Datei: SCSI.TXT ½ Michael Ruge Rsselsheim, den 17.12.1994 Email: Michael Ruge @WI2.MAUS.DE) Der Ursprung Die Geschichte von SCSI (Small Computer System Interface) begann 1981, als sich der Amerikanische Massenspeicherhersteller Shugart (Sch”pfer war Al Shugart, heute Gesch„ftsfhrer von Seagate) und NCR zusammentaten und gemeinsam bei ANSI (American National Stan- dards Institute) auf die Einrichtung einer Arbeitsgruppe fr ei- nen neuen Standard beantragten. Auf Basis des bereits 1979 von Shugart entworfenen SASI (Shugart Associates System Interfaces) entwickelte das X3T0.2-Komitee (der offizielle Name des Komitee's) die erste SCSI-Version. Der ATARI TT030 und Falcon030 k”nnen SCSI-2. SCSI-2 ist eine Software -Sache. Wide-SCSI und Fast-SCSI sind optionale Features (die mit dem von ATARI eingebauten SCSI-Chip 5380 und 53C80 nicht m”glich sind). Die wesentlichen Unterschiede von SCSI-1 zu SCSI-2 sind folgende: - Die Regeln fr den Phasenablauf haben sich von SCSI-1 nach SCSI-2 ge„ndert. W„hrend Arbitrierung und die MESSAGE-OUT-Phase nach der Selektion in SCSI-1 optional waren, sind sie in SCSI-2 Pflicht geworden. - Bei SCSI-2 kann man nur ber eine MESSAGE-Phase in eine Folge von Kommando- und Datenphasen eintreten oder aus ihr herauskommen. - Arbitrierung findet in SCSI-2 immer statt, auch wenn es nur einen Initiator in der Konfiguration gibt. Auch ein Target muss um den Bus arbitrieren, n„mlich dann, wenn es den Bus vorher freigegeben hatte und sich jetzt zum Initiator zurckverbinden lassen will. Falls Bus-Arbitration nicht zwingend untersttzt wird, ist es ein zus„tzliches Feature! - Synchroner Transfer ist eine šbertragungsart fr SCSI-Daten, die in ihrer ursprnglichen Definition Datenraten von bis zu 5 MByte pro Sekunde zul„sst (Asynchron ist eine Transferrate von 3.3 MByte pro Sekunde definiert). Synchroner Transfer ist schon in SCSI-1 als optional definiert. SCSI-2 erlaubt als Erweiterung dazu den schnellen synchronen SCSI (Fast SCSI), der Datenbertragungsraten mit bis zu 10MHz erlaubt. Die Angabe in MHz deshalb, weil mit SCSI-2 ausserdem der bis zu 32-bit-breite Transfer eingefhrt wurde. Die Datenrate bei 10 MHz ist also je nach SCSI-Busbreite verschieden: 10MB/sek bei 8-Bit 20MB/sek bei 16-Bit 40MB/sek bei 32-Bit Wobei zu sagen ist, daž nur sehr wenige Ger„te 16- oder 32-Bit breiten SCSI untersttzen (auch der ATARI nicht). Bei Scannern ist mir da keiner bekannt, die gebr„uchlichen Scanner wie Epson oder Paragon haben auf jeden Fall nur 8-Bit breites SCSI. - Targetroutinen sind Prozesse, die im Target ablaufen. Sie wurden mit SCSI-2 eingefhrt und k”nnen zum Beispiel fr Diagnosezwecke verwendet werden. Sie sind Herstellerspezifisch. - Erweiterungen im MODE-SENSE bzw. MODE-SELECT-Kommando (Page-For- mat). - SCSI1-Bandger„te schreiben die gepufferten Daten nicht notwendi- gerweise vor der Ausfhrung des REWIND-Kommandos... - SCSI 1 hatte aber ein entscheidendes Manko! Es liež den Herstellern zuviel Freiraum bei der Schaffung Ger„te- spezifischer Kommandos. Es wurde dann das SCSI-1-CCS (CCS = Common Command Set) einge- fhrt, welches dann die sogenannten Mode-Pages beinhaltete, wo- durch sich dann das Verhalten von Ger„ten einheitlich steuern l„žt. 1986 setzte sich das X3T9.2-Komitee wieder zusammen, um eine Weiter- entwicklung von SCSI zu erarbeiten, die aber abw„rtskompatibel sein sollte, damit SCSI-1- und SCSI-2-Ger„te am selben Bus arbeiten k”n- nen. Das CCS gab damals schon die Marschrichtung an. - SCSI-2 hat jetzt 10 Ger„tetypen, die jeweils eine eigene "Media Type" Kennung besitzen. Jede dieser Gruppen hat einen ei- genen Befehlssatz und den muž ein SCSI-2 konformes Ger„t unter- sttzen. Es gibt folgende "Media Type's": Direct Access Device - Festplatten, Wechselplatten, Floppy's Sequential Access Device - Streamer, Bandlaufwerke Printer Devices - Drucker und Plotter mit SCSI-BUS Prozessor Devices - Alle Arten von Computern (Table Area Network) Write Once Devices - WORM-Schreiber, CD-ROM Schreiber CD ROM Devices - CD-ROMs unter anderem legt SCSI-2 auch die "Audio READ" Kommandos fest. Photo-CD ist nicht enthalten, dies wird ber die sogenannten VENDOR-Kommandos (Herstellerabh„ngige Befehle) abgewickelt Scanner Devices - Farbscanner, etc Optical Memory Devices - MO-Laufwerke, etc Medium Changer Devices - Platten, Streamertape, CD-Wechsler Communication Devices - Modems, Netzwerkadapter Du siehst also, daž es sich ausschliesslich um Erweiterungen in der Software oder um optionale Hardware-Features handelt. Auch an einem TT kann man ohne Probleme SCSI-2-Ger„te betreiben und aus- nutzen! Die Terminierung: Richtig ist 330 gegen GND und 220 gegen 5V (Passive Terminierung) oder eben die Parallelschaltung (eine Spannungsquelle hat Ri = 0 Ohm) der beiden gegen den Spannungswert, der sich bei so einem Teiler einstellt, d.h. 110 Ohm gegen ~2.85 (3)Volt (Aktive Termi- nierung). PS: Wegen des geringeren Widerstandes (110 Ohm), der eher mit der wirklichen Kabelimpedanz bereinstimmt als bei der passiven Variante 132 Ohm) sind die Reflexionen geringer. Man nehme fr 50-polige Terminatoren: 18 Widerst„nde 330 Ohm 18 Widerst„nde 220 Ohm oder Widerstands-Arrays :-) Bei den Arrays mit 8 Pins ist Pin 1 GND und Pin 8 +5Volt, alle anderen Pins kommen an die Datenleitungen. Die 330er kommen mit einem Ende an Masse, die 220er an TERMPWR. Und dann noch jeweils ein Ende an die 18 Signalfhrenden Leitungen. Am SCSI Bus w„ren das die Leitungen Nummer: 2, 4, 6, 8, 10, 12, 14, 16, 18, 32, 36, 38, 40, 42, 44, 46, 48, 50. TERMPWR ist an Leitung 26. Alle ungeraden Leitungen sind Masse. Am Centronics-Stecker sind das die Pins: 26, 27, 28, 29, 30, 31, 32, 33, 34, 41, 43, 44, 45, 46, 47, 48, 49, 50. Beim Falcon030 befindet sich TERMPWR an Pin 38. Die Pins 1-25 sind Masse. Alles Klar? Man nehme fr 25-polige Terminatoren (NUR TT030 und Apple MAC): 18 Widerst„nde 330 Ohm 18 Widerst„nde 220 Ohm oder Widerstands-Array's :-) Bei den Array's mit 8 Pins ist Pin 1 GND und Pin 8 +5Volt, alle anderen Pins kommen an die Datenleitungen. Die 330er kommen mit einem Ende an Masse, die 220er an TERMPWR. Und dann noch jeweils ein Ende an die 18 Signalfhrenden Leitungen. Am SCSI Bus w„ren das die Leitungen Nummer: 1, 2, 3, 4, 5, 6, 8, 10, 11 12, 13, 15, 17, 19, 20, 21, 22, 23. TERMPWR ist an Pin 25 der externen 25 poligen DSub-Buchse. Achtung: Pin 25 ist definitiv beim TT030 nicht belegt, also muž Pin 25 ber eine Diode vom Typ 1N4001 und einer 1 Ampere Sicherung (Typ Flink) mit +5V verbunden werden, sonst funk- tioniert der externe Terminator nicht! Hier noch die Belegung fr SCSI-1-Ger„te (50pol.`Centronics-Buchse'): Pin 1 2 GND o o Data 0 o o Data 1 o o Data 2 o o Data 3 o o Data 4 o o Data 5 o o Data 6 o o Data 7 o o Parity o o GND o o OPEN o o OPEN Open o o Term Power o o OPEN o o GND o o /ATN auf den ungeraden Pins o o GND liegt nur GND o o /BSY (aužer PIN 25, der ist ist OFFEN) o o /ACK o o /RST o o /MSG o o /SEL o o /C/D o o /REQ GND o o /I/O Pin 49 50 Hier noch die Belegung fr den ATARI Falcon030: Pin 1-10 GND 11 ber 10 Kiloohm Widerstand auf +5V gelegt! 12-14 Open 15-25 GND 26 Datenbit 0 27 Datenbit 1 28 Datenbit 2 29 Datenbit 3 30 Datenbit 4 31 Datenbit 5 32 Datenbit 6 33 Datenbit 7 34 Datenbit PARITY 35+36 GND 37 NC 38 TermPower 39 NC 40 GND 41 -ATN (Attention) 42 GND 43 -BSY (Busy) 44 -ACK (Acknoledge) 45 -RST (Reset) 46 -MSG (Message) 47 -SEL (Select) 48 -C/D (Commund or Data) 49 -REQ (Request) 50 -I/O Hier noch die Belegung fr die externe Buchse am ATARI TT030 und Apple Macintosh: Die Terminatoren beim TT030 werden so in die Sockel gesteckt, daž der mit einem Kreis markierte Pin 1 in Richtung CPU zeigt (also nach LINKS)! Pin 1 -REQ 2 -MSG 3 -I/O 4 -RST 5 -ACK 6 -BSY 7 -GND 8 -Data 0 9 -GND 10 -Data 3 11 -Data 5 12 -Data 6 13 -Data 7 14 -GND 15 -C/D 16 -GND 17 -ATN 18 -GND 19 -SEL 20 -Data PARITY 21 -Data 1 22 -Data 2 23 -Data 3 24 -GND 25 -TermPwr (ist beim TT030 und Macintosh NICHT belegt) Bei der Aktiven Terminierung (110 Ohm) darf diese KEINESFALLS gegen TERM-PWR des SCSI-BUS geschaltet werden. Im Elektor-Halbleiterheft 1993 (7/8) ist auf Seite 40 eine Bauan- leitung fr eine aktive SCSI-Terminierung: __________ IC1 | | ------2----- | | | | je 120R +5V )-----------*--1 L200 5----*--------*-------*---###---( * | | | | | | von Pin 26 | --3------4-- # R3 # R1 *---###---( * des SCSI-Kabels | | | # 39R # 330R | (TermPwr) | | | | | *---###---( * | | *-------* | | C1 --- | | | | usw, 18 220nF --- | # R2 --- C2 | Widerst„nde | | # 820R --- 100nF | jeweils an die | | | | | SCSI-Signale Gnd )-----------*-----*------*-------*--------* | --- * Die 18 120-Ohm-Widerst„nde kommen an die Anschlsse Nr. 2, 4, 6, 8, 10 und 12, 14, 16, 18, 32, 36, 38, 40, 42, 44, 46, 48, 50. * Masse an alle ungeraden Pinnummern (ausgenommen 25, die ist n.c.), zus„tzlich an die Pins 20, 22, 24, 28, 30, 34. * +5V (TermPwr) liegt auf Pin 26. * Widerstandsarrays Pin 1 GND Pin 2-7 an die Pins des SCSI-Steckers/Buchse Pin 8 +5V Auf dem SCSI-Bus muž grunds„tzlich das Ende des Bus durch Termi- natoren abgeschlossen werden. Dabei handelt es sich um Widerst„nde (die, wie oben beschrieben angeschlossen werden mssen!), die an den Kabelenden Reflektionen unterdrcken und die SCSI-Signale auf einen definierten Pegel bringen. Ein Terminator ist etwa das gleiche, wie eine Schallschluckende Oberfl„che in einem Raum. Wenn man eine harte und glatte Wand hat, so gibt es Echos in dem Raum, bringt man jedoch eine weiche Ober- fl„che an der Wand an (z.B. Schaumstoff), so gibt es keine Echos mehr. Von diesen Terminatoren drfen immer nur zwei Stck angebracht sein: an den Enden des Kabels. Bei einem Terminator handelt es sich um Widerstandarrays, die meistens auf dem Ger„t oder als externer Stek- ker angebracht werden. Auf einem Ger„t besteht ein Terminator norma- lerweise aus zwei (meist mit 10 Beinchen) oder drei (meist mit 8 Beinchen) schmalen, roten, schwarzen oder gelben Steckerchen, die bei dem SCSI-Anschluž des Ger„tes in die Platine eingesteckt sind. Bei den Festplatten der Firma Fujitsu ist der Terminator ein kleiner grauer Plastikchip, der gesockelt direkt am SCSI-Anschluž der Fest- platte sitzt. Eine andere Variante sind aktive Terminatoren. Diese k”nnen im all- gemeinen durch einen Jumper auf der Festplatte aktiviert werden z.B. Quantum LPS525S : Jumper TE (Termination Enable)) Beachten Sie, daž die Terminatoren an den Enden des Kabels sein mssen, dies hat nichts damit zu tun, welche Ger„tenummer das Ger„t hat, an dem die Terminatoren sitzen. Es ist immer zu beachten, daž sich die Terminatoren am Ende des KA- BELS befinden mssen. Befindet sich am Ende des Kabels ein Ger„t, so muž das Ger„t terminiert werden, handelt es sich um ein offenes Kabelende, so muž das Kabel terminiert werden! Ein paar Beispiele: ATARI TT030: Die Terminatoren beim TT030 werden so in die Sockel gesteckt, daž der mit einem Kreis markierte Pin 1 in Richtung CPU zeigt! Hat der TT030 eine interne Festplatte und kein extern angeschlosse- nes SCSI-Ger„t, muž sowohl die interne Festplatte, als auch das Mainboard des TT030 (direkt hinter der 25pol SUB-D-Buchse) termi- niert sein. ACHTUNG: ATARI hat den Pin25 TermPwr nicht mit Spannung versorgt, es muž also dafr gesorgt werden, daž die Ger„te (Festplatten, Wechselplatten, MO-Laufwerk, Streamer, etc.) die ben”tigte Span- nung liefern oder man versorgt Pin 25 des externen SCSI-Ports (25 pol SUB-D-Buchse) ber eine 1N4001 Diode UND eine Sicherung (maxi- mal 1 Ampere) mit der erforderlichen Spannung. Hat der TT030 eine interne Festplatte und ein extern angeschlosse- nes SCSI-Ger„t, mssen sowohl die interne Festplatte, als auch das externe Ger„t, jedoch niemals das Mainboard des TT030 (direkt hin- ter der 25pol SUB-D-Buchse), terminiert sein. Anmerkung: Hat man nur die interne Festplatte (in der Butterdose) angeschlos- sen und muž aber permanent mal ohne externes Ger„t und dann mal wieder mit externem Ger„t arbeiten, MUž die interne Platte an ei- nem sehr kurzen (so kurz wie m”glich!) Kabel angeschlossen werden und aužerdem terminiert sein. Dann kann man auch ohne Mainboard- Terminierung arbeiten, aber NUR dann. ATARI hat das auch im MegaSTE (dort ist aber der Hostadapter terminiert; die Platte darf KEINES- FALLS im MegaSTE terminiert sein) so gemacht und Adaptec und Apple machen es auch so (und es funktioniert auch). Hat der TT030 keine interne Festplatte und nur extern angeschlos- sene SCSI-Ger„te, muž sowohl die letzte externe Festplatte, als auch das Mainboard des TT030 (direkt hinter der 25pol SUB-D-Buchse) ter- miniert sein. ACHTUNG: ATARI hat den Pin25 TermPwr nicht mit Spannung versorgt, es muž also dafr gesorgt werden, daž die Ger„te (Festplatten, Wech- selplatten, MO-Laufwerk, Streamer, etc.) die ben”tigte Spannung liefern oder man versorgt Pin 25 des externen SCSI-Ports (25pol SUB-D-Buchse) ber eine 1N4001 Diode UND eine Sicherung (maximal 1 Ampere) mit der erforderlichen Spannung. ATARI Falcon030: Ob der Falcon030 ber eine interne (IDE/AT-BUS) Festplatte verfgt, ist fr den sicheren Betrieb des SCSI-Ports belanglos, da der IDE/AT-BUS Port nichts mit dem SCSI-Port zu tun hat. Der Falcon ist grunds„tzlich das erste/letzte Ger„t am SCSI-BUS (jenachdemm, aus welcher Seite man den Bus betrachtet), daher ist der Falcon030 auch Standardm„žig (Standard schreibt man mit D!) auf dem Mainboard terminiert. Es muž nur noch das letzte Ger„t am SCSI-Bus terminiert werden, im Gegensatz zum TT030 liefert der Falcon030 jedoch die ben”tigte Speisespannung fr TermPwr an Pin 38 der SCSI-2-Buchse. Achtung: Die internen Terminatoren werden ber eine andere Diode (D6) mit Spannung aus dem Falcon030 Netzteil versorgt! Fr den SCSI-BUS ist beim Falcon030 die Diode (D5) und die Sicherung (F1) zust„ndig! Ger„te an DMA-Adaptern am ACSI-Port (ST/STE, MegaST, MegaSTE und ACSI-Port am TT030: Im allgemeinen besitzen die Hostadapter eine Terminierung. Damit sollte der Hostadapter am einem Ende des Kabels angeschlossen wer- den und am letzten angeschlossenen Ger„t muž ein Terminator sein. Ausnahme: Die Hostadapter des ATARI MegaSTE und der Megafile, da drfen die angeschlossenen Ger„te nicht terminiert sein! Wieso denn das, werden Sie sich jetzt fragen? Beide Hostadapter sind A.) nur fr kurze Kabelwege gebaut B.) verfgen nur ber einfache Treiber C.) genaueres und Ausfhrlicheres in den Dateien MSTEPRTY.TXT und MF44PRTY.TXT Einige Hostadapter haben keine Terminatoren, daher sollten sie ir- gendwo in der Mitte des Kabels liegen, und die Ger„te an den Enden sollten terminiert sein. Der GE-V und GE SOFT TOPlink ist ein sol- cher Adapter. Falls Zweifel bestehen, ob ein Ger„t (egal, ob Hostadapter oder Fest- platte, Wechselplatte, MO-Laufwerk, Streamer, etc.) terminiert ist, kann man dies mit einem einfachen Mežger„t selbst berprfen: Einfach von Pin 2/4/6/8/10/12/14/16/18/32/36/38/40/42/44/46/48/50 einmal nach Pin 1-49 (die ungeraden!) messen ob ein Widerstandswert von ca. 330 Ohm vorhanden ist und von Pin 2/4/6/8/10/12/14/16/18/32 /36/38/40/42/44/46/48/50 gegen Pin 26 messen ob ein Widerstandswert von ca. 220 Ohm vorhanden ist, dann kann man eigentlich sicher sein das daž Ger„t terminiert ist. Ob ein Ger„t die Spannung fr TermPwr liefert, kann man einfach durch messen der Spannung zwischen Pin 26 und Pin 1 am SCSI-Bus feststellen. Dort sollten knapp 5V (abzgl. der Diodenspannung) anliegen. Terminator Power by Single-ended SCSI devices Die Spannung (TermPwr) soll zwischen 4.00 und 5.25 Volt Gleichspan- nung betragem. Minimal sollte ein Laststrom von 0.8 Ampere gew„hr- leistet sein. Aužerdem MUž jedes Ger„t eine Sicherung von 1.0 Am- pere besitzen. Unit-Attention Einige Festplatten senden das "Unit-Attention" Signal nach einem RESET und sind daher nicht sofort ansprechbar. Žltere TOS-Version vor TOS 2.05 (also 1.00 - 1.62) fragen den Festplattenport nur ein- mal nach einem Reset oder dem Einschalten ab und booten dann, wenn die Festplatte nicht richtig antwortet, vom Diskettenlaufwerk A. Neuere TOS-Version als 2.05 fragen den Festplattenport zweimal ab und booten auch dann von Festplatte, wenn Unit-Attention im Fest- platten-Setup eingeschaltet ist. Also: Vor TOS 2.05 sollte man Unit-Attention abschalten. Nach TOS 2.05 ist es egal, ob Unit-Attention ein- oder abge- schaltet ist. Bus-Arbitration Jetzt h”re ich hier st„ndig von Bus-Arbitrierung, aber: Was ist das genau? Wenn mehrere Initiatoren auf einem SCSI-Bus aktiv sind, mssen sie sich verst„ndigen, wer den Bus gerade benutzen darf. Dazu gibt es die Arbitraton-Phase (Schiedsrichter-Phase), in der ent- schieden wird, wer als n„chstes den Bus bekommt. Wollen mehrere Ini- tiatoren gleichzeitig den Bus benutzen, bekommt der mit der h”chsten SCSI-ID den Bus. Der Bus geh”rt diesem dann, bis er ihn wieder freigibt (Bus-Free signalisiert) Damit k”nnen tats„chlich mehrere Ger„te gemeinsam ein Ger„t benut- zen. Zus„tzlich k”nnen die Rechner sich auch untereinander unterhalten und damit eine Netzverbindung aufbauen. Initiatoren k”nnen Rechner sein (mehrere Rechner auf einer Platte), oder auch Streamer (selbstt„tiges Copy einer Festplatte) oder auch F„lle von Reselektion (Ger„t hat sich wegen einer lang dauernden Aktion abgemeldet und meldet sich mit Vollzug zurck) Ach ja, wesentliche Voraussetzung: echte SCSI-Ports! Mit einem ACSI-Hostadapter geht das nicht! Bei mehreren Ger„ten am SCSI-Bus gibt es verschiedene Dinge, die zu beachten sind oder erfllt sein mssen: 1. Wollen mehrere Initiatoren _gleichzeitig_ den Bus benutzen, so _mssen_ sie selbst eine ID haben und bei Benutzung des Bus arbitrieren. Desweiteren mssen sie zwingend Informationen austauschen, wenn einer die Daten auf einem Laufwerk ver„ndert, damit der andere das mitbekommt. 2. So muž zB arbitriert werden, wenn man zwei TTs hat, die auf der gleichen Platte Linux und TOS fahren. Austausch von Informationen ist dann nicht n”tig, aber dennoch ist Arbitrierung n”tig. 3. Ist ein Initiator aktiv, so darf dies bei keinem anderen Inita- tor zu Reaktionen fhren. 4. Mit ACSI-Hostadaptern ist eine Arbitrierung und Identifikation (siehe 1.) nicht m”glich. Eine auf dem Adapter fest verdrahtete Identifikation w„re zwar m”glich, mir ist aber kein Hostadpater bekannt, der dies tut. 5. ACSI-Hostadapter best„tigen selbstt„tig den Empfang eines Msg- Bytes (wird nach jedem Kommando verschickt). Vermutlich machen alle Hostadapter dies auch dann, wenn sie vorher gar nicht aktiv waren, also eigentlicher Empf„nger des Msg-Bytes sind. Damit funken sie dem aktiven Initiator in den Empfang des Msg-Bytes rein, was dazu fhrt, daž der echte SCSI-Port in seinem Betrieb gest”rt wird. Ergo: ein gemischter Betrieb mit einem ACSI-Hostadapter ist nicht m”glich. Ausnahmen: Lacom-Adapter der letzten Bauart haben das Problem mit Punkt 5. nicht, daher ist ein Betrieb gem„ž Punkt 2. m”glich. Punkt 1. ist evtl. mit speziellen Hostadaptern m”glich (das veba- Interface kann dies angeblich) Zwischen zwei Rechnern mit _echten_ SCSI-Ports (TT, Falcon, Medusa, Eagle, Mac) ist ein paralleler Betrieb m”glich, es ist auch m”glich, ein Netzwerk aufzubauen, indem ein Rechner nach dem Booten alle Laufwerke abmeldet und nur noch ber den servenden anderen Rechnern ber den als SCSI-Netzwerk funktionierenden SCSI-Bus zugreift. Dazu noch eine Bemerkung: einige Festplatten ben”tigen eine Initia- tor Identifikation (beim Zugriff sagt man, wer man ist). Dies ist keine Arbitrierung! Arbitrierung beinhaltet allerdings diese Iden- tifikation. Damit ben”tigt z.B. die Quantum Empire keine Arbitrie- rung, sondern nur eine Identifikation! Will man von der Quantum Empire booten, muž das TOS des Rechners gepatcht werden, weil das TOS ja schon beim Versuch den Rootsektor zu lesen keinerlei eigene ID auf den Bus legt. Will man nicht von der Platte booten, reicht ein Harddisktreiber aus, der Bus-Arbitra- tion beherscht! Das Kabel Achtung, nicht jedes Kabel ist SCSI-tauglich! Yepp, SCSI-Kabel mit guter Qualit„t (Premium Qualit„t) weisen fol- gende Punkte auf: * Doppelte Schirmung Bestehend aus Folienschirmung und verwebter Schirmung * Paarweise Verdrillung Sie verst„rkt den Effekt der Abschirmung * Vergossen geschirmte Abschlsse Sehr wichtig fr reibungslose SCSI-Verbindung * Vergoldete Kontakte Sie sorgen fr Korrosionsschutz und einwandfreie Verbindung der Kontakte. * korrekter Wellenwiderstand nach SCSI-Norm - sonst ntzt der ganze Rest n„mlich nichts. Konkrete Daten laut SCSI-Spezifikation Impedanz 90 - 132 Ohm Leitungswiderstand maximal 0.23 Ohm/Meter bei 20 Grad Celsius D„mpfung 0.095 Dezibel/Meter bei 5MHz Laufzeitunterschied zwischen zwei Leitern <0.2 nanosekunden/meter Die einzige M”glichkeit der Qualit„tskontrolle (ohne spezielle Mež- ger„te) liegt im aufschneiden der Kabel, da auch ein dickes Kabel (Grožer Aužendurchmesser) nicht unbedingt die oben genannten Punkte /Features hat bzw. aufweist. Sollte sich der H„ndler weigern, eine lebenslange Garantie auf das Kabel zu geben (Ausnahme: mechanische Besch„digung), sollte man vorsichtig sein. Der Ausdruck bzw. die Bezeichnung PREMIUM QUALITŽT ist n„mlich NICHT GESCHšTZT und daher kann jedes billige Kabel auch als SCSI-Kabel bezeichnet und verkauft werden! Nichts ist „rgerlicher als ein SCSI-Kabel fr 12.90 DM mit sieben Anschlssen (Buchsenleisten), welches dann doch fr Datenverlust sorgt, weil die elektrischen Spezifikationen NICHT eingehalten werden! ANMERKUNG: Die jeweils aktuelle ENGLISCHSPRACHIGE FAQ liegt unter SCSI.ZIP ENGLISCHSPRACHIGE original Spezifikation liegt unter SCSI2DOC.LZH in den Mailboxen (auf alle F„lle in der X Factor +49-6142-33669)