1STVIEW.ACC		 30.10.1991		½ Digital Design
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			Inhaltsbersicht
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1.	Einfhrung
2.	Bedienung
3.	Dateiformate
	3.1.	Textdateien (ASCII, 1st WORD, .OUT)
	3.2.	Resourcedateien (.RSC)
	3.3.	Rasterbilddateien (.IMG, XIMG, .IFF)
	3.4.	Metadateien (.GEM)
4.	Kommunikation
	4.1	1st View und GEMINI
	4.2	1st View und CALCLOCK
	4.3	1st View und das GEM-Clipboard
	4.4	1st View und andere Applikationen
5.	Ger„teausgabe
6.	Rebuild-Funktion und Probleme
7.	Konfiguration
8.	Grenzen
9.	Neu in Version
10.	Referenz

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1.	Einfhrung
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Haben Sie sich schon immer ber die spartanische Anzeige-
Funktion des Desktop ge„rgert?

Dann wird Ihnen dieses Accessory gerade recht kommen. Nach
Einbindung in das System k”nnen Sie getrost auf die anachro-
nistische Anzeige-Funktion des Desktop verzichten. Der Multi-
Window-View mit perfekter GEM-Einbindung schafft den n”tigen
Durchblick fr Ihre Arbeit.

Durch Umbenennen in .PRG k”nnen Sie das Accessory auch als
normales Programm betreiben, z.B. vom Desktop oder aus anderen
Anwendungen mit Shell-Schnittstelle heraus starten. Dabei k”nnen
(mit xArg/ARGV auch sehr viele und lange) Argumente in Form von
kompletten Pfadnamen oder bloáen Dateinamen bergeben werden.
Letztere werden automatisch durch den aktuellen Pfad erg„nzt.
Dadurch kann man 1st View (als Programm) auch im Standard-
Desktop auf beliebige Dateien anmelden, welche dann mit einem
Doppelklick durch 1st View geladen werden k”nnen.

Die untersttzten Dateiformate sind nicht willkrlich gew„hlt,
sondern es handelt sich hierbei um die systembergreifenden
Standard-GEM-Formate. 1st View wurde portabel in Turbo C fr
den Atari ST(E)/TT und fr IBM-Kompatible geschrieben und sollte
in jeder Aufl”sung und mit jeder Grafikkarte arbeiten.


2.	Bedienung
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Wenn Sie eine Datei betrachten wollen, so w„hlen Sie einfach
im Desk-Men den Punkt "1st View" an. Eine Datei-Auswahl-Box
erwartet nun die Wahl der zu betrachtenden Datei. Diese wird
dann in einem typischen GEM-Fenster dargestellt, welches Sie
wie gewohnt mit Hilfe der Maus bearbeiten k”nnen. Das heižt,
Sie k”nnen es beliebig auf Ihrem Desktop (bzw. in der
Applikation) positionieren, zoomen usw. und beliebig scrollen.
Alternativ zur Maussteuerung steht eine Reihe von Tasten-
kombinationen zur Verfgung, welche Ihnen die Arbeit
erleichtern k”nnen. Auáerdem gibt es eine "Echtzeit-Scroll"-
Funktion: Wenn Sie bei gedrckter rechter Maustaste in den
Sliderbereich klicken, k”nnen Sie bis zum Loslassen bzw.
erneuten Klick der linken Maustaste durch bloáe Mausbewegung
durch die Datei "browsen".

Das Programm kann beliebig viele View-Fenster gleichzeitig
verwalten, allerdings beschr„nkt der Window-Manager des GEM in
gegenw„rtigen Versionen die Gesamtzahl der Fenster auf 7. Sie
erhalten eine entsprechende Meldung, falls kein Fenster mehr
ge”ffnet werden kann.

Es folgt eine šbersicht der m”glichen Tastaturkommandos:

Control-O	™ffnen eines neuen View-Fensters. Entspricht
		Anwahl des Punktes "1st View" im Desk-Men.

Control-D	šberladen des obersten View-Fensters mit neuer
		Datei.

Control-U	Schliežen des obersten View-Fensters.
		Entspricht Anklicken des Schliežfeldes im
		View-Fenster mit der Maus.

Control-F	Zoomen des obersten View-Fensters. Entspricht
		Anklicken des Full-Knopfes im View-Fenster
		mit der Maus.

Control-W	"Cycle Windows", d. h. zyklisch nacheinander
		Aktivierung aller View-Fenster m”glich.

Control-Q	Schliežt alle View-Fenster.

(Shift-)	(Seitenweises)
Cursortasten	Scrollen.

(Shift-)	Zum (Ende)
ClrHome 	Anfang.

Control-A	™ffnet den Konfigurations-Dialog und zeigt das
		aktuelle Versionsdatum von 1STVIEW. Dies kann
		auch durch Gedrckthalten der rechten Maustaste
		beim Aktivieren ber das Desk-Men erreicht
		werden.

Control-C	Kopiert die aktuelle Datei ins GEM-Clipboard.

Control-P	Gibt die aktuelle Datei auf ein Ger„t (Drucker)
		aus oder sendet einen entsprechenden Auftrag an
		den System-Spooler (CALCLOCK.ACC).

Je nach Dateiformat werden zus„tzlich folgende Tasten ausgewertet:

	Text
	----

Control-N	Einstellen Normalschrift (10 Punkt).

Control-M	Einstellen Mittelschrift (9 Punkt).

Control-K	Einstellen Kleinschrift (8 Punkt).

Control-E	Font ber VA-Protokoll einstellen.

Control-X	OUT-Datei schreiben.

	Resource
	--------

Control-Cursor	Vorhergehenden/Nachfolgenden
-Links/Rechts	Objektbaum darstellen.

Control-K	Konvertieren M68k <-> Ix86.

	Image
	-----

Control-S	Einstellen Standard-Farbpalette.

Control-E	Einstellen Original-Farbpalette
		(nur XIMG bzw. CMAP).

Control-K	Wechsel zwischen geditherter und
		transparenter Darstellung.

Control-X	Sichern XIMG bzw. CMAP.

	Meta
	----

Control-S	Einstellen Original-Mažstab.

Control-E	Einpassen Mažstab in Fenster.


Wenn Sie mit der Maus einmal auf das oberste View-Fenster
klicken, erscheint ein Popup-Men, mit dem Sie je nach Dateiart
verschiedene Parameter einstellen oder Konvertierungen
vornehmen k”nnen. Die Bedienung kann wahlweise auf GEM-Art
(einmal kurz drcken und loslassen, ausw„hlen und danach noch
mal drcken) oder auf Macintosh-Art (Maustaste gedrckt halten,
ausw„hlen und dann loslassen) erfolgen.

šbrigens, wenn Sie den Popup-Men-Einfachklick bei gedrckter
rechter Maustaste ausfhren, k”nnen Sie die entsprechende
Aktion auch in einem View-Fenster ausl”sen, das nicht oben
liegt (ohne daž dieses, wie es sonst der Fall w„re, nach oben
kommt). Wužten Sie schon, daž eine analoge M”glichkeit auch im
normalen Desktop mit seinen Verzeichnisfenstern besteht
(Markieren, ™ffnen, Kopieren usw.)? Dies ist in den
gew”hnlichen Handbchern nicht dokumentiert, kann aber manchmal
recht ntzlich sein.


3.	Dateiformate
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Wie schon erw„hnt, werden s„mtliche Standard-GEM-Formate sowie
natrlich das ASCII-Textformat untersttzt und k”nnen jederzeit
geladen werden. Die Erkennung eines Formates erfolgt anhand der
Extension im Dateinamen:

    .RSC    GEM-Resource-Dateien
    .IMG    GEM-Image-Dateien (Rastergrafiken)
    .IFF    Interchange File Format (ILBM - Interleaved Bitmaps)
    .GEM    GEM-Metadateien (Objektgrafiken)
    sonst   ASCII-Textdateien,
	    1st Word Plus Dateien (.DOC) oder
	    Ausgabe-Dateien mit Schriftattributen (.OUT)

Wenn Sie etwa eine Textdatei in eine Datei mit der Extension
.IMG umbenennen, k”nnten Sie sehen, wie sich Ihr Text als
Rastergrafik pr„sentiert. Ich rate Ihnen jedoch von derlei
Experimenten ab, da Sie sonst m”glicherweise unliebsame
šberraschungen erleben k”nnten.


3.1.	Textdateien (ASCII, 1st Word, .OUT)
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Zun„chst werden selbstverst„ndlich normale ASCII-Dateien
geladen, die Sie mit einem beliebigen Texteditor erzeugt haben.

Die anzuzeigende Textdatei darf Tabulator-Zeichen enthalten
(ASCII-Code 09), die standardm„žig ausgewertet werden (d.h. mit
der Weite 8). Sonstige Steuercodes (ASCII kleiner als 32, z. B.
Zeilentrenner 13, 10), werden zum Teil gefiltert, Zeichencodes
ber 127 werden entsprechend Zeichensatz angezeigt.

Bei 1st Word Texten werden die wichtigsten Steuerzeichen
gefiltert (Soft- und Wide-Spaces, Phantom-Bindestriche,
variable Seitenumbrche) bzw. ausgewertet (Textattribute fett,
unterstrichen, kursiv und hell). Fužnoten sowie eingebundene
Grafiken werden (noch) nicht untersttzt.

Das Popup-Men bietet Ihnen bei Textdateien die Wahl zwischen
drei verschiedenen Schriftgr”žen des Systemfonts, wodurch sich
die šbersicht unter Umst„nden erheblich verbessern l„žt. Wurde
die Datei ber ein Programm geladen, welches das VA-Protokoll
und speziell VA_FILEFONT untersttzt (z.B. der GEMINI-Desktop),
so kann ein beliebiger GDOS-Font verwendet werden.
šber das Konfigurationsmen (siehe Kapitel 7) kann eingestellt
werden, ob 1st View beim ™ffnen des Fensters automatisch einen
solchen Font erfragen und einstellen soll oder nicht. Auáerdem
kann der aktuell eingestellte Font permanent gesichert werden,
so daá er dann auch ohne VA-Protokoll zur Verfgung steht.

Die Funktion "OUT-Datei schreiben" ist eigentlich nur bei 1st
Word Texten sinnvoll. Es werden dann n„mlich die Text-Attribute
von 1st Word in das von Digital Research standardisierte
OUT-Format umgewandelt. Fr n„here Informationen zum OUT-Format
verweise ich Sie auf das GEM-Profi-Buch von Geiž/Geiž. Welchen
Vorteil bietet nun das OUT-Format dem Anwender? Nun, der
entscheidende Vorteil besteht darin, daž Sie eine solche Datei
mit Hilfe eines OUTPUT- (oder AUSDRUCK-) Programms, wie es
fr MS-DOS beim GEM mitgeliefert wird und auf dem Atari ST z.B.
bei EASYDRAW oder SCIGRAPH zu finden ist, samt Textattributen
auf Ihren Drucker ausgeben k”nnen, ohne eine von 1st Word
bekannte spezielle Drucker-Konfigurationsdatei PRINTER.CFG zu
verwenden. Die Ausgabe wird dann ber den GDOS-Drucker-Treiber
mit Hilfe der VDI-Funktion V_ALPHA_TEXT abgewickelt. Im Unter-
schied zu den anderen Textausgabe-Funktionen des VDI erfolgt die
Ausgabe dabei im Textmodus statt im Grafikmodus. Aužerdem k”nnen
in einer OUT-Datei auch Rasterbilder eingebunden werden (wird
von 1st View noch nicht untersttzt), womit die Funktionalit„t
dieses Formats der von 1st Word Plus entspricht.

Das OUT-Format kann nun von 1st View auch eingelesen werden.
Wenn Sie eine 1st Word Datei als OUT-Datei schreiben und diese
anschliežend einlesen, sollten Sie zumindest bei den 4 oben
genannten Textattributen keine Unterschiede in der Darstellung
feststellen.


3.2	Resourcedateien (.RSC)
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1st View stellt nach dem ™ffnen zun„chst den ersten Objektbaum
einer Resourcedatei dar. Bei GEM-Anwendungen ist das meist die
Menzeile, die sich dann voll ausgeklappt vor Ihnen ausbreitet.
Sollte die Resource-Datei berhaupt keinen Objektbaum (sondern
nur "freie Objekte") enthalten, so wird abgebrochen.
Falls die Resourcedatei mehr als einen Objektbaum enth„lt, so
k”nnen Sie mit Hilfe des Klick-Popup-Mens oder mit Control-
Cursor-links und Control-Cursor-rechts alle Objektb„ume zyklisch
vor- bzw. rckw„rts durchlaufen.

šbrigens k”nnen soviel Resource-Dateien gleichzeitig geladen
werden, wie Fenster und Speicherplatz zur Verfgung stehen. Da
der Resource-Manager des AES aber nur eine Resource-Datei
gleichzeitig verwalten kann (mit der parameterlosen Funktion
"rsrc_free" wird beispielsweise immer die zuletzt geladene
Resource freigegeben), mužte fr 1st View eine eigene Laderoutine
entwickelt werden. Diese kann nun sowohl Resource-Dateien im
MOTOROLA- als auch im INTEL-Format korrekt darstellen, und zwar
sowohl in der ST- als auch in der IBM-Version. Die Erkennung des
jeweiligen Formates erfolgt dabei automatisch. Doch damit nicht
genug. Auch eine Konvertierung in das jeweils andere Format ist in
beiden Versionen m”glich.

Hierzu ist folgendes zu erkl„ren: W„hrend IMG-Dateien
grunds„tzlich im Motorola-Format und GEM-Metadateien
grunds„tzlich im Intel-Format vorliegen (und auf dem jeweils
anderen Rechner entsprechend konvertiert werden mssen), liegen
Resource-Dateien immer im Format des jeweiligen Rechners vor,
so daž sie normalerweise nicht ohne weiteres austauschbar sind.
Die Konvertierung bezieht sich dabei auf das byteweise Drehen von
Worten bzw. wortweise Drehen von Langworten. Mit 1st View wird nun
genau dieses Problem gel”st. Sie k”nnen von nun an Ihre Resourcen
problemlos zwischen ST und IBM austauschen, wechselseitig
bearbeiten und ungeachtet der Herkunft darstellen.

Als GEM-Kenner mssten Sie allerdings bezglich der
automatischen Erkennung skeptisch werden. Es gibt n„mlich kein
von Digital Research vorgesehenes Mittel, um zu erkennen, ob
eine Resource-Datei im Intel- oder Motorola-Format vorliegt.
Daher muž zu einem Trick gegriffen werden, der zwar nicht
100%ig sicher sein kann, aber wohl 99,99%ig sicher ist. Diese
Sicherheit ist identisch mit der Wahrscheinlichkeit, daž eine
Resource-Datei nicht mehr als 255 Objektb„ume enth„lt
(wohlgemerkt: Objektb„ume, nicht Objekte !). In diesem Fall muž
n„mlich ein Byte des Wortes im Resource-Header, das die Anzahl
der B„ume angibt (Komponente rsh_ntree) gleich Null sein. Je
nachdem, welches Byte das nun ist, kann das entsprechende
Format festgestellt werden.

Das erkannte Format erfahren Sie im Klick-Popup-Men, mit dem
Sie auch die Konvertierung veranlassen k”nnen. Dazu wird die
Datei nochmals eingelesen (die im Speicher befindliche Resource
ist bereits an den Bildschirm angepažt), allerdings auf den
gleichen Platz der dargestellten Resource, so daž kein zus„tz-
licher Speicherplatz gebraucht wird.
Die Konvertierung ist umkehrbar, d.h. wenn Sie die Datei wieder
zurckkonvertieren, erhalten Sie wieder das Ausgangsformat.
Trotzdem empfehle ich Ihnen, die Konvertierung nur mit Kopien
der Original-Resource durchzufhren, da bei einem eventuellen
Schreibfehler Ihre Daten in den ewigen Jagdgrnden landen
k”nnen (die konvertierte Datei wird auf den Platz der
Ausgangsdatei zurckgeschrieben).

Eine Schwachstelle bei der Konvertierung m”chte ich nicht
verschweigen. Es betrifft die sogenannten "Free Images", die
nicht vollst„ndig konvertiert werden k”nnen, da die Elemente
der entsprechenden Zeigertabelle direkt auf die Image-Daten und
nicht auf eine entsprechende BITBLK-Struktur zeigen, so daž die
Gr”že der Free-Images nicht rekonstruierbar ist. Zwar gibt es
im Kopf noch einen globalen Image-Data-Zeiger, doch fehlt auch
hierzu eine entsprechende Gr”ženangabe. Hier scheint mir eine
Schwachstelle in der Digital-Research-Resource-Format-
Definition vorzuliegen. Allerdings drften Free Images
praktisch sehr selten auftreten, so daž es nicht allzu sehr
st”ren drfte. Wenn Free Images benutzt werden, so k”nnten sie
als Austauschobjekte fr ein entsprechendes Baumelement dienen,
so daž (eben leider nur) die zugeh”rige Applikation die
entsprechende Gr”že kennt. Die meisten Programme fassen jedoch
solche Austauschobjekte in einem eigenen Objektbaum zusammen.


3.3	Rasterbilddateien (.IMG, XIMG, .IFF)
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Das GEM-Image-Format (.IMG) zeichnet sich durch seine grože
Flexibilit„t und darauf beruhende Portabilit„t aus. Im
Gegensatz zu den anderen auf dem ST verwendeten Grafikformaten
ist es weder an irgendeine Bildschirm- noch an eine
Farbaufl”sung gebunden. Diese variablen Parameter sind u.a. im
Kopf einer IMG-Datei festgehalten. Eine IMG-Datei liegt immer
im MOTOROLA-Format vor, so daž unter MS-DOS eine entsprechende
Anpassung beim Laden und Speichern n”tig ist. Fr n„here
Informationen empfehle ich wieder das GEM-Profi-Buch von
Geiž/Geiž.

Mit 1st View k”nnen Sie nun bei entsprechender Ger„te-
Ausstattung die volle Farbenpracht nahezu beliebig grožer
IMG-Bilder geniežen. Zwei Besonderheiten gilt es hier zu
beachten.

Die erste Besonderheit ergibt sich einfach aus der Tatsache,
daž die Anzahl der Farbebenen, aus denen sich die Anzahl der
m”glichen Farbindizes ergibt, bei der IMG-Datei und dem
angeschlossenen Bildschirm nicht bereinzustimmen brauchen.
Eine IMG-Grafik mit 4 Farbebenen (16 Farbindizes) kann auf
einem Monochrom-Monitor schwerlich ihre Farbenpracht zeigen.
Umgekehrt kann man aus einer monochromen Grafik auch beim
buntesten Farbmonitor nicht mehr als 2 Farben herbeizaubern.

Es sind nun 2 Ausnahmef„lle zu unterscheiden. Ist die Anzahl
der IMG-Farbebenen kleiner als die des Bildschirms, so werden
die fehlenden Ebenen so erweitert, daá die resultierenden Farb-
indizes einander entsprechen. Im umgekehrten Fall werden die
berz„hligen Farbebenen einfach zyklisch den vorhandenen ber-
lagert ("transparente Darstellung"). Dies ist eine einfache,
aber wenig effektvolle Methode, da so auf einem Monochrommonitor
alles, was nicht weiá ist, schwarz dargestellt wird. Aus diesem
Grunde kann 1st View Farbgrafiken auch als monochrome Grauraster
darstellen. Die Grafik wird dazu beim Einlesen "gedithert". Da
mir die allgemeine Regel fr die Zuordnung der Plane- zu den VDI-
Indizes noch nicht klar ist, k”nnen gegenw„rtig nur Farbbilder
mit maximal 4 Ebenen (16 Farben) gedithert werden. Sobald mir
weitere Informationen vorliegen, ist es kein Problem, dies auf 8
oder mehr Farbebenen zu erweitern.

Das Dithering dauert auf einem normalen ST bei einem 320 * 200
Bild mit 16 Farben (niedrige ST-Standardaufl”sung) etwa 4 Sekun-
den (einen schnellen, gecachten Massenspeicher zum Einlesen
vorausgesetzt), dafr wird man aber mit einem sehr ansprechend
aussehenden Bild belohnt. Sinnvoll ist das Dithering brigens
eigentlich nur, wenn die Palette-Informationen in der Datei ver-
fgbar sind (siehe unten), sonst wird von der Standard-Palette
ausgegangen.

Beim ™ffnen des Fensters nach dem Einlesen wird das Bild zun„chst
(nach M”glichkeit) in geditherter Form dargestellt. Da diese
Darstellung grunds„tzlich mono-(duo-)chrom ist, kann man auch
auf transparente Darstellung umschalten, wo eventuell noch einige
Farben zu sehen sind (z.B. wenn ein 16-Farben-Bild in der mittle-
ren ST-Standardaufl”sung mit 4 Farben dargestellt wird).

Kommen wir nun zur zweiten Besonderheit. Sie betrifft die
Untersttzung des im GEM-Profi-Buch von Geiž/Geiž definierten
erweiterten IMG-Formats, des sogenannten XIMG-Formats. Diese
Erweiterung erlaubt die Abspeicherung der den Farbindizes
zugeordneten Farbpalette-Werten, die erst eine Echtfarben-
Darstellung einer IMG-Grafik m”glich macht. Dazu wird die
Tatsache ausgenutzt, daž der IMG-Header von Digital Research
mit variabler L„nge definiert wurde. Beim XIMG-Format wird der
Kopf nun um eine Liste der den Farbindizes zugeordneten
Palette-Werte erweitert. Anwendungen, die das IMG-Format
untersttzen, aber das XIMG-Format nicht kennen, mssten bei
korrekter Programmierung trotzdem mit der Grafik arbeiten
k”nnen. Mit 1st View k”nnen Sie nun jede IMG-Datei in eine
entsprechende XIMG-Datei verwandeln, und damit eine
entsprechende Farbpaletten-Einstellung sichern, die dann wieder
rekonstruierbar ist. Dazu dient der unterste Punkt im
Klick-Popup-Men. Damit wird die aktuelle Farbpaletten-
Einstellung, die Sie z.B. mit dem Atari-Kontrollfeld
vorgenommen haben, in der IMG-Datei verewigt. Wird beim
Einlesen einer IMG-Datei das XIMG-Format erkannt, so k”nnen Sie
mit dem Popup-Men-Punkt "Original" die zugeh”rige Farbpalette
aktivieren. Die Einstellung wird nicht sofort nach dem Einlesen
vorgenommen, da diese immer auf den ganzen Bildschirm wirkt und
nicht lokal auf ein Fenster begrenzt werden kann. Die
ursprngliche Farbpalette wird dann anstelle der eingelesenen
im Speicher gesichert, damit sie anschliežend durch Anwahl des
Punktes "Standard" wiederhergestellt werden kann. Ist der Punkt
"Original" nach dem Einlesen einer IMG-Datei gesperrt, so
handelt es sich nicht um ein XIMG-Format.

Schliežlich m”chte ich noch bemerken, daž die Grafiken
eventuell verzerrt auf dem Bildschirm erscheinen k”nnen, da die
Parameter im Kopf, die die originalen Pixelmaže angeben, (noch)
nicht ausgewertet werden.

Neben dem GEM-Image-Format untersttzt 1st View auch das
ursprnglich auf dem Commodore AMIGA eingefhrte "Interchange
File Format" (.IFF). Dieses ist in seiner Flexibilit„t mit
dem .IMG-Format vergleichbar, wobei sich neben Bitmaps auch
noch andere Daten wie zum Beispiel Sounds speichern lassen.
1st View untersttzt hier das standardm„áige "ILBM"-Format
(Interleaved Bitmaps). Auáerdem erlaubt das IFF-Format stan-
dardm„áig die Abspeicherung von Farbpaletten, deren Manipula-
tion „hnlich wie beim IMG-Format mit 1st View m”glich ist.

Wer jetzt verlangt, ich solle doch auch die diversen auf dem
ST (leider noch) verbreiteten Formate wie SCREEN, DEGAS, STAD
und Co. untersttzen, st”át bei mir auf taube Ohren. Hier ver-
weise ich auf entsprechende Konvertierungsprogramme (z.B.
GEMVIEW von Dieter Fiebelkorn - ein bemerkenswertes Programm,
das eine Vielzahl von Bildformaten in das allumfassende XIMG-
Format wandeln kann und dabei auch Farben in Grauraster um-
rechnet!). Ein Format muá schon mindestens die Flexibilit„t
des IMG- bzw. IFF-Formats besitzen, um von 1st View berck-
sichtigt zu werden.

Wie man jedoch die Flexibilit„t auch ins Gegenteil verkehren
kann, zeigt sich im TIFF-Format (Tag Interchange File Format,
Extension .TIF oder .TFF), welches eine abschreckende Komplexi-
t„t besitzt. Das f„ngt mit der M”glichkeit an, die Daten sowohl
im MOTOROLA- als auch im INTEL-Format ablegen zu k”nnen, was
jedoch im Endeffekt sowohl dem Programmierer als auch dem An-
wender das Leben erschwert. So wird der Nutzer dann h„ufig mit
dem Problem konfrontiert, zu entscheiden, in welchem Format er
die Daten zu speichern wnscht, da m”glicherweise das Programm,
mit dem die Grafik weiterbearbeitet werden soll, nur die jeweils
rechnerabh„ngige Darstellung erkennt. Will man als Programmierer
beide Formate untersttzen, so muá man ohnehin eine entsprechen-
de Konvertierung implementieren. Es ist also besser, sich gleich
auf das eine oder andere Format zu einigen, wie das bei IMG und
IFF der Fall ist. 1st View demonstriert ja, daá diese MOTOROLA-
Formate auch auf INTEL-Rechnern problemlos verarbeitet werden
k”nnen, ohne den Anwender mit berflssigen Fragen zu bel„sti-
gen. Aber schlieálich hatte ja Microsoft bei der Definition des
TIFF-Standards seine Hand mit im Spiel, und da kann eben nichts
Gutes bei herauskommen.

Des weiteren k”nnen bei TIFF-Dateien eine Vielzahl von (relativ
komplexen) Komprimierungsverfahren angewendet werden, was die
Auswertung wiederum verkompliziert. Zwar kann man auch die Daten
unkomprimiert abspeichern, jedoch ist dies bei groáen Bildern
kaum akzeptabel, wohingegen schon relativ einfache Verfahren wie
beim IMG- oder IFF-Format erhebliche Reduzierungen bringen
k”nnen. Sollte dies einmal doch nicht ausreichen, so kann man ja
immer noch auf die universellen Standardpacker zurckgreifen.


3.4	Metadateien (.GEM)
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Metadateien sind Grafiken, die als Folge von VDI-Befehlen
gespeichert sind. Der Vorteil solcher objektorientierter
Grafiken besteht darin, daž sie in jeder Aufl”sung des
Ausgabeger„tes (Drucker, Bildschirm usw.) optimal dargestellt
werden k”nnen. Da Metadateien immer im INTEL-Format vorliegen,
mssen sie auf dem ST beim Laden und Speichern entsprechend
umgewandelt werden. N„heres finden Sie im GEM-Profi-Buch von
Geiž/Geiž.

1st View untersttzt Metadateien sowohl im RC- als auch im
NDC-Koordinatensystem. Nach dem Laden wird die Grafik in ihrer
Originalgr”že auf dem Bildschirm dargestellt. Dazu werden die
Parameter im Kopf der Metadatei sowie die OPEN WORKSTATION
Parameter des VDI fr den Bildschirm ausgewertet. Wahlweise
kann dann die Grafik mit Hilfe des Klick-Popup-Mens in das
aktuelle Fenster eingepasst werden.

Fr jede eingelesene Metadatei wird von 1st View im Gegensatz zu
den anderen Dateiformaten eine eigene virtuelle Workstation fr
den Bildschirm beim VDI ge”ffnet (und beim Schliežen des
Fensters wieder freigegeben). Damit wird verhindert, daž etwa
Attribute fr die Textdarstellung in anderen Fenstern ver„ndert
werden. Somit brauchen diese nicht st„ndig neu gesetzt werden.

Aužerdem werden beim ™ffnen einer Metadatei von 1st View even-
tuelle zus„tzliche GDOS-Zeichens„tze geladen und beim Schliežen
wieder freigegeben (beim Atari ST natrlich nur dann, wenn ein
GDOS geladen ist).

Das Bit-Image-Flag im Kopf der Metadatei wird von 1st View
(noch) nicht ausgewertet, so daž Metadateien mit eingebundenen
Bit-Images nicht untersttzt werden. Allerdings gibt es eine
Ausnahme. Die Applikation GEMPAINT unter MS-DOS sowie der Easy-
Draw-Scharger auf dem Atari ST erzeugen zu jeder IMG-Datei noch
eine zus„tzliche GEM-Metadatei, die nur den VDI-Befehl
V_BIT_IMAGE mit den entsprechenden Parametern enth„lt. Findet
1st View nun als ersten VDI-Befehl in einer Metadatei diesen
V_BIT_IMAGE-Befehl vor, so wird der Dateiname der zugeh”rigen
IMG-Datei ausgewertet und anschliežend in die IMG-Laderoutine
verzweigt, so daž dann die Darstellung genau wie beim IMG-
Format erfolgt. Die zus„tzlichen Parameter von V_BIT_IMAGE
(Seitenmaže und Ausrichtung) werden dabei nicht bercksichtigt.

Wird in der Metadatei die VDI-Funktion VS_COLOR benutzt, so
kann die Farbpalette, wie schon beim IMG-Format erw„hnt, neu
eingestellt werden. Dies wird von 1st View (noch) nicht erkannt,
so daž die Einstellung sich sofort auf den ganzen Bildschirm
auswirkt.


4.	Kommunikation
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4.1	1st View und GEMINI
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Wenn Sie den Shareware-Desktop GEMINI von Stefan Eissing und
Gereon Steffens benutzen, k”nnen Sie die Arbeit mit 1st View
wesentlich komfortabler gestalten. 1st View versteht das in
GEMINI implementierte Kommunikationsprotokoll. Das bedeutet,
wenn Sie das 1STVIEW.ACC-Icon auf dem offenen GEMINI-Desktop
ablegen, so k”nnen Sie Dateien aus einem GEMINI-Fenster darauf-
ziehen, woraufhin diese von 1st View ge”ffnet werden. Sie
ersparen sich so die unter Umst„nden l„stige Suche in der
Datei-Auswahl-Box. Es k”nnen auch mehrere Dateien gleichzeitig
gezogen werden, wobei dann fr jede Datei ein entsprechendes
Fenster ge”ffnet wird. Aužer auf das 1STVIEW.ACC-Icon k”nnen
Sie Objekte aus GEMINI-Fenstern auch in ein von 1st View ge-
”ffnetes Fenster ziehen. Das hat dann zur Folge, daž der ent-
sprechende Fensterinhalt mit dem Inhalt des neuen Objekts ber-
schrieben wird (entspricht Control-D mit Dateiauswahl). Ziehen
Sie mehrere Objekte auf ein 1stView-Fenster, so wird fr die
weiteren Objekte jeweils ein weiteres Fenster ge”ffnet. Ein
Doppelklick auf das 1STVIEW.ACC-Icon bringt die Datei-Auswahl-
Box zum Vorschein (entspricht Control-O bzw. Anklicken des Desk-
Menpunktes). Melden Sie 1STVIEW.ACC bei GEMINI als Applika-
tion auf einen bestimmten Dateityp an, so k”nnen Sie durch
einen Doppelklick auf ein derartiges Objekt in einem GEMINI-
Fenster das ™ffnen eines entsprechenden 1stView-Fensters
veranlassen (anstatt dieses Objekt auf das 1STVIEW.ACC-Icon zu
ziehen). Sie k”nnen auch 1st View auf "*" anmelden und in der
Applikationsliste ganz unten positionieren. Dadurch erreichen
Sie bei Doppelklick auf ein Objekt, das nicht schon einer an-
deren Applikation zugeordnet ist, ein sofortiges ™ffnen eines
Fensters durch 1st View statt des sonst blichen
Ansehen/Drucken/Abbruch-Dialoges von GEMINI.

Tastatur-Eingaben, die unter 1st View keine Wirkung haben,
werden von 1st View an GEMINI weitergeleitet. Auf diese Weise
k”nnen Sie bestimmte GEMINI-Aktionen auch dann ausl”sen, wenn
gerade ein 1stView-Fenster oben liegt.

Schliežlich m”chte ich noch bemerken, daž alles eben Gesagte
auch dann funktioniert, wenn Sie 1st View ber
"The Chameleon¿" von Karsten Isakovic geladen haben, da The
Chameleon Nachrichten von GEMINI an das geladene Accessory
(bzw. umgekehrt) durchreicht.


4.2	1st View und CALCLOCK
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1st View hat zwei Berhrungspunkte mit einem Spooler-Accessory
namens CALCLOCK.

Zun„chst kann man 1st View so konfigurieren (siehe Kapitel 7),
daá es bei Drcken von ^P eine Nachricht an ein CALCLOCK-Accessory
zur Ausgabe der aktuellen Datei schickt anstatt die Ausgabe selbst
vorzunehmen (kann man auch mit Control-L.Shift-Alternate-P
erreichen). Andererseits kann 1st View selbst auch CALCLOCK-
Auftr„ge bearbeiten, d.h. es reagiert auf entsprechende
Nachrichten von anderen Applikationen mit dem Ausdruck von Dateien
und kann damit ein weiteres CALCLOCK-Accessory ersparen.

Der ausgezeichnete Shareware-Editor 7UP von Michael Th„nitz unter-
sttzt dies beispielsweise. Allerdings erbibt sich hierbei das
Problem, daá eben immer von dem Namen "CALCLOCK" des entsprechen-
den Accesorys ausgegangen wird. Nun k”nnte man natrlich 1st View
einfach in CALCLOCK umbenennen, und schon funktioniert die Sache.
Dabei kann dann aber die Konfiguration nicht mehr ohne weiteres
gesichert werden (siehe Kapitel 7), da 1st View dann sein eigenes
Programm nicht mehr findet. Eine bessere L”sung ist daher das
Patchen von 7UP, indem man mit einem Dateimonitor den String
"CALCLOCK" sucht und ihn durch "1STVIEW " ersetzt (Leerzeichen
am Ende nicht vergessen!). Im allgemeinen sollte dies wie im Falle
von 7UP funktionieren, solange die Strings nicht aus irgendeinem
Grunde verschlsselt im Programm stehen.


4.3	1st View und das GEM-Clipboard
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1st View untersttzt den Datenaustausch mit anderen Applikationen
ber das GEM-Clipboard. Wenn Sie ^C drcken, so wird die aktuelle
Datei ins Clipboard kopiert, sofern ein solches gesetzt ist
(anderenfalls wird nicht die Datei in das fehlende Clipboard,
sondern eine Fehlermeldung auf den realen Bildschirm kopiert).
Bei Textdateien werden dabei grunds„tzlich zwei Dateien erzeugt:
SCRAP.TXT als reine ASCII-Datei (bereinigt von eventuellen Text-
Attributen) sowie SCRAP.OUT mit eventuellen Standard-Textattribu-
ten. Andere Dateiformate werden als SCRAP.IMG, SCRAP.GEM bzw.
SCRAP.RSC geschrieben.


4.4	1st View und andere Applikationen
-----------------------------------------

Falls Sie selber auch (GEM-)Programme schreiben, so k”nnen Sie
1st View ber die implementierten Kommunikations-Schnittstellen
auch aus eigenen Anwendungen heraus ansprechen.

Zun„chst w„re da der Nachrichtentyp VA_START. Durch Sendung
dieser Nachricht an 1st View (nach Ermittlung der Identifika-
tions-Nummer von 1st View mit Hilfe der Funktion appl_find)
einschliežlich der entsprechenden Parameter (Pfadnamen) kann
1st View bereits aktiviert und zur Fenster”ffnung veranlažt
werden. 1st View informiert dann seinerseits den Absender dieser
Nachricht ber ge”ffnete Fenster bzw. deren Schliežung (Meldungen
AV_ACCWINDOPEN und AV_ACCWINDCLOSED). Falls das Programm diese
Meldungen auswertet, kann es mit VA_DRAGACCWIND Nachrichten an
1st View mit Bezug auf eines dieser Fenster senden, was das
šberschreiben des Fensterinhalts zur Folge hat.

Je nach Konfiguration von 1st View (siehe Kapitel 7) kann es
jedoch auch sein, daá die Dateien bei VA_START nicht in einem
Fenster, sondern auf ein Ger„t ausgegeben werden.

M”chte man unbedingt Dateien ausdrucken, so schickt man einfach
eine Standard-CALCLOCK-Message (Nummer 100) an 1st View. Dabei
k”nnen sogar wie bei VA_START auch mehrere Dateien gleichzeitig
angegeben werden.

Noch ein Hinweis: Rufen Sie appl_find immer erst unmittelbar
bei Aktivierung eines entsprechenden Punktes durch den Nutzer
auf und nicht nur bei Programmbeginn. Seit der Existenz von
"The Chameleon¿" von Karsten Isakovic k”nen Accessories n„mlich
dynamisch nachgeladenen werden, so daž bei Meldung eines nicht-
geladenen 1st View der Nutzer dieses anschliežend nachladen
und den entsprechenden Punkt einfach nochmal anw„hlen k”nnte.


5.	Ger„teausgabe
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Durch Drcken von ^P k”nnen Sie die aktuelle Datei ausdrucken.
1st View ben”tigt dazu grunds„tzlich GDOS. Wenn Sie bereits ein
GDOS auf Ihrem ST installiert haben (z.B. im Zusammenhang mit
GEMINI), k”nnen Sie sich also schon mal beruhigt zurcklehnen,
ansonsten werden Sie eine Installation vielleicht im Zusammenhang
mit 1st View in Erw„gung ziehen.

Falls Sie einen passenden GDOS-Treiber fr Ihren Drucker haben,
k”nnen Sie problemlos Image- und Meta-Dateien ber 1st View in
entsprechender Qualit„t ausdrucken. Bei Text-Dateien wird die
Ausgabe ber die VDI-Funktion V_ALPHA_TEXT vorgenommen, die ber
den GDOS-Treiber Ausgaben im Textmodus auf den Drucker leitet
und aužerdem Textattribute in standardisierter Form (OUT-Format,
siehe GEM-Profi-Buch von Geiž/Geiž) auswertet. 1st View wandelt
nun auch die 1st Word Attribute in diese Form um, so daž Sie auf
Ihrem Drucker eine analoge Ausgabe wie auf dem Bildschirm erhal-
ten, und das ohne irgendeine PRINTER.CFG-Datei.

Bei der Text-Ausgabe werden die eingeschr„nkten Multitasking-
F„higkeiten des AES ausgenutzt, d.h. w„hrend der Ausgabe kann
weitergearbeitet werden, wobei es allerdings zu 'Stockungen'
kommen kann. Da 1st View mit ge”ffneten Dateien arbeitet, kann es
auáerdem zu ernsthaften (sprich bombigen) Problemen kommen, wenn
ein Programm beendet wird. Siehe dazu die Besprechung der Rebuild-
Funktion von 1st View im n„chsten Abschnitt.

Wenn Sie w„hrend der Ausgabe beide Shift-Tasten gleichzeitig
gedrckt halten, k”nnen Sie diese abbrechen. Sicherheitshalber
fragt 1st View nochmal nach.


6.	Rebuild-Funktion und Probleme
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Wenn Sie eine neue Anwendung starten oder die aktuelle
verlassen, so wird Ihr aufgebautes System von View-Fenstern
natrlich berschrieben. Ein besonderes Feature des Programms
ist jedoch, daž es die so berschriebene Konfiguration
vollst„ndig wiederherstellt, sobald Sie es anschliežend wieder
aktivieren (Mentitel anklicken). Es werden alle Fenster
(soweit m”glich) wieder erzeugt und die im Speicher gehaltenen
Datei-Inhalte in dem vorher verlassenen Zustand angezeigt.
Beachten Sie also, daž offene Fenster entsprechenden Speicher-
platz blockieren, wenn Sie sie nicht schliežen.

Leider verh„lt sich diese Funktion nicht immer problemlos. Im
schlimmsten Fall kann es zu einem Absturz des Rechners kommen
(B”mbchen, B”mbchen...). Die Ursache ist in einer Unzul„nglich-
keit des Betriebssystems zu suchen. Diese besteht darin, daá
Speicher, der durch ein Accessory beim Betriebssystem angefor-
dert wird (und 1st View tut dies reichlich), immer der gerade
laufenden Hauptapplikation zugeordnet wird. Wenn man nun diese
Hauptapplikation verl„át, so wird automatisch aller von ihr
(und dummerweise eben auch von benutzten Accessories) angefor-
derter Speicher durch das Betriebssystem freigegeben. 1st View
geht jedoch immer davon aus, daá der Speicher noch reserviert
ist, da er es aber in diesem Falle nicht mehr ist, kann es zu
unvorhersehbaren Folgen kommen.

Solange Sie Programme vom normalen Desktop bei ge”ffneten 1st
View Fenstern starten, kann nichts passieren, da der Desktop
als Programm ja nicht verlassen werden kann. Das beschriebene
Problem tritt immer dann auf, wenn Sie bei ge”ffneten 1st View
Fenstern eine Applikation verlassen oder wenn diese Applikation
ein anderes Programm als Overlay startet (z.B. der GEMINI-Desk-
top !).

Trotz der geschilderten Probleme m”chte ich die Rebuild-Funktion
nicht herausnehmen, da sie eben den Vorteil bietet, die Fenster-
Konfiguration in eine andere Applikation 'hinberzuretten'. Dies
gilt besonders fr Programme, die fast den gesamten verfgbaren
Speicher fr sich reservieren, so daá Accessories dann kaum noch
Spielraum haben (das sind z.B. viele Textprogramme wie WORDPLUS
oder TEMPUS). Mit 1st View k”nnen Sie in diesem Fall alle ben”-
tigten Fenster vorher ”ffnen, so daá diese Programme von vorn-
herein weniger Speicher bekommen. Nach dem Start des Programms
kann dann problemlos auf die Konfiguration zugegriffen werden.

Nun m”chte ich Ihnen noch verraten, wie Sie die angefhrten Pro-
bleme umgehen k”nnen, falls Sie der Rechner mit Bombenangriffen
traktiert. Dazu mssen Sie 1st View ber "The Chameleon¿" von
Karsten Isakovic laden. The Chameleon¿ sorgt n„mlich durch massive
Systemeingriffe dafr, daá angeforderter Speicherplatz auch tat-
s„chlich dem geladenen Accessory 'geh”rt' und damit nicht mehr
bei Programmende freigegeben werden kann. Ab Version 1.07 kann
man dem Cham„leon ein Default-Accessory 'hineinpatchen', das dann
beim Booten automatisch geladen wird. Mit einem so geladenen 1st
View sollten dann die genannten Probleme nicht mehr auftreten.
Sie mssen allerdings stattdessen mit einer Speicherfragmentierung
rechnen, der Sie aber mit den entsprechenden Hinweisen zu Cham„leon
begegnen k”nnen.


7.	Konfiguration
---------------------

Durch Gedrckthalten der rechten Maustaste beim Aktivieren oder
durch Drcken von ^A k”nnen Sie das Verhalten von 1st View in be-
stimmten Punkten Ihren individuellen Bedrfnissen anpassen und
permanent sichern. Die Parameter werden direkt im Datenbereich
des Programms gespeichert, so daá keine INF-Datei ben”tigt wird.
Dazu ist es erforderlich, daá das Programm den Namen 1STVIEW.AC*,
1STVIEW.PRG oder 1STVIEW.APP hat und sich in demjenigen Pfad be-
findet, der beim Starten von 1st View aktuell war.

Folgende Parameter k”nnen eingestellt werden:

Standard-Ausgabe Fenster/Ger„t
	steht normalerweise auf "Fenster". Wenn Sie "Ger„t" ein-
	stellen, werden die Dateien nicht in ein Fenster, sondern
	sofort auf das eingestellte Ger„t ausgegeben. Sie k”nnen
	jederzeit die alternative Ausgabem”glichkeit verwenden,
	wenn Sie L.Shift-Alternate bei der Anwahl der Datei(en)
	gleichzeitig gedrckthalten. So k”nnen Sie in GEMINI z.B.
	schnell mal nebenbei Dateien ausdrucken, indem Sie sie auf
	das installierte 1STVIEW.ACC-Icon ziehen und beim Loslassen
	L.Shift-Alternate gedrckthalten.

Control-P-Ausgabe Intern/CALCLOCK
	steht standardm„áig auf "Intern". Ger„teausgaben werden
	so von 1st View selbst vorgenommen. Stellen Sie den
	Schalter auf "CALCLOCK", so wird statt dessen eine Nach-
	richt an ein CALCLOCK-Accessory geschickt, welches dann
	die Ausgabe bernimmt. Vorsicht: Dies ist nur bei ASCII-
	Textdateien sinnvoll! Auch hierbei ist es m”glich, durch
	zus„tzliches Gedrckthalten von L.Shift-Alternate jeweils
	die alternative Form anzuw„hlen.

Textfont-Einstellung Normal/VA_FILE
	Steht dieser Schalter auf "Normal", so wird beim Laden
	einer Textdatei immer der in 1st View aktuelle Font ver-
	wendet. Stellen Sie den Schalter auf "VA_FILE", so wird
	bei jedem ™ffnen eines Textfensters automatisch der Font
	ber das VA-Protokoll erfragt und eingestellt, falls ein
	entsprechendes Programm aktiv ist (z.B. GEMINI).

Zus„tzlich k”nnen Sie Parameter fr die Ger„teausgabe festlegen,
die sich weitgehend selbst erkl„ren (sollten).

Beim Sichern werden neben den angegebenen Parametern noch die
aktuelle Fensterposition (wird dann beim n„chsten ™ffnen des
ersten Fensters wieder verwendet) sowie der aktuell eingestellte
Textfont gespeichert! Die Fensterkoordinaten werden dabei in
Promille der aktuellen Bildschirmausmaáe gespeichert, so daá die
Verh„ltnisse bei verschiedenen Aufl”sungen gleich sind.


8.	Grenzen
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Fenster: 1st View kann theoretisch bis zu 32767 Fenster verwalten.
	Dies entspricht der Anzahl der gltigen Window-Handles.
	Wenn Sie mit TOS 1.04 arbeiten und das Programm WINX von
	Martin Osieka besitzen, k”nnen Sie bis zu 127 Fenster
	unter 1st View verwenden (auch GEMINI kommt mit dieser
	Fensterflut zurecht).

Textdateien werden mit bis zu 32767 Zeilen mit maximal 512 Zeichen
	untersttzt.

Pfadnamen drfen maximal 127 Zeichen lang sein.

Argumente k”nnen sowohl ber VA_START als auch bei Programmstart
	in beliebiger Anzahl verarbeitet werden. Bei Programmstart
	wird dabei zuerst nach xArg und dann nach ARGV gefahndet.
	Erst wenn dies nichts fruchtet, wird die (beschr„nkte)
	Standard-GEMDOS-Kommandozeile in der Basepage ausgewertet.


9.	Neu in Version
----------------------

Hinweis: Das aktuelle Versionsdatum Ihres 1STVIEW erfahren Sie z.B.
	 durch Drcken von ^A.

Oct 30 1991:  - Wenn Farb-Images in h”heren Farbaufl”sungen darge-
		stellt werden, erfolgt jetzt eine korrekte Farbindex-
		Anpassung (Index 1 muá "expandiert" werden).

	      - Die von einigen Programmen abgeschickte SCRP_OPEN-
		Message (Nummer 1003, definiert im CLIPBRD.ACC der
		Brder Geiá) wird jetzt auch von 1st View ausgewer-
		tet (wie bei VA_START). Dazu mssen diese Programme
		entsprechend "umgepatcht" werden ("CLIPBRD " durch
		"1STVIEW " ersetzen).

Oct 10 1991:  - Bearbeitung von CALCLOCK-Messages sollte jetzt
		funktionieren -- ich hatte eine entsprechende
		Programmzeile schlicht vergessen - Sorry.

	      - Alternative Standard-Ausgabe (Fenster/Ger„t) und
		Control-P-Ausgabe sind jetzt nur noch durch gleich-
		zeitiges Gedrckthalten von L.Shift-Alternate zu
		erreichen, damit die VA_START-Message durch andere
		Programme problemloser genutzt werden kann.

Sep 23 1991:  - Anleitung als DVI-Datei zum Ausdrucken mit einem
		TEX-System.

	      - CALCLOCK wegrationalisiert (ist jetzt voll in
		1st View integriert, dadurch kein l„stiges Nach-
		laden mehr n”tig - siehe Kapitel 5).

	      - Bei Textdateien werden jetzt beliebige GDOS-Fonts
		untersttzt. Die Einstellung ist nur ber ein
		Programm mit VA-Protokoll m”glich (siehe 3.1).

	      - Mit ^A oder gedrckter rechter Maustaste beim
		Aktivieren k”nnen individuelle Einstellungen vorge-
		nommen und gesichert werden (siehe Kapitel 7).

	      - Mit ^C kann die aktuelle Datei ins GEM-Clipboard
		kopiert werden, falls ein solches gesetzt ist.

	      - Farbbilder k”nnen als monochrome Grauraster
		dargestellt werden (Dithering, siehe 3.3).

	      - xArg/ARGV-Scan bei Start als Programm eingebaut, so
		daá sehr viele und lange Argumente bergeben werden
		k”nnen (z.B. in GEMINI/MUPFEL).

	      - Maximale Zeilenl„nge auf 512 Zeichen heraufgesetzt
		(in Eintracht mit dem Shareware-Editor 7UP von
		Michael Th„nitz).

Jul 26 1991:  - Metadateien, die nicht korrekt mit -1 abgeschlossen
		sind (z.B. von RIEMANN-2 erzeugte), werden jetzt
		von 1st View und CALCLOCK ohne Murren akzeptiert.

	      - Textdateien werden bis zu einer maximalen Zeilenl„nge
		von 300 Zeichen korrekt untersttzt. Anderenfalls
		wird jetzt das Laden der "Textdatei" mit einer
		Fehlermeldung abgebrochen, so daá hier keine
		Absturzgefahr mehr besteht.

Jul 13 1991:  - Sliderverwaltung wesentlich berarbeitet (richtet
		sich jetzt nach dem blichen Standard).

Jul 03 1991:  - Bei Nutzung von 1st View als Programm wird jetzt auch
		eine bergebene Kommandozeile ausgewertet, die entwe-
		der komplette Pfadnamen oder bloáe Dateinamen enthal-
		ten muá. Letztere werden automatisch durch den aktu-
		ellen Pfad erg„nzt. Dadurch kann man 1st View auch
		im Standard-Desktop auf beliebige Dateien anmelden.

Jun 17 1991:  - CALCLOCK-Fehler beseitigt: Texte in Metadateien
		sollten jetzt immer mit ausgedruckt werden.

	      - Auáer dem IMG- wird jetzt auch das IFF-Rasterbild-
		format untersttzt ("Interchange File Format", kommt
		ursprnglich vom AMIGA). Ausgabe dieses Formates
		durch CALCLOCK ist allerdings noch nicht m”glich.

May 22 1991:  - Image-Bildkopie fr VR_TRNFM wird in der TOS-Version
		im monochromen Modus nicht mehr erzeugt, da die Funk-
		tion sonst bei sehr groáen Rastern (mehrfache Bild-
		schirmgrӇe) offenbar fehlerhaft arbeitet (es wird
		nicht vollst„ndig kopiert, jedenfalls in TOS 1.04)!

	      - Position der Fenster beim ™ffnen nochmals ge„ndert,
		Textdateien jetzt mit 12 Normalzeilen.

	      - ^W wird jetzt weitergeleitet, wenn der Sender ber
		VA_PROTOSTATUS meldet, daá er AV_ACCWINDOPEN und
		AV_ACCWINDCLOSED versteht (sollte also entsprechend
		behandelt werden) -- Hallo Stephan & Stefan!

	      - 1st View kann jetzt bei ^P automatisch CALCLOCK
		durch das Chameleon installieren lassen. Dazu muá
		sich CALCLOCK.AC* in demjenigen Laufwerk/Directory
		befinden, das beim Start von 1st View aktuell war.

	      - CALCLOCK wesentlich erweitert: Endlich k”nnen Images
		und Metadateien ausgedruckt werden.

Apr 12 1991:	Bezugsversion.
		Sollten Sie eine noch „ltere Version besitzen, lesen
		Sie bitte alles nochmal durch.


10.	 Referenz
-----------------

Zun„chst m”chte ich mich herzlichst bei den Brdern Geiž fr
ihr GEM-Profi-Buch bedanken, ohne das dieses Projekt kaum
m”glich gewesen w„re. Ein weiterer Dank gebhrt Stefan Eissing
und Gereon Steffens fr ihren kommunikationsfreudigen und kaum
Wnsche offenlassenden Desktop GEMINI, der eine bequeme Arbeit
mit 1st View erst erm”glicht. Nicht zuletzt geht mein Dank an
Borland Mnchen fr ihre konkurrenzlos komfortable und
leistungsf„hige Turbo-C-Programmier-Umgebung.

Bei 1st View handelt es sich um "Freeware". Das bedeutet, Sie
drfen (und sollen) das Programm kostenlos fr private Zwecke
nutzen und weitergeben. Bei der Weitergabe sind die drei
Dateien 1STVIEW.ACC, 1STVIEW.TXT und 1STVIEW.DVI unver„ndert
zu kopieren. Eine kommerzielle Verbreitung in jeder Form (PD-
Sammeldisketten o.„.) bedarf meiner schriftlichen Genehmigung.

Gegen Einsendung einer rckfrankierten Diskette erhalten Sie
beim Autor die C-Quellen sowie 1st Guide, eine Erweiterung von
1st View durch ein Hypertextsystem mitsamt eines umfangreichen
Informationssystems ber das ST-Betriebssystem. Dabei handelt
es sich jedoch um ein "Shareware"-Produkt, was bedeutet, daž
Sie bei regelm„žiger Nutzung beim Autor einen finanziellen
Beitrag (DM 20,-) zu entrichten haben.

Viel Erfolg bei der Anwendung des Programms wnscht Ihnen

	Guido Vollbeding
	Leitergasse 4 / 503
	O-4020 Halle