21 Das Kamera Men In das Kameramen gelangen Sie, wenn Sie den "Kamera..."- Eintrag in der Optionen-Menleiste anw„hlen. Der neue Inhalt des Werkzeugfensters ist in Abb. 21.1 zu sehen. Wie im Extrude- und Rotate-Editor wird auch hier wieder die Menleiste ausgetauscht, die die Funktionsauswahl auf die in diesem Men ntzlichen Funktionen begrenzt. Die Beschreibung der einzelnen Menleisten-Eintr„ge erfolgt nach der Beschreibung des Werkzeugkastens. Im Kameramen k”nnen Sie sich wie mit einer echten Kame- ra im Raum umherbewegen und beliebige Dreh- und Nei- gungswinkel einstellen. Sie k”nnen mit Ihrer Kamera um Ob- jekte herumfahren oder sich auf den Raum- oder Kameraach- sen bewegen. Die Objekte werden im Gegensatz zur Abbildung im Arbeits- modus perspektivisch dargestellt. Wie mit einer richtigen Ka- mera k”nnen Sie ber ein Zoomobjektiv Tele- oder Weitwin- keleinstellungen realisieren. Um ein zgiges Bewegen der Ka- mera im Raum zu gew„hrleisten, werden statt der Drahtgitter oder Hidden-line Darstellung quaderf”rmige Umrissboxen der Objekte gezeichnet. Dies entspricht genau dem Vorgehen im "Bewege Fen- ster..."-Men, nur, daž statt 2-dimensionaler Rechtecke jetzt 3-dimensionale mit einer Perspektive versehene Quader ge- zeichnet werden. Um die Objekte im gewohnten Drahtgitter- oder Hidden line Modus darzustellen, brauchen Sie im Werkzeugkasten nur den "Gitter" -Button anzuw„hlen oder wahlweise die -Taste zu bet„tigen. Die "Ansicht"-Buttons fehlen im Kameramodus, da Sie ja im- mer nur durch die Kameralinse auf die Szenerie blicken. Ebenso werden hier keine Objekte bearbeitet, also brauchen Sie auch nicht die Umschalt-Buttons fr den Objekt-,Grup- pen-Modus. Ganz oben im Werkzeugfenster befinden sich 3 Rechtecke, die jeweils einen Kreis und Richtungspfeile enthalten, „hnlich wie im Licht-Dialog. Diese Pfeile deuten die Ausrichtung der Kamera auf ihren Drehachsen an. Dabei wird in der linken Box die vertikale Neigung der Ka- mera angezeigt. Die Steuerung dieses Winkels erfolgt ber den "Vert."-Parameter direkt unterhalb der 3 Kreisboxen. In der mittleren Box wird der horizontale Winkel angezeigt. Sie sehen praktisch von oben auf die Kamera, und der Pfeil zeigt die Richtung an, in die die Kamera weist. Der Winkel dieses Pfeils kann ber den "Horiz."-Parameter editiert wer- den. Die rechte Box gibt den seitlichen Neigungswinkel an, mit dem die Kamera um ihre L„ngsachse gedreht wird. Die Anzeige besteht aus einem Quer-balken, der auf beiden Seiten eine Markierung hat. Sie funktioniert genauso wie die Anzeige der horizontalen Ebene in einem Flugzeug. Wenn Sie entlang der L„ngsachse Ihrer Kamera eine Drehung nach links (rechts) ausfhren, so wird sich der Kamerahori- zont genau entgegengesetzt nach rechts (links) drehen. Vollfhren sie eine Drehung um 180 Grad, so steht Ihre Ka- mera auf dem Kopf und die Markierungen am Balken weisen nach unten. Der Neigungswinkel wird ber den "Neig."-Parameter editiert. Die Position, an der sich die Kamera gerade befindet wird Ih- nen in der "Kamera-Koord."-Box angezeigt. Durch Anw„hlen der x, y, z-Tasten k”nnen Sie die Koordina- ten direkt ber die Tastatur eingeben. Neben den Koordinaten befinden sich die Buttons, mit denen Sie die Kamera durch den Raum bewegen k”nnen. Dabei gilt: je kleiner das Ausgabefenster, um so schneller er- folgt die Neuzeichnung der Umrissquader. Bet„tigen Sie die Buttons neben der x-Koordinate, so bewegt sich die Kamera auch entlang der x-Raumachse. Entsprechendes gilt fr die anderen Buttons. Nun w„re es ja langweilig, wenn man sich nur entlang der Raumachsen bewe- gen k”nnte. Um den besten Kamerastandpunkt zu erreichen, ist es oft vonn”ten, daž man sich auch in Blickrichtung der Kamera oder um ein bestimmtes Objekt herumbewegen kann. Dies w„re eine aufwendige Sache, wenn man diese Bewegung entlang der Raumachsen nachvollziehen wollte. Deshalb be- finden sich in der "Achse"-box 3 Buttons mit der Sie die Be- wegungsrichtung bestimmen k”nnen. Ist der -Button selektiert, so k”nnen Sie sich auf den x, y, z-Raumachsen vorw„rtsbewegen, also nur nach oben, un- ten, vorne, hinten, rechts oder links. Haben Sie den -Button selektiert, dann wird eine Bewe- gung entlang der Kameraachsen ausgefhrt. Stellen Sie sich vor, Ihre Kamera ist um einen bestimmten Winkel nach links zur Seite geneigt. Wenn Sie jetzt den Be- wegungspfeil fr die Bewegung nach links bet„tigen, so wird sich die Kamera auf ihrer zur Seite geneigten Kameraachse bewegen, also nach links unten. Gleiches gilt fr alle anderen Bewegungsrichtungen. Wenn Sie die Kamera z.B. um ihre Achsen drehen, um sie auf ein Objekt auszurichten, dann zeigt die vordere Kameraachse automatisch in Richtung des Objektes. Sie brauchen also le- diglich um Kameraachsenmodus den Pfeilbutton fr die Bewe- gung entlang der z-Achse zu bet„tigen, und schon bewegt die Kamera sich genau auf das Objekt hin zu. Selektieren Sie den -Button, wenn Sie sich auf einer Kreisbahn um ein Objekt herum bewegen wollen. Das entsprechende Objekt mssen Sie vorher im Objektaus- wahl-Dialog im Objekt Modus markiert haben. Ist kein Objekt markiert, dann bewegt sich die Kamera in ei- ner Kreisbahn um den Raummittelpunkt. Es sind jetzt nur 2 Bewegungsrichtungen m”glich, deshalb sind die 2 unteren Pfeilbuttons jetzt auch nicht mehr anw„hl- bar. Die Bewegung der Kamera erfolgt entlang ihrer Kameraach- sen im Kreis um das Objekt herum. Das heižt, wenn ihre Ka- mera keine vertikale Neigung und auch nicht an der L„ng- sachse verdreht ist, dann wrde ein Anw„hlen der x-Pfeilbut- tons eine horizontale Kreisbewegung der Kamera hervorrufen. Das Anw„hlen der y-Pfeilbutton h„tte eine vertikale Kreisbe- wegung zufolge, wobei die Kameralinse immer auf das Objekt ausgerichtet bleibt. Wenn Sie die Kamera um einen bestimmten Winkel vertikal um das Objekt gedreht haben, wird die Kamera zwangsl„ufig um einen gewissen Betrag geneigt, um das Objekt im Bild zu behalten. Das Anw„hlen der x-Pfeilbuttons h„tte jetzt keine horizontale Kreisbewegung zur Folge, sondern eine Kreisbe- wegung, die auf der Ebene erfolgt, die von den Kamera-x- Achsen und der Achse, die vom Objektmittelpunkt zur Kame- ra fhrt. Das h”rt sich kompliziert an, ist aber ganz einfach wie Abb. 21.2 zeigt. Mit dem "Zoom"-Parameter k”nnen Sie direkt die "Brennwei- te" Ihres Kameraobjektives beeinflussen. Der Wert der hier erscheint, wenn Sie das Kameramen zum erstenmal betreten, entspricht in ungef„hr der Brennweite ei- nes Normal-Objektives und ist Aufl”sungsabh„ngig. Wundern Sie sich also nicht, wenn auf verschiedenen Bild- schirmen oder Aufl”sungen, verschiedene Anfangswerte ange- zeigt werden. Durch Erh”hen oder Erniedrigen des "Zoom"- Parameters k”nnen Sie Weitwinkel bzw. Tele-Effekte reali- sieren. Wie bei einem echten Objektiv, erhalten Sie eine per- spektivische Verzerrung des Bildes. Der "Scale"-Parameter hat im Prinzip die gleiche Funktion, wie der "Zoom"-Parameter, n„mlich das Objekt n„her heran- zuholen oder zu verkleinern. Allerdings hat der "Scale"-Para- meter keinerlei Einfluž auf die Perspektive. Es wird lediglich eine mažstabsgetreue Vergr”žerung oder Verkleinerung der Bildprojektion hervorgerufen. In der untersten Box des Werkzeugkastens befinden sich nun noch einige Buttons: Mit dem "Kamera"--Button k”nnen Sie die Kamera auf ein Objekt ausrichten. Die Kamera wird dabei so um ihre Achsen gedreht, daž sie mit ihrer L„ngsachse in Richtung Ob- jektmittelpunkt weist. Der "Kamera"--Button dient dazu, die Kamera in Richtung eines markierten Objektes zu bewegen. Nach Anw„hlen dieses Buttons springt die Kamera direkt zum Objektmittelpunkt des Objektes. Sollten Sie sich dann in ei- nem geschlossenen K”rper befinden, so ist es natrlich rat- sam, sich ein wenig von dem Objekt zu entfernen. Die beiden obengenannten Funktionen sind nur anw„hlbar, wenn ein Objekt im Objektauswahl-Dialog markiert wurde. Der -Button dient, wie schon besprochen, dazu, von der quaderf”rmigen zur Drahtgitter bzw. Hidden line Darstellung zu gelangen. Wenn Sie den "Berechne"--Button bet„tigen, dann wird Ihr Bild unter Bercksichtigung der im Kameramodus-Men vorgenommenen Einstellungen berechnet. Dabei kommen dann auch endlich die Beleuchtungs- und Ma- terialeinstellungen zum Tragen. Je nach Komplexit„t der Szenerie und dem verwendeten Dar- stellungsmodus, kann die Berechnung des Bildes auf einem normalen ST von einigen Sekunden bis hin zu mehreren Tagen dauern. Die Berechnung des Bildes k”nnen Sie zu jeder Zeit auf dem Bildschirm mitverfolgen. Vergewissern Sie sich, daž Sie alle n”tigen Einstellungen fr die Beleuchtung vorgenommen ha- ben, damit es auch wirklich etwas zu sehen gibt. Wollen Sie die Berechnung eines Bildes unterbrechen, so be- t„tigen Sie einmal die "Q"-Taste und warten Sie dann bis die Maus erscheint. Um zurck in das Kamera-Men zu gelangen k”nnen sie dann eine beliebige Taste drcken. Durch anw„hlen des "Berechne"--Buttons wird im Prin- zip die gleiche Funktion aufgerufen, wie mit dem -But- ton. Allerdings wird hier jetzt die Berechnung eines Bildes im "True Color"-Modus mit bis zu 16 Millionen Farben ausgel”st. Um Speicherplatz zu sparen, wird dabei das Bild Zeile fr Zeile direkt w„hrend der Bildberechnung gesichert. Das Format, das hier zur Datensicherung verwendet wird, ist das "Tiffany"-Format, welches im Kapitel "Bilder sichern / laden" genauer beschrieben wird. Die Darstellung erfolgt bei der Berechnung des Bildes auf der blichen Weise auf dem Bildschirm, so daž Sie auch hier je- derzeit den Aufbau des Bildes verfolgen k”nnen. Um ein Bild im "True Color"-Modus berechnen zu lassen, mssen folgende Bedingungen erfllt sein: 1. Sie mssen das Programm auf einem Farbbildschirm mit mindestens 16 Farben starten, um die Objektfarben in der "Farben"- und "Materialien/Farben"-Box einstellen zu k”n- nen. 2. Sie mssen das Bild im Scanline Modus bei gleichm„žiger- oder Textur-Schattierung, oder im Ray-tracing Modus berech- nen lassen. 3. Das Bild muž im "Realfarben"-Schattierungsmodus berech- net werden. Diese einzelnen Optionen werden im Kapitel "Kamera Modus Dialog" ausfhrlich beschrieben. Ist eine der obengenannten Bedingungen nicht erfllt, so l„žt sich der -Button nicht anw„hlen. Nach anw„hlen des -Buttons erscheint eine Filesele- ctbox, in der Sie den Pfad vorgeben k”nnen, unter dem das Bild gespeichert werden soll. Wenn Sie diesen best„tigt ha- ben, dann wird sofort mit der Berechnung des Bildes begon- nen. Wie das Bild w„hrend des Aufbaus auf Ihrem Rechner darge- stellt wird, h„ngt dann von der maximal darstellbaren Farban- zahl Ihres Rechners ab. Es ist wohl schlechthin unm”glich, ein mehrfarbiges Bild mit bis zu 16 Millionen Schattierungen, durch nur 16 verschiedene Farben anzun„hern. In diesem Fall wird der real auf den Datentr„ger gesicherte Farbwert in einen Grauwert konvertiert und auf dem Monitor dargestellt. Es werden dabei 16 reale Graustufen verwendet, die nocheinmal vermischt werden k”nnen (Ordered Dithering, siehe Farbmodell-Parameter im Kameramodus-Dialog). Dadurch kann das Echtfarbbild schon sehr gut angen„hert werden. Aužerdem k”nnen Sie das konvertierte Bild, das nach der Berechnung natrlich noch im Bildspeicher steht, dann noch zus„tzlich in einem anderen Datenformat sichern. Soll- ten Sie noch Besitzer eines alten ST's mit einer maximalen Farbpalette von nur 512 Farben sein, der ja nur 7 echte Grau- stufen darstellen kann, so werden die Graustufen durch einen Farbsatz ersetzt, der von weiž nach Blau verl„uft. Wenn 256 Farben gleichzeitig darstellbar sind, so wird das Bild nach dem im Kameramodus-Dialog unter Farbmodell ein- gestellten Modus angezeigt. Mit dem "Bild"--Button k”nnen Sie sich das zuletzt berechnete Bild nocheimal anschauen. Ein beliebiger Tasten- druck bringt Sie wieder zurck ins Kamera-Men. Hier ein kurzer šberblick ber die Funktionen der Kamera- Menleiste. Die einzelnen Funktionen werden anschliežend in den entsprechenden Kapiteln ausfhrlicher beschrieben. Die "Datei"-Eintr„ge: Mit dem "Bild..."-Eintrag rufen Sie einen Dateiauswahl-Dia- log auf, mit dessen Hilfe sich Bilder in verschiedenen Forma- ten sichern oder ins Programm laden lassen. Die Eintr„ge "Daten sichern..." und "Berech. forts. ..." dienen dazu, ein Bild, das im Ray-tracing Modus berechnet und un- terbrochen wurde, zu einem sp„teren Zeitpunkt weiterberech- nen zu lassen. Die "Optionen"-Eintr„ge: šber den "Kamera Modus..."-Eintrag rufen Sie eine Dialog- box auf, ber die Sie die Bilddarstellung auf vielf„ltige Weise beeinflussen k”nnen. Der "Licht..."-Eintrag ruft wieder den schon bekannten Licht- Dialog auf. So mssen Sie nicht immer in das Hauptmen zu- rck, um Korrekturen an den Lichtintensit„ten und Einfalls- winkeln der Lichtquellen vorzunehmen. Der "Zurck"-Eintrag bringt Sie zurck in das Hauptmen. Unter der "Objekt"-Menleiste befindet sich diesmal nur der schon bekannte "Auswahl"-Eintrag, der den Objektauswahl- Dialog aufruft.