern, können Sie das Netzwerk auch über Kreuz starten, d.h. beide Rechner sind Client und Server zugleich. Sie können beide die Geräte des jeweils anderen Systems ansprechen.
Stellen Sie sich vor, Sie wollen einem Freund, der weit weg wohnt, die Installation einer bestimmten Software erklären. Sie würden ihn anrufen und ihm genau sagen, was er zu tun hat -- aber das wird schiefgehen, denn er wird Sie nicht verstehen (Diese Annahme ist von Murphys Gesetz abgeleitet und hat sich in vielen Situationen als wahr erwiesen ;-)).
Sie könnten auch eine Modemverbindung herstellen, ein Netzwerk zwischen Ihren Amigas einrichten, für ihn ein paar Shellscripts einrichten etc. Klingt das interessant? Dann lesen Sie weiter!
Beide Seiten müssen eine ProNET-Unit definieren, die den `serial'-Treiber verwendet. Die entsprechende Schnittstelle wird jedoch kein Nullmodem-Kabel verwenden, sondern ein richtiges Modem! Wie gewohnt, setzen Sie die Geschwindigkeit des seriellen Ports viermal so hoch wie die Leitungsgeschwindigkeit des Modems. Diese Geschwindigkeit muß nicht unbedingt auf beiden Seiten übereinstimmen.
Beide Modems müssen so konfiguriert sein, daß sie das DTR-Signal
ignorieren, was meistens durch den Befehl AT&D0
geschieht.
Laden Sie jetzt Ihr Terminalprogramm. Entscheiden Sie sich, welcher von
Ihnen der Anrufer ist, dieser ruft jetzt den anderen mittels ATD
an.
Sobald der Angerufene mit ATA
geantwortet hat und Sie beide die
CONNECT
-Nachricht erhalten haben, verlassen Sie das
Terminalprogramm.
Jetzt fahren Sie einfach so fort, als wären Sie durch ein Nullmodem-Kabel verbunden: Starten Sie den Server und richten Sie die Geräte ein, natürlich alles mit der vorhin definierten Unit, die das Modem anspricht. Das ist alles -- nicht gerade sehr schnell, aber es funktioniert.
Lesen Sie die beiden autodoc-Dateien, die diesem Paket beiliegen. Eins ist für die generelle Benutzung des `pronet.device', das andere beschreibt, wie man neue Treiber schreibt. Alles leider nur auf Englisch ;)
ProNET unterstützt die meisten neuen DosPackets, die in V36 und V39 eingeführt wurden: Vielleicht wurden Sie schon von ParNet durch so einen '2.0 Pkt ACT_PARENT_FH'-Requester genervt -- Sie werden ihn nie wiedersehen! Hier ist die Liste der von ProNET unterstützten DosPackets:
ACTION_FINDINPUT ACTION_FINDUPDATE V33 ACTION_FINDOUTPUT ACTION_END ACTION_READ ACTION_WRITE ACTION_SEEK ACTION_CURRENT_VOLUME ACTION_SET_FILE_SIZE V36 ACTION_LOCK_RECORD V36 ACTION_FREE_RECORD V36 ACTION_LOCATE_OBJECT ACTION_FREE_LOCK ACTION_COPY_DIR ACTION_PARENT ACTION_SAME_LOCK V36 ACTION_CREATE_DIR ACTION_CHANGE_MODE V36 ACTION_FH_FROM_LOCK V36 ACTION_COPY_DIR_FH V36 ACTION_PARENT_FH V36 ACTION_EXAMINE_OBJECT ACTION_EXAMINE_NEXT ACTION_EXAMINE_FH V36 ACTION_DELETE_OBJECT ACTION_RENAME_OBJECT ACTION_MAKE_LINK V36 ACTION_READ_LINK V36 ACTION_SET_COMMENT ACTION_SET_DATE ACTION_SET_PROTECT ACTION_INFO ACTION_RENAME_DISK ACTION_INHIBIT ACTION_FORMAT V36 ACTION_SERIALIZE_DISK V39 ACTION_MORE_CACHE ACTION_WRITE_PROTECT ACTION_IS_FILESYSTEM V36 ACTION_NIL ACTION_FLUSH ACTION_DISK_INFO
Diese Typen werden noch nicht unterstützt und werden vielleicht später implementiert:
ACTION_EXAMINE_ALL V36 ACTION_EXAMINE_ALL_END V39 ACTION_SET_OWNER V39 ACTION_ADD_NOTIFY V36 ACTION_REMOVE_NOTIFY V36
ProNET ist Shareware. Ohne ein Keyfile wird Ihnen aufgefallen sein, daß das Netzwerk nach einiger Zeit aufhört zu arbeiten. Um ein eigenenes Keyfile zu erhalten, schicken Sie bitte 20DM an meine Adresse, die Sie im Support-Abschnitt finden. Benutzer, die sich bereits für Version 2 registriert haben, erhalten ihr Keyfile für 10DM.
Bitte schreiben Sie Ihre komplette Anschrift lesbar auf. Wenn Sie eine e-mail-Adresse besitzen, kann ich Ihnen das Keyfile auch uucodiert zuschicken. Bitte geben Sie auch deutlich an, welche Version von ProNET Sie verwenden.
Sobald ich eine Registration erhalte, werde ich sie normalerweise innerhalb von zwei oder drei Tagen beantworten -- falls Sie drei Wochen warten müssen, können Sie sicher sein, daß ich im Urlaub war ;-) Zusammen mit dem Keyfile erhalten Sie auch die neueste Version von ProNET.
Wegen der niedrigen Registrationsgebühr und den Kosten herkömmlicher Post, ist es mir nicht möglich, jede Frage auf diesem Wege zu beantworten. Besitzen Sie eine e-mail-Adresse, steigen die Chancen auf eine Antwort ins Unermessliche ;-) Bitte versuchen Sie auch zunächst, eine Antwort in dieser Anleitung zu finden, besonders im FAQ-Kapitel.
Neue Versionen von ProNET werden ins Aminet und auf verschiedene lokale BBS upgeloadet. Sie können auch einen Blick auf die WWW Support Site werfen:
http://www.szczecin.pl/~rawstyle/pronet.html
Auch wenn Sie einen Bug gefunden haben, erreichen Sie mich unter:
Michael Krause Mannesallee 24 D-21107 Hamburg Germany rawstyle@blackbox.dame.de (täglich) ii7349@fh-wedel.de
Bug-Reports sollten so ausführlich wie möglich sein, besonders was die Konfiguration angeht. Mich interessiert es dabei übrigens nicht, ob Sie eine 2-Tasten- oder eine 3-Tasten-Maus benutzen ;-)
Gesamte ProNET-Software von
Michael Krause
ParNet (Inspiration) und Entwurf des Parallelkabels von
Matt Dillon
Leute, die mir bei der Software geholfen haben, indem Sie mich auf Bugs hingewiesen haben, die ich alleine nie gefunden hätte (DANKE!):
Thomas Schwarz, Wolfgang Gutberlet, Mat Bettinson, Robert W. Adams, Nik Soggia, Anti-"Es-funktioniert-nicht"-brain
Schließlich möchte ich noch meinen Dank allen denen aussprechen, die mir Mails geschrieben haben, die mehr als nur `ProNET funktioniert nicht' enthielten und mich so ermutigten, an diesem Paket weiterzuarbeiten. Diese Version wäre ohne Eure Hilfe niemals entstanden!
Dieser Abschnitt behandlet nur die wichtigsten Änderungen. Ein ausführlicherer Änderungsbericht ist die `ChangeLog'-Datei.
Freigegeben am 30-Nov-96, mit pronet.device 37.2, pronet-handler 37.1, pronet-server 37.0, pronet-start 37.0, pronet-stop 36.1, pronet-flush 36.0, pronet-talk 37.1, pronet-run 37.0, pronet-page 37.0, internal-parallel 37.0, mfc-parallel 37.0, serial 37.0.
Freigegeben am 23-Aug-96, mit pronet.device 36.6, pronet-handler 36.4, pronet-server 36.4, pronet-start 36.3, pronet-stop 36.1, pronet-flush 36.0, pronet-talk 36.0, pronet-run 36.1, pronet-page 36.0, internal-parallel 36.1, mfc-parallel 36.0, serial 36.2.
(Bugfix) Freigegeben am 08-Jul-95, mit pronet-talk 34.2, pronet-server 35.0.
Freigegeben am 24-Jun-95, mit pronet.device 35.4, pronet-handler 34.2, pronet-server 34.9, pronet-talk 34.1, pronet-run 34.1, pronet-page 34.0.
Freigegeben am 01-Nov-94 (Erste Release), mit pronet.device 33.9, pronet-handler 33.5, pronet-server 33.5, pronet-talk 33.0, pronet-run 33.0, pronet-page 33.0.
Mir kam die Idee für ProNET im Dezember 1993, nachdem ich von ParNet so enttäuscht war. Mit dem pronet.device fing ich im April 1994 an.
diskchange cd0:
auf dem Client oder
auf dem Server.
Hmm... bitte entschuldigen Sie, daß nicht allzuviele Fragen dabei waren, die ich mit einem einfachen `Ja' beantworten konnte :) Obwohl, Moment.. hier ist doch noch eine:
ProNET Version 3 is Copyright (C) 1994-1996 by Michael Krause.
"Ich werde das nicht schon wieder lesen..."
THERE IS NO WARRANTY FOR THE PROGRAM, TO THE EXTENT PERMITTED BY APPLICABLE LAW. EXCEPT WHEN OTHERWISE STATED IN WRITING THE COPYRIGHT HOLDER AND/OR OTHER PARTIES PROVIDE THE PROGRAM "AS IS" WITHOUT WARRANTY OF ANY KIND, EITHER EXPRESSED OR IMPLIED, INCLUDING, BUT NOT LIMITED TO, THE IMPLIED WARRANTIES OF MERCHANTABILITY AND FITNESS FOR A PARTICULAR PURPOSE. THE ENTIRE RISK AS TO THE QUALITY AND PERFORMANCE OF THE PROGRAM IS WITH YOU. SHOULD THE PROGRAM PROVE DEFECTIVE, YOU ASSUME THE COST OF ALL NECESSARY SERVICING, REPAIR OR CORRECTION.
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