Claus-Peter Nandelstaedt  ------------------------ aus Fellbach konnte der Versuchung nicht widerstehen und hat sich Maxon  Cinema 4D in der Version 2.0 zugelegt. Kurz danach erreichte uns auch ein Bericht in dem er uns seine Erfahrungen mit diesem Programm zuteil werden läßt: "Hallo REFLECTIONS-Anwender, schon mal mit Cinema 4D geliebäugelt ??? Ihr kennt mich und wißt ja ich bin inzwischen ein alter REFLECTIONS-Anwender und habe mir Cinema4D 2.0 zugelegt. ( Konnte der Werbung einfach nicht widerstehen, ha ha ). Spaß beiseite, so 'ne Werbung für REFLECTIONS wäre ein echter Hammer.  Cinema ist wie ein Auto ohne Gangschaltung. Man kann zwar damit fahren, aber doch nicht so richtig, da wichtige Teile fehlen. (sollen kostenlos nachgeliefert werden, aber wann ??). Hoffentlich ist das nicht der neue Trend in der Branche, Programme vorzufinanzieren! So schreibe ich mal über das halbfertige Programm. Und ???? Naja, Über den Raytracer von MC4D kann ich noch nichts sagen, weil Ma-  xon die fehlenden Disketten noch nicht geliefert hat, aber... ich werde versuchen so neutral wie möglich das Für und Wider auszuloten. Negativ: Die Oberfläche von MC4D mag ja moderner aussehen,man kann viele Fenster öffnen, sind aber meistens bildlich gesehen im Wege. Sie sind zwar auf dem Screen verschiebbar, ist aber zusätzlicher Arbeitsaufwand. Es ist zwar ein Klappmenü wie bei REFLECTIONS vorhanden, für viele Manipula- tionen braucht man aber diese Fenster. Das ergibt ein ziemliches Durch- einander. ( Ich lese zwar immer wieder, REFLECTIONS  hat eine veraltete Benutzeroberfläche, aber sie ist wenigstens konsequent durchgezogen und nach einer Einarbeitungszeit ist ein flottes Arbeiten ohne Fehler durchaus möglich.) Die zusätzlichen Fenster sind wie Shellfenster und können mit dem Knopf links oben geschlossen werden, leider auch das Fenster mit der gerade zu bearbeitenden Szene. Trotz Sicherheitsabfrage hat man aus Gewohnheit schnell einen Doppelklick fabriziert und ALLES ist gelöscht. Pfff..Wau. Ok, ist ja schon gut,ich weiß,ich weiß, sichern und so.Trotzdem, sollte nicht sein. Ich habe das Handbuch jetzt schon 3 mal durchgeackert, aber bei der Ob- jektverwaltung suche ich noch immer das Gelbe vom Ei. Es gibt dort ein linkes und ein rechtes Fenster zum Erstellen neuer Hierachien. So weit so gut, sowas kennt man ja. Was ich vermisse ist z. B. die Körperverwaltung von REFLECTIONS, z. B. zum Verteilen von verschiedenen Materialien auf ein Objekt. Oder mal eben verschiedene Objekte zu einem Körper zusammenfassen,neu bearbeiten und dann den Körper wieder löschen, und das alte Objekt, ungeschnitten, erstrahlt in neuem Glanz. Dies ist bei REFLECTIONS wirklich eine super- feine Sache. Maxon löst dies nicht so elegant wie REFLECTIONS, d.h. man bestimmt durch Selectierung von Punkten eine Fläche oder einen Körper von einem vorhandenen Objekt (ähnlich wie bei REFLECTIONS mit Körper> definieren), aber um der Selectierung einen neuen Namen zu geben, und sei es nur vorübergehend zur Materialvergabe, muß das Ganze geschnitten werden, und das ist gelinde gesagt Mist, denn es wird damit ein ganz neues, eigenständiges und mit dem alten nicht verbundenes gedoppeltes Objekt erstellt, welches das alte Objekt in allen Punkten überlagert. Das hat ne Menge Nachteile zu Folge. Bei der Bildwiedergabe kämpfen nun das alte und das neue Objekt um die Materialvorherrschaft. Ist ja klar, daß da nichts Gescheites rauskommen kann, da doppelt gemoppelt. Die Quintessenz der pipimotiven Sacrazität ist also, für jedes Objekt nur ein Material, oder jedes Objekt in zig Teile zu zerstückeln und in einem neuen Oberobjekt zusammmenfassen wobei die Beziehung der einzel- nen Punkte vom alten Objekt völlig verloren gehen,da dieses zwangläufig gelöscht werden muss. Ein späteres korrigieren der ursprünglichen Ob- jektform durch verziehen einzelner Punkte ist kaum mehr gegeben, da ja alles zerschnitten ist. Schneiden muß ja schon mal sein,aber doch nicht grundsätzlich und schon garnie nicht gleich dupliziert. Weil ich gerade bei den Punkten bin: beim Selektieren von Punkten hat auch hier REFLECTIONS die Nase weit vorne.Ich denke da an den wählbaren Modus 0, 1 oder 2. Bei Maxon gibt es nur einen Modus und was das bei vielen dicht beieinander liegenden Punkten bedeutet weiß wohl jeder.Ich werde da nicht weiter darauf eingehen, denn die Punkte zu selektieren funktioniert bei mir sehr unkorrekt. Die Polygon-Erstellung ist sehr gewöhnungbedürftig. Cinema trennt hier nicht wie in REFLECTIONS Polygon und Objekt, sondern wirft alles in ein Topf. Hat man eigene Polygone erstellt unbedingt den Extender 'poly' o. ä. anhängen, sonst gibt`s bald ein Durcheinander.Cinema bietet ne Menge fertige Polygone an, wer aber eigene erstellen will und von REFLECTIONS kommt hängt erst mal kurz in der Luft.Den gewohnten Poly.Editor gibt es so nicht und einen Hinweis im Handbuch für den Einstieg habe ich leider nicht gefunden. Am Besten man beginnt mit dem fertigen Polygon >Linie<, alles andere ergibt sich bei genauen Lesen des Handbuches. Eine Materialauflistung eines Objektes mit Unterobjekten wie in REFLEC-  TIONS habe ich nicht gefunden.Somit auch keine Definiton nach Material. Ein nicht zu unterschätzendes Manko. Positiv: Ein sehr schneller Aufbau und die Vorschau ist eine Wucht !!! Mit der Funktion Flächenaufbau oder Scanline kann man die Objekte in unwahr- scheinlich kurzer Zeit 3-Dimensional ansehen, da bleiben keine Wünsche offen, und da hat nun REFLECTIONS sehr schlechte Papiere. ( Diese Art Vorschau hatte übrigens Atari schon vor vielen Jahren in seiner Cyber - Serie,ist also so neu nicht. Nebenbei bemerkt gab es vor vielen Jahren beim ATARI ST schon Super-Programme (Signum 2 z.B.), da ist FinalWriter 'ne Gurke daneben. Ich glaube die neue Generation von AMIGA-Programierern will einfach mühsam das Rad neu erfinden. Hier gilt noch immer die alte Weisheit:Soll dein Programm besser sein als das der Konkurrenz, mußt du die Konkurrenzprogramme besser kennen, wie dein ei- genes Programm.) Sehr schön ist auch,daß bei der Vorschau schwarze Kanten gewählt werden können, ( macht das Ganze noch plastischer ), und der Objektaufbau von "Hinten" beginnt.So kann man schon beim Bildaufbau Fehler entdecken,die verdeckt liegen. REFLECTIONS hat natürlich auch so etwas, aber das ist mehr eine Alibi-Funktion, denn etwas Vernünftiges. Das Gewurschtel mit den vielen Fenstern lässt mit der Zeit nach, da es unwahrscheinlich viele Tastaturbelegungen gibt. Sehr gut sind die Arbeitsflächen gelöst. Man kann wählen zwischen 4T= 3 Seitenansicht + 1 3D-Ansicht= 4 kleine Fenster für´s Grobe 3D= 3D-Ansicht = 1 Fenster P= 3D-Ansicht = 1 Fenster Unterschied zwischen 3D und P ? P enstspricht bei REFLECTIONS dem Ka- mera-Fenster und ist zuständig für den Raytracer. 3D ist im Prinzip nichts anderes und doch eine hervorragende Lösung. Ähnlich wie bei REF-  LECTIONS die Hubschrauber-Funktion, kann man in diesem Fenster in Echt- zeit die Kamera mit der Maus rumwirbeln und sich alles genau ansehen. Die Steuerung der Maus ist aber viel besser, und man staune, das P-Fen- ster für den Traycer bleibt davon völlig unberührt.Das hat ne Menge für sich. Sicher hat schon mancher REFLECTIONS - Anwender versucht aus alten kom- plexen Szenen Objekte rauszuschälen um Sie in neuen Szenen zu verwenden bei Cinema geht dies einfach , schnell, und vor allem, ohne Fehler. Sonstiges: Es gibt ein extra Fenster mit Lupenfunktion, dessen Sinn ich noch nicht begriffen habe, weil, wie bei  REFLECTIONS, der gleiche Effekt mit den +- Tasten vorhanden ist. Das Handbuch ist sehr ausführlich mit einer guten Anwender-Führung. Et- was wirklich gutes ist der beiliegende Converter. Die Convertierung von  REFLECTIONS-Objekten nach Cinema und umgekehrt funtioniert einwandfrei. Sonst gibt es bei Cinema bis jetzt noch nichts, was mich vom Hocker wirft,oder mich von REFLECTIONS trennen könnte. Sollte dieser Fall doch noch eintreten hört Ihr von mir. Fazit:  Cinema wird wohl mein teuerstes Hilfsprogramm bleiben, welches ich zur Zeit benutze, da die Objektverwaltung zu viel vermissen lässt, auch die Texturzuweisung hat noch unlogische Abläufe, vom Handling her. Na ja, nicht so ganz, weil beide Programme zusammen ergeben ein starkes Gespann. Mit dem Converter kein Problem. Noch was zum Schmunzeln aus dem Cinema-Handbuch bei der Polygonerstel- lung: " E i n z i g a r t i g ist weiterhin die Fähigkeit auch Löcher in den Formen angeben zu können." (z.B. zur Erstellung des Buchstaben B.). Sowas machen wir doch schon lange, oder?? Na, immer noch geil auf Cinema? Wer etwas zu diesem Artikel zu sagen hat, nur zu,ich bin sehr lernfähig und ganz sicher,andere REFLECTIONS-Anwender befassen sich auch mit C4D. Jo, da hat Onkel Nandi ja allerhand abgelassen. Da der ein oder andere mit Sicherheit schon mal in Richtung C4D gelinst hat,hoffen wir auf re- ge Diskussion. Das Problem liegt meiner Meinung nach darin, daß man zu sehr auf ein Programm, hier  REFLECTIONS, eingeschossen ist. Da fällt es unheimlich schwer ohne Vorbehalt mit anderen Programmen zu arbeiten, ohne daß man dem Vergleichen beider Programme verfällt. Nachfolgend noch Claus-Peter's Anschrift:  Claus-Peter Nandelstaedt  Grunbacher Str. 3  70736 Fellbach  Euer REFLECTOR-Team!