TIKIS TALKSHOW-THEMENSERVICE ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Sie tun einem leid, die deutschen TV-Quasselgastgeber: šber 20000 G„ste verschleiát die sich krebsartig vermehrende Sendeform all- j„hrlich. Die Themen werden knapp. H”chste Zeit, den Glotzmastern Hilfsstell- ung zu bieten mit computernahen Komplett-Settings im Zeitgeist-Design: HILFE, ICH BIN APPLESšCHTIG! ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Wegen der sich fr ewig jung haltenden Zielgruppe am besten aufgehoben bei Arabella Kiesbauer. Ergreifendes Selbst-Outing eines pferdeschw„nzigen Super- Kreativen: "Immer muá ich die PCs der anderen schlechtmachen. Immer muá ich Hate-Mails versenden, wenn jemand einen kritischen Satz ber unsere Macs schreibt." Unglaublich aktuell designte Blondine (die Kleider werden erst eine Stunde vor der Sendung gekauft!) beschwert sich (lupenreiner Arroganz- Akzent): "Jetzt sind die Macs ja nicht mal mehr sndteuer!" Als Kontrapunkt zwei depressive Schickeria-Teenies: "McPapi erlaubt uns keinen Normal-PC, und wir mssen zu Kumpels aus der Unterschicht, um mal Wing Commander IV zu spie- len." H”hepunkt: Ein leitender Apple-Mitarbeiter ist mit im Studio, dem von anwesenden Usern zum Schluá der Sendung die Fáe gekát werden. Hip gestylte Girlies reiáen ihm w„hrend des Abspanns den corporate Anzug vom Leib. Who's NEXt? OS/2 - MEINE GR™SSTE LIEBE ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Paát gut in die Illona-Christen-Reihe "Sex an ungew”hnlichen Orten". Peter, 32, obertrockener "Angestellter in einem metallverarbeitenden Betrieb" geht beim Stichwort OS/2 voll telegen aus sich heraus: "Das Beste, was ich je hatte." Peter lacht bei den Einw„nden eines unbekmmerten Windows-Users im Studio und schreit mit leichtem Schaum vorm Mund: "Steinzeit-Software! Das Fensterl zum Neandertal!" Besonderes Schmankerl: sein medienwirksamer Ver- folgungswahn. Am Ende der Sendung wird er Frau Christen t„tlich angreifen mit dem Ausruf: "Eine Verschw”rung! Ihre Initialen sind der zweite und dritte Buchstabe von MICrosoft!" Hohes Emotionspotential. BILL GATES entfhrte mich im UFO ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Erstklassiger Stoff fr Schreinemakers live: Eine hochschwangere (!) Frau be- richtet, wie nachts ein Riesen-UFO vor ihrem Schlafzimmer landete und sie mit dem Ruf "Where do you want to go tonight?" ins Innere lockte, mit riesigen Flachbildschirmen voller Cinemania-Bilder an den W„nden, zu den Kl„nge von Beethovens Neunter. "Ich wurde bet„ubt und auf einen OP-Desktop gelegt. Allerlei Assistenten untersuchten meinen Genitalbereich und implantierten mir einen Pentium-Chip ins Gehirn" (die Frau sieht brigens Kristiane Backer „hn- lich). "Seitdem finde ich Windows 95 geil, und das geht doch nicht mit rech- ten Dingen zu." Optimaler šberraschungsgast w„re Bill Gates (oder ein Double, egal). ICH GLAUBE AN DIE E-D-V ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Glaubensdinge geh”ren zu Fliege. Dr. Hubertus Zackig, Recke in tadellosem Zwirn, berichtet vom "prozessororientierten Reengineering in der ”ffentlichen Verwaltung in Netzumgebung". Diplom”konom Prof. Hugo Schwielenhand stellt "Acker light" vor, Prunkstck seiner "EDV-L”sungspalette fr den Agrarbe- reich". Seine Programme simulieren selber unter Windows noch die bew„hrte, unintuitive zeichenbasierte Benutzeroberfl„che (Alt-Umschalt-F9 fr Daten- haltung sichern). Dr. Zackig skandiert sein Credo: "Schulung, Schulung, Schu- lung!" Wer an derlei ausgestatteten Terminals sein Dasein fristet, braucht allemal des Moderators Zuspruch: "Passen Sie gut auf sich auf!" ZYNISMUS SATT ~~~~~~~~~~~~~ Das extrapralle Vorurteils-Package fr die Computerecke in der Late Show des Onlin-Pioniers Harald "L„tta-Man" Schmidt. Zuerst "Blondage": Zwei magersch- tige Sekret„rinnen mit Streichholzfrisur, die keinen Doppelklick beherrschen und auáer der Rcktaste kein Feature von Word 7 kennen. Kichern aber sá und bestehen fast nur aus Strumpfhosen mit Bleistiftabsatz. Danach eine polnische Einbrecherbande, die unter dem Motto "bestellt, geklaut, geliefert" von der Situation im Secondhand-Markt berichtet ("Unter 800 MByte Platte nehmen se's nich mal mehr in Rum„nien"). Dazu exklusiv das Original-Backup von Gerhard Schr”ders privater Festplatte ("Fakten, Fakten, Fakten") und ein Ausdruck der letzten 100 šberweisungen von Vater Grafs Online-Banking (in Plastiktten). Werner Tiki Kstenmacher fr Shadow Gallery im Mai 1996.