Hallo Musiker und Freunde der Nachvertonung Willkommen und Ha-Yeah zu TRAK-COM Tonstudio in der Box Herzlichen Glckwunsch. Sie besitzen jetzt eine Software, die es Ihnen erm”glicht, mit Ihrem Falcon Musik, Jingles und Tonspuren in UKW- oder CD- Qualit„t zu produzieren. TRAKCOM widmet sich also im Gegensatz zu praktisch allen anderen Musikprogrammen fr den Falcon der Musikproduktion, nicht nur der Nachbearbeitung. TRAKCOM ist eine Kombination aus Sequenzer, Samplenachbearbeitung und Sampler. Alle Instrumente und sonstige Klangereignisse werden gleichberechtigt als Samples behandelt. Externe Hardware wird, abgesehen von einem Kopfh”rer oder einer Hifianlage, einem Mikrophon und Kabeln zur Aufnahme von beliebigen Zuspielern (CD-Player, Synthi, Kassettenrecorder...) nicht ben”tigt. Zun„chst einige Features: - Der DSP schafft es, mindestens sechs Spuren mit 16 Bit und 49 Khz (etwas mehr als CD-Qualit„t) in Echtzeit zu mischen und zu transponieren. Bei 33 Khz sind es mindestens sieben Spuren, bei 25 Khz mindestens acht. (Werden dabei Samples stark nach unten transponiert, schafft der DSP mehr Spuren, werden Sie stark nach oben transponiert, weniger Spuren.) - Maximal verwaltet der Editor zehn Spuren. - Mit MUSICOM II und dem 'Compo Digital Audio Interface' von CD (44,1khz) oder DAT (48khz) digital aufgenommene AVR-Samples werden verarbeitet.dies erm”glicht die Verwendung von Instrumenten h”chster Qualit„t, die z.B. von Sample-CDs verlustfrei kopiert werden k”nnen. - TRAKCOM gibt jeden beliebigen Song (also unabh„ngig von den Aufnahmefrequenzen der verwendeten Samples) ber das Digital Audio Interface mit 44,1 oder 48 khz aus zwecks digitaler Aufnahme auf DAT, Mini Disk oder DCC. - Bei Verwendung digital aufgenommener Samples von Sample-CDs erh„lt man also absolut verlustfreie Songs auf DAT. - Eine einzelne Spur kann beliebig viele verschiedene Instrumente (Samples) enthalten. - Man kann ein Sample bei Verbrauch von nur einer Spur an eine beliebige Stelle im Stereoraum legen (also nix mehr mit "zwei links, zwei rechts, Amiga fallenlassen"). - Man kann bis 100 beliebig lange Instrumente (Samples) pro Song benutzen (durch den Arbeitsspeicher begrenzt). - Auch kann man in einem Song Samples verschiedener Aufnahmefrequenz beliebig mischen. - TRAKCOM untersttzt unter anderem das DVS-gepackt-Format, was halben Plattenspeicherverbrauch und halbe Ladezeit bei nur theoretischem Qualit„tsverlust bedeutet. - TRAKCOM l„dt auch MJUZAKK-Songs. 1. Gleich in die Vollen: Was brauchen Sie? - Zuerst nehmen Sie diese Anleitung zur Hand und schauen hinein. Haben Sie schon? Gut. Wenige Grundkenntnisse im Notenlesen und in der Bedienung von GEM-Programmen werden dabei vorausgesetzt. - Dann kaufen Sie einen Falcon 030 mit mindestens 4 MB, Festplatte und einem Monochrom-, Graustufen- oder Farbmonitor mit mindestens 640*400 Pixel Aufl”sung. Ein Bildschirmbeschleuniger (NVDI...) ist zu empfehlen. Eine Aufl”sungserweiterung (Screenblaster, BlowUp...) ist was feines, mit z.B. 800*600 Punkten bei 16 Farben l„žt sich wunderbar arbeiten. Aber auch der gute alte SM 124-Monochrommonitor geh”rt noch nicht GANZ zum alten Eisen. Ach? Das haben Sie schon alles vor sich stehen? Glck gehabt! - Als n„chstes mssen Sie den Falcon 030 mit einem ordentlichen Kopfh”rer oder einer ordentlichen Hifianlage verbinden. Achtung! Eine Benutzung von TRAKCOM mit dem im Falcon eingebauten Lautschepperer (fr den selbst der Tastaturklick zu schade ist), ist, auch testweise, eine Todsnde! Auch diese neumodischen "Multimedia"-Aktivb”xchen fr links und rechts neben den Monitor wrde ich mir tunlichst ersparen und die gesparten 50 DM in einen Gulli werfen. Da sind sie besser angelegt. >;-> Als erstes k”nnen Sie sich ja mal einen Demosong anh”ren (Na gut, haben Sie sicher schon). Dazu k”nnen Sie z.B. TRAKCOM.APP auf den Desktop legen und einen Song (mit der Endung SNG) draufziehen. Nach dem Programmstart geniežen Sie die Begržungsinformation, gehen dann im Men "Song" auf "Play" und rufen: "Boooaaah, ey, wasn Brett (Sound, Fund, Baž, Rohr, Kitt, Stampf, Groove)!!!" (Haben Sie auch schon? Na fein!). Sodann erwacht hoffentlich der "Auch machen will"-Reflex. - Daher beschreiben wir nun Schritt fr Schritt, wie Sie mit TRAKCOM Ihren ersten Song erstellen. 3. Aufnahme von Samples Fr Ihre ersten Experimente k”nnen Sie selbstverst„ndlich die beigefgten, von den Demosongs benutzten Instrumente verwenden. Dann k”nnen Sie dieses Kapitel zun„chst einmal berspringen. Sehr schnell wird aber sicher der Wunsch nach eigenen Instrumenten und Ger„uschen wach werden. Daher beschreiben wir hier als erstes die Aufnahmeprozedur. - Sie ben”tigen einen beliebigen Harddiskrecorder, um Samples in Ihren Rechner zu bekommen, z.B. Musicom, Musicom II oder ein Sharewareprogramm (z.B. Winrec). - Wenn Sie mit Mikrophon samplen, empfielt es sich, dem bei einigen Falcons entsetzlich lauten Lfter wenigstens fr die Dauer der Aufnahme das Maul zu stopfen. Ob das mit einem Transport des Falcons in die Abstellkammer, einer Thermo-Lfterregelung, einem Schalter fr kurzzeitige Ruhe oder einer garantiefreundlichen (!?!?!) Broklammer in den Lfterschlitzen (uns kam da Entsprechendes zu Ohren...) erreicht wird, bleibt Ihrer Phantasie berlassen. Natrlich bernehmen wir keine Haftung fr Ihre Phantasien... - Falls Sie nicht mit Mikrophon, sondern vom CD-Player, Kassettenrecorder oder „hnlichem ber die Eingangsbuchse des Falcon 030 samplen und diese Tonquelle KEINEN regelbaren Ausgang besitzt (was leider sehr oft der Fall sein wird), muž je ein ca. 56kOhm-Widerstand im linken und rechten Kabel eingel”tet sein. Leider hat der Falcon nunmal keine Line-In-Buchse, deshalb muž ein normaler Line-Pegel von der Hifianlage erstmal etwas heruntergezogen werden, damit mit dem Falcon eine vernnftige Aussteuerung m”glich ist. - Die (16-Bit-) Samplefrequenz ist beliebig. Nach unserer Erfahrung reicht fr die meisten Klangereignisse eine 16-Bit-Samplingrate von 33khz aus, um einen hervorragenden Klang zu erzielen. - Am besten ist natrlich eine verlustfreie digitale šberspielung von einem CD-Player (44.1khz) oder von DAT (48khz) mit optischem oder koaxialen Digitalausgang. Der Falcon 030 ben”tigt dazu Musicom II und das 'Digital Audio Interface' von Compo. - Sie k”nnen auch DSP-Effekte bei der Aufnahme benutzen, z.B. Hall, verschiedene Filter oder Transponierung ohne Žnderung der Abspielgeschwindigkeit (Pitch oder Harmonizer). Letzteres ist z.B. ntzlich zum Stimmen eines Samples auf eine bestimmte Tonh”he. Hierbei gibt es allerdings bei den in Winrec und Musicom eingebauten Routinen deutliche Qualit„tsverluste. - Die Samples legen Sie im 16-Bit-AVR- oder 16-Bit-DVS-Format gepackt oder ungepackt ab (falls m”glich in Mono zum Sparen von Plattenplatz). TRAKCOM kann aber auch das 16-Bit-Mono-SND-Format lesen (auch .AU-Format genannt. Bekannt ist es hauptsaechlich in der Unix-Welt). - Bei MUSICOM II V2.0 ist eine nachtr„gliche Konvertierung n”tig, um aus dem erzeugten MSF-Format ein AVR-Format zu erhalten (siehe MUSICOM II- Handbuch). Dies sollte aber in der neuesten MUSICOM-Version der Vergangenheit angeh”ren. - Fr n„here Details zur Aufnahme befragen Sie bitte das Handbuch des Harddiskrecorders. Anmerkung: TRAKCOM liest also das DVS- und AVR-Format auch in Stereo, mischt aber ohnehin alle Samples zu einem Monosignal (halber Speicher, halbe Rechenzeit). Da die Samples meist instrumentenartig benutzt werden, sind Stereosamples in aller Regel unn”tig. Es gibt halt nun mal keine Stereogeige, keine Stereobasedrum und keinen Stereos„nger. Sp„ter kann jedoch jedes Sample bei Verbrauch von nur einer Spur beliebig in den Stereoraum gelegt werden, d.h. linke und rechte Abspiellautst„rke sind jederzeit getrennt regelbar. Soll dennoch in Ausnahmef„llen ein Stereosample komplett verwendet werden (vorbeifahrendes Auto...), mssen erst der eine und dann der andere Kanal gesamplet werden, z.B. als AUTO_L.DVS und AUTO_R.DVS abgelegt werden und sp„ter in TRAKCOM zwei Spuren damit belegt werden. 4. Nachbearbeitung der Samples im Sampleeditor von TRAKCOM Sie starten nun das Programm TRAKCOM.APP. Im Sampleeditor werden Sie in aller Regel die frisch aufgenommenen Samples erst einmal zurechtschneiden mssen. - Sie ”ffnen das Men Song/Sampleliste und laden die gewnschten Samples mittels Doppelklick auf einen leeren Platz in die Sampleliste ein, wobei sie in den Song bertragen werden und automatisch eine Nummer (1-100) erhalten. Die kByte-Angabe hinter dem Samplename sagt Ihnen, wieviel Platz ein Sample IM RAM ben”tigt (also bei DVS gepackt doppelt soviel wie auf der Platte). - In der Sampleliste k”nnen Sie durch einmaliges Anklicken eines Sample und Drcken der "insert"-Taste ein Sample durch ein anderes ersetzen, durch Drcken der "delete"-Taste l”schen sie es. Die Samplenummer bleibt brigens auch beim L”schen eines vorhergehenden Samples erhalten. - Nun gehen Sie ins Sampleedit-Fenster (Doppelklick auf ein Sample), wo Sie das (inzwischen zu Mono gemischte) Sample komfortabel ein- und auszoomen und vorne und hinten krzen k”nnen. Zum W„hlen des gewnschten Ausschnitts verschieben Sie die linke und rechte Kante des markierten (grauen) Bereichs mit der Maus (linke Maustaste dabei gedrckt halten). - Sie k”nnen einen Sampleausschnitt zum Loopsample erkl„ren, um lange Lieget”ne zu erhalten (Kreuz bei "loop" machen). Ein guter knackfreier Looppunkt kann w„hrend des Abspielens durch Hineinzoomen ins Sample ("Zoom in/out") und leichtes Ver„ndern des markierten Bereichs gefunden werden. - Sie k”nnen einen markierten Ausschnitt umkehren, sodaž er rckw„rts abgespielt wird ("reverse" anklicken). - Mit "leiser" k”nnen Sie einen Ausschnitt auf 90% der Ursprungslautst„rke abschw„chen (Dies kann z.B. wichtig sein, um ein bis zum Anschlag ausgesteuertes, ungepacktes Sample in "DVS gepackt" abzuspeichern. Diese Packtechnik ist zwar fast immer unh”rbar, fhrt aber bei voll ausgesteuerten Samples zu šbersteuerungsverzerrungen), mit "lauter" heben Sie die Ursprungslautst„rke etwas an (mehrmaliges Anklicken von "leiser" und dann von "lauter" geht natrlich nicht ohne Qualit„tsverlust vonstatten). - Durch Anwenden der "leiser"-Funktion auf verschiedene Abschnitte eines Samples kann man eine beliebige Lautst„rkehllkurve ber ein Sample legen. Zum Ausklingenlassen eines Samples d„mpft man z.B. erst den letzten "Zentimeter" des Samples etwas ab, dann die letzten zwei "Zentimeter", dann die letzten drei usw... - Manchmal werden Sie vielleicht bemerken, daž die graphische Darstellung des Samples etwas zu hoch oder zu tief gerutscht ist, insbesondere dann, wenn bei der Aufnahme der Falcon 030-interne Vorverst„rker laut ausgesteuert war. Es handelt sich dabei um einen h”chst unerwnschten Gleichspannungsanteil, der am Anfang und am Ende des Samples zu einem Knacken fhrt. Diesen Fehler der Analogseite des Falcon 030 k”nnen Sie nun dank Digitaltechnik und der Schl„ue des Programmierers Frank Marvin Weigel korrigieren, indem Sie die "Mid"-Taste drcken. Das Sample wird korrekt "in die Mitte gerckt". Sollte dies in Ausnahmef„llen nicht genau zum gewnschten Ergebnis fhren, k”nnen Sie mit den beiden Pfeiltasten links und rechts der "Mid"-Taste auch manuell korrigieren. - Mit den Grundtonh”hen-Schiebereglern k”nnen Sie ein Sample stimmen, dh. Sie k”nnen angeben, welche Tonh”he das untransponierte Originalsample hat. Wichtig ist dies natrlich nur bei gesampleten Musikinstrumenten, deren Originaltonh”he Sie mit Hilfe der Funktion "Test- Ton" bestimmen k”nnen. Diese Funktion liefert einen pr„zisen Sinuston in der Tonh”he, die Sie auf der klavierartig belegten Tastatur drcken. Dabei gilt, wie berall im Programm, folgende Tastenbelegung: "<"=C1, "a"=C#1, "y"=D1, "s"=D#1, "x"=E1,....,"q"=C2, "2"=C#2 ,"w"=D2 ,"3"=D#2, "e"=E2.... Lassen Sie sich nicht verwirren, die Tonh”hen k”nnten garnicht in einer anderen Art auf der Tastatur liegen! Es ist ganz einfach, wenn man es ausprobiert. Zum Stimmen eines Samples „ndern Sie also solange die Grundtonh”he des Samples, bis z.B. beim Drcken der Taste "q" ein Testton-"C2" mit dem Sample-"C2" bereinstimmt. - Auch zum Testen des Samples in verschiedenen Tonh”hen benutzen Sie die Tastatur. 'Space' unterbricht ein Sample. - Sodann k”nnen Sie das gestutzte Sample wieder abspeichern, und zwar in den Formaten DVS mono, DVS mono gepackt, AVR mono und SND mono. Normalerweise ist DVS mono gepackt zu empfehlen, fr theoretisch h”here Qualit„t DVS mono ungepackt oder AVR (genau doppelt soviel Plattenplatz). Wenn Sie mit allen Žnderungen sicher sind, k”nnen Sie nun in der Sampleliste das alte durch das neue (gekrzte) Sample ersetzen (Insert- Taste). 5. Einstellen der Songparameter Sie n„hern Sich nun dem Zeitpunkt, wo Sie aus den soeben frisch gebastelten Instrumenten einen Song zusammenstellen drfen. Zuvor stellen Sie im Men Song/Parameter einige songspezifische Parameter ein: - In den Songinfo-Zeilen ist Platz fr Informationen ber den Autor und den Song. - Die Patternl„nge (Lines pro Pattern) dient ausschliežlich Ihrer Orientierung und legt fest, welche Zeilennumerierung TRAKCOM erzeugt. Wenn Sie Musik komponieren, enth„lt ein Pattern vermutlich viervierteltaktfreundliche 16, 32, 64 oder 128 Zeilen (aužer Sie m”chten etwas fr die aussterbenden Taktarten tun und mal wieder was im Dreivierteltakt komponieren). Falls Sie eine Tonspur fr einen Videofilm machen, k”nnen auch z.B. 10er oder 50er-Patterns sinnvoll sein. - Die "Lines pro Shift" bestimmen, wieviel Zeilen der Cursor im Songeditor weiterspringt, wenn die Cursortasten zusammen mit der Shifttaste bet„tigt werden und auf wieviele Zeilen sich die "insert" und die "delete"-Taste bei gleichzeitig gedrckter Shifttaste beziehen (siehe Beschreibung des Songe- ditors). Sinnvoll sind z.B. viervierteltaktfreundliche 4, 8 oder 16 Zeilen, die maximale Zeilenzahl ist ein Pattern. Diese Zahl wollen wir im Folgenden "X" nennen. Aužerdem wird damit festgelegt, nach wievielen Zeilen eine horizontale gestrichelte Hilfslinie gezogen wird. - Die Songablaufgeschwindigkeit (Lines pro Sekunde) bestimmt, wieviele Zeilen pro Sekunde abgespielt werden. Wird diese w„hrend der Komposi- tion verstellt, passen in aller Regel die Samples nicht mehr korrekt zusam- men, da sich deren Ablaufgeschwindigkeit selbstverst„ndlich nicht mitve- r„ndert. - Die Anzahl der Spuren (max. 10) kann hier ebenfalls erh”ht werden. - Desweiteren wird hier die Mixerlautst„rke (Mixervolume) verstellt. Dies ist die Summe der Lautst„rken der einzelnen Spuren. Sie muž etwas ver- ringert werden, wenn es durch mehrere gleichzeitig erklingende laute Samples zu šbersteuerungen kommt. (ebensogut k”nnte man alle Laut- st„rkewerte aller Samples im Song etwas zurcknehmen). Die Mixerlautst„rke regelt die Lautst„rke VOR dem Zusammenmischen der einzelnen Spuren im DSP im Gegensatz zur Lautst„rke, die im Kontrollfeld geregelt wird. - Zuletzt k”nnen Sie noch w„hlen, ob die vollst„ndigen Pfade der Samples im Song auf jeden Fall mitgespeichert werden sollen oder nicht. Ersteres ist sinnvoll, wenn Sie auf einen "Samplepool" auf der Festplatte zugreifen wollen, letzteres ist sinnvoll, wenn Sie den Song inclusive Samples weitergeben wollen und alle Samples im selben Ordner stehen wie der Song (wie bei den Demosongs). Ein Kreuz bei "komplette Samplepfade" bewirkt eine zwangsweise Mitspeicherung aller Pfade, kein Kreuz (Default) bedeutet, daž der Pfad nur dann mitgespeichert wird, wenn das betreffende Sample aužerhalb des Songordners steht. Es ist also fast immer sinnvoll, hier kein Kreuz zu machen. - Im Men Optionen/Einstellungen k”nnen Sie einstellen, mit welcher Frequenz der Song abgespielt werden soll. Diese sollte mindestens der besten Sample-Aufnahme-Frequenz entsprechen. Andererseits kann man bei niedrigerer Frequenz mehr Spuren verwenden. Stellst Du hier 44,1 oder 48 Khz ein, erfolgt die Wiedergabe ber das Compo Digital Interface. šbrigens: Wollen Sie z.B. 8 Spuren in einem Song verwenden, kann es notwendig sein, nicht nur die Abspielfrequenz auf 25 Khz zu setzen, sondern auch mit nur 25 Khz aufgenommene Samples zu verwenden, um den DSP weiter zu entlasten. - Im Men Optionen/Fonts k”nnen Sie den von Ihnen bevorzugten Gemfont fr Alertboxen und Buttons ausw„hlen, im Men Optionen/Font Sampleliste einen speziellen Font fr die Sampleliste. 6. Endlich: Erstellen eines Songs im Songeditor - Sie w„hlen das Men Song/Editor, wo Sie in einer Art Schnittliste den Song zusammenbasteln. Zun„chst finden Sie hier einen kurzen "Leersong" vor, also eine Menge Striche ("-"). - Das Songfenster kann man bis zur Anzahl der im Song verwendeten Spuren aufziehen. Ein Grožbildschirm wirkt hier Wunder. - Die Spuren kann man durch Anklicken von "Track 01" bis "Track 10" einzeln ab- und zuschalten. - Die schwarz unterlegte Fl„che bildet eine Art Cursor und markiert den im Folgenden sogenannten "Beat", in den Sie gerade eingeben. - Dort geben Sie ber das klavierartig belegte Keyboard (Taste Q=C2, von dort aus ist der Ton nach unten und nach oben transponierbar) sequenziell Tonh”hen ein. In der Sampleliste suchen Sie vorher (durch einfachen Mausklick) das Sample aus, daž als n„chstes eingetragen wird. Auch wenn das Samplelistenfenster deaktiviert ist, kann mit der rechten Maustaste ein Sample gew„hlt werden. das ausgew„hlte Sample gilt nur fr die Spur, in der der Cursor gerade steht, dh. sie k”nnen in verschiedenen Spuren verschiedene Instrumente editieren, ohne jedesmal die Sampleliste bemhen zu mssen - Die ersten 20 Samples der Sampleliste k”nnen auch mit den Funktionstasten (11-20 zusam- men mit Shift) ausgew„hlt werden. - Auswahl von "-" in der Sampleliste und eingegebene Tonh”hen erlauben jederzeit eine Tonh”hen„nderung eines schon erklingenden Samples, welches dann ungest”rt weiter erklingt. "0"=Silence bedeutet Abbruch des gerade erklingenden Samples. Mit Space l”schst Du einen Beat. - Den Cursor steuern Sie (oh Wunder der Technik) ber die Cursorsteuertasten, mit Shift+Down oder Shift+Up k”nnen Sie "X" Zeilen weiterspringen, mit Control+Down oder Control+Up ein Pattern weiter. Zum Songbeginn springen Sie mit ClrHome. - Mit den Schiebereglern k”nnen Sie fr jeden Beat ein Frequenzfeintuning vornehmen (-5 bis +5, wobei z.B. die Frequenz C2 +5 der Frequenz C#2 -5 entspricht) und die Lautst„rke links und rechts getrennt einstellen (1 bis 99, 0 bedeutet keine Lautst„rke„nderung). - Zur Arbeitserleichterung k”nnen Sie in den Song eine Marke in Form eines "M" setzen, indem man links im Patternnummernfeld an die gewnschte Stelle klickt. Mit "GoMem" springt der Cursor an diese Stelle. - "Play" spielt ab Songbeginn ab, "Play Cursor" (oder die Returntaste) ab der Cursorposition. "Play Block" spielt einen markierten Block wiederholt ab. - Zum Abbruch des Abspielens drcken Sie irgendeine Taste, mit "GoBrk" springt der Cursor an die (mit "A" markierte) Abbruchstelle. - Neue (leere) Zeilen an die aktuelle Cursorposition einfgen kann man mit der Insert-Taste, Zeilen l”schen (also echt herausnehmen aus dem Song, nicht etwa Leerzeilen erzeugen) mit der Delete-Taste. Beide Funktionen beziehen sich, zusammen mit Shift gedrckt, auf "X" Zeilen, zusammen mit Control gedrckt auf ein Pattern. Nach diesen beiden Funktionen wird der Song sofort wieder mit der gew„hlten Patternl„nge durchnumeriert. Willst Du mit Delete "nicht leere" Zeilen l”schen, warnt Dich eine Alertbox. Die Songl„nge wird nur durch diese beiden Funktionen ge„ndert, nicht durch die Blockoperationen Ausschneiden/Kopieren/Einfgen/Leeren. - Einen Block markieren Sie einfach durch Aufziehen einer Box mit gedrckter linker Maustaste. Soll der Block gr”žer sein als der sichtbare Songausschnitt, markieren Sie den Anfang durch einen Mausklick und das Ende durch einen Mausklick bei gedrckter Shifttaste (wie bei fast allen Texteditoren). - Diesen Block k”nnen Sie nun ausschneiden, kopieren und einfgen wie in fast jedem Texteditor, und zwar im Men "Bearbeiten". Es gibt aber den Unterschied, das die Songl„nge sich nie „ndert, dh. beim Ausschneiden bleiben Leerzeilen zurck und beim Einsetzen werden Zeilen berschrieben. So f„llt das Einhalten der Rhythmusstruktur im Song leichter. - Der Menpunkt "Bearbeiten/Block leeren" entspricht dem "Block ausschneiden", allerdings wird der Inhalt des Block dabei nicht in den Kopierpuffer bertragen. Daher gibt es hier eine Sicherheitsabfrage. - Mit Hilfe des Menpunkts "Bearbeiten/Blockoperationen" kann man innerhalb eines markierten Blocks Lautst„rke- oder Tonh”henverl„ufe berechnen lassen. Vom Anfangswert bis zum Endewert des Blocks werden also die angekreuzten Parameter (Tonh”he, Volume l, Volume r) linerar ver„ndert und die Werte in den Block eingetragen. 7. Ein Blick in den Song mit dem ASCII-Editor: Der Song wird komplett mit allen Songparametern als ziemlich gut lesbarer ASCII-Text gespeichert, was den Vorteil hat, daž der fortgeschrittene Musik-Hacker mit einen ASCII-Editor auch die exotischsten Suchen/Ersetzen- Funktionen ausfhren lassen kann, die wir bestimmt niemals in den Songeditor einbauen werden. Aužerdem: Sollte unser Songformat zum neuen Standard in der Computerindustrie werden wie jetzt die Modfiles (ein Mann wird ja noch tr„umen drfen), wird nie mehr ein Programmierer sich fragen mssen, wie denn dieses verdammte Format aufgebaut ist. Das Format ist durch neue Schlsselw”rter erweiterbar und damit recht zukunftssicher. Es sollte weniger Žrger geben als mit den vielen zueinander oft unkompatiblen Modfiles. Das Songformat ist frei verwendbar, darf also auch von anderen Musikprogrammen oder Formatwandlern verarbeitet werden. Der Tabulator des ASCII-Editors sollte zwecks guter Lesbarkeit auf 4 eingestellt sein. Ein Song sieht z.B. so aus: SONG-FORMAT 2.00 ** Auch hier eine Versionsnummer. INFO ** Infoanfang Hommage a Badesalse Prerelease ** 4 Infozeilen fr Hintergrund- ** information und Autor. Max. 40 ** Zeichen pro Zeile Bernhard Kirsch ** ENDINFO ** Infoende PATTERN-LENGTH 32 ** Patternl„nge MIXER-VOLUME 0.700 ** Lautst„rke VOR dem Spurenmischen CODEC-FREQ 7 ** Abspielfreq. 7=49khz,6=33khz,5=25khz.. BEATS-PER-SECOND 9.375 ** Abspielgeschwindigkeit SAMPLE 1 C#2 rhythm.snd ** Verwendete Samples mit Samplenummer, SAMPLE 2 C2 hip.snd ** Grundtonh”he und Name. SAMPLE 3 C2 da.snd ** (Samples mssen hier im selben Ordner SAMPLE 4 C2 run.snd ** wie der Song stehen, da kein Pfad SAMPLE 5 C2 ner.snd ** angegeben) SAMPLE 6 C2 e:\smplpool\drum.dvs ** Steht ein Sample nicht im selben Ordner SAMPLE 7 C2 e:\smplpool\snare.dvs ** wie der Song (sinnvoll, wenn EIN Sample ** von mehreren Songs benutzt wird), muž ** der Pfad angegeben sein. ** (schlecht fr Weitergabe des Songs!!) LOOPSAMPLE 8 C2 Liegeton.snd ** Geloopte Samples LOOPSAMPLE 9 C2 megabeit.snd ** SONG 4 2000 ** Song hat 4 Spuren und max. 2000 Zeilen 101 9C2 - - 1F#2t+3v9999 ** 0 ** Songdaten: Pattern, Zeile, 0 ** Leerzeichen, dann pro 0 ** Spur: Samplenummer, 105 - - - 1F#2v8288 ** Tonh”he, Tune, Volume 106 - - - 9C2 ** links und rechts, 107 - - - 9C#2 ** Leerzeichen. 109 9C2 ** Passiert in einer Zeile 110 - - - 8D2 ** nichts, wird eine 0 ge- 111 - - - 1F#2t+3 ** speichert (die erste 0 ** Zeile jedes Patterns 0 ** hat aber immer eine 0 ** Zeilennummer) END ** END muž sein! Anmerkungen: - Die Codec-Frequenz wird abgespeichert als "9" bei 48 khz (digital), "8" bei 44,1 khz (digital), "7" bei 49 khz, "6" bei 33 khz, "5" bei 25 khz, "4" bei 20 kHz, "3" bei 16 khz, "2" bei 12 khz, "1" bei 10 khz, "0" bei 8 khz. - Die Grundtonh”he gibt an, auf welche Tonh”hentaste Du Deinen Sample legen willst (C2 ist hierbei eine mittlere Tonh”he, man kann den Sample dann bis zu zwei Oktaven nach oben oder unten transponieren). - Die maximale Zeilenanzahl des Songs angegeben ist nur wichtig fr die Speicherreservierung, der Default ist 2000, wenn der Song l„nger wird, setzt man den Wert halt hoch. TRAKCOMs Songeditor tut das automatisch. - Die Zeilennummern am Anfang der Zeile sind v”llig beliebig, hier muž nur irgendetwas stehen. Nach Kopieren/Verschieben mit einem ASCII- Editor brauchen sie also nicht korrigiert zu werden. TRAKCOM erzeugt sp„ter Zeilennummern, bei einer Patternl„nge von 32 z.B. nach dem Schema 1:01, 1:02, ..., 1:32, 2:01, ..., 2:32, ...Die ganze Numerierung ist brigens nur als Orientierung fr Sie wichtig, TRAKCOM kmmert sich beim Abspielen nicht um Patternnummern, sondern spielt einfach eine Zeile nach der anderen ab. Am Ende eines Songs steht END. Hinter den Zeilennummern stehen fr jede Spur das verwendete Sample (bzw. die Nummer des verwendeten Samples), seine Tonh”he incl. Feintuning und seine linke und rechte Lautst„rke (z.B. bedeutet 2C#2t+3v4732: Sample 2, Tonh”he C#, Oktave 2, Tuning +3, Lautst„rke links 47, rechts 32). Dies alles wirst Du aber in der Regel mit dem in TRAKCOM eingebauten Songeditor erzeugen wollen. šbrigens erkennt TRAKCOM in einer Songzeile an den Leerzeichen zwischen den Spuren, daž es sich um verschiedene Spuren handelt. 8. Anhang: Eine kurze Einfhrung in das Lowcost-Desktop-Musik-Gebastel: Es begann im Jahre 1986. Da kam in Deutschland der Amiga raus und es gab sofort ein gewisses "Instant Music", ein ziemlich eingeschr„nktes Musikprogramm, das aber (dem Amiga sei Dank) erstmals vier Samplestimmen gleichzeitig abspielen konnte und "natrlich" in Echtzeit die Tonh”he ver„ndern (transponieren). Erst sp„ter merkte man dann, daž das gar nicht so natrlich war, denn die ganze moderne 16-Bit-Soundhardware in egal welcher Rechnerwelt kann das erstmal nicht. Jedenfalls, wenn man alle Kompositionshilfen abschaltete, konnte man damit richtige Musikstcke basteln. Die Erinnerung verschwimmt zunehmend an jene ruhmreichen Tage. Wenig sp„ter kamen die ersten Soundtracker. Haarstr„ubende Bedienung, nur 16 Instrumente ladbar zu je nur 32 kB, dazu die beliebten Gurus und eine grauenvolle Inhaltsverzeichnisverwaltung der Instrumente. Trotzdem konnte man fr damalige Verh„ltnisse fantastische Ergebnisse damit erzielen, sodaž die erzeugten MODs ihren Siegeszug in alle Rechnerwelten antraten. Unglcklicherweise ist aber das Konzept der Soundtracker bis heute kaum berarbeitet worden. Es gab nur minimale Verbesserungen an der Bedienung, obwohl jede Codergroup mal so ein Ding auf den Markt werfen mužte. Die Bedienung wurde auch nicht gerade dadurch verbessert, daž fast alle Codergroups (was sind das eigentlich fr Leute? Zeigt euch mal!) es groovy fanden, keine Zeile Anleitung mitzuliefern und so wichtige Funktionen wie "quit" vergažen oder dafr die mysteri”sesten Tastatur-Affengriffe vorsahen. Auf diese Art schafft man sich schnell Geheimwissen :-@. Meine (Bernhards) Arbeitsweise sah also in dieser Zeit so aus: Samplesoftware von Diskette laden, Klangereignis aufnehmen, abspeichern (Mist, Diskette voll/kaputt!, Reset, CLI-Shell laden, formatieren), Reset, Modeditor laden, Sample laden, ein paar Songzeilen basteln, speichern, Reset...) Aber das wichtigste: Sobald man den Amiga an die Hifianlage anschlož, graute es einem jahrelang vor dem dumpfen, mumpfigen 8-bit- Sound, den der Amiga (jedenfalls meiner) noch mit wunderbarem Brummen und Zirpen unterlegte (Damit es wenigstens irgendeine H”henwiedergabe gab!). Auf anderen Rechnerwelten hat sich auch nicht sehr viel getan. Bis heute (Februar 94) gibt es offenbar keine taugliche Musikhardware/-software fr den PC, den Mac oder den AV-Mac, die qualitativ gute Samples mischen und transponieren kann. Sollte es eine ann„hernd mit TRAKCOM vergleichbare Software-Hardware-Kombination fr irgendeinen Rechner geben (z.B. fr PC- Soundkarten mit DSP oder die AV-Macs), so lassen Sie es uns wissen. Jedenfalls kam, na, sagen wir mal wohlmeinend im April 1993, (auf dem Atari-Kalender war es das dritte Quartal 1992) der Falcon auf den Markt, der unter anderem fantastischen Klang und Echtzeitmischen und Transponieren mittels DSP verspach. (Nunja, eigentlich versprach keiner etwas, denn Atari vermied es bis heute sorgf„ltig, irgendjemandem aužerhalb der Hardcore-Atari-Scene etwas vom Falcon und seinen F„higkeiten zu erz„hlen). Doch oh Pein, eine Menge Leute schrieben irgendwelche Harddiskrecorder, Effektger„te und "verrckte, laute und kreative" Audio-Sprcheklopfer, ohne daran zu denken, was man denn mit den herrlichen und effektverzerrten Samples anfangen soll. Keiner kam scheinbar auf die Idee (oder war in der Lage), ein klanglich gutes Musikkompositionsprogramm zu schreiben, (obwohl es mit Programmen zur Musiknachbearbeitung inzwischen deutlich besser aussieht). Ich entschied mich fr den Falcon haupts„chlich wegen seiner Musikf„higkeiten und waren ber die lange Wartezeit frustriert. Alle Anfragen im Maus- und Usenet nutzen nichts, ber Ankndigungen ging nichts hinaus. Also mužten WIR es letzten Endes tun. Ich denke, die Folgen eines solchen Programms und seiner Nachfolger, die es (bei allen Einschr„nkungen) jedem erm”glichen, fr unter 3000 DM auf dem Schreibtisch Musik in CD-Qualit„t zu produzieren (und nebenbei noch Briefe mit derselben Kiste schreiben zu k”nnen!), sind kaum abzusehen! Hier k”nnte sich ein zweiter Desktop-Publishing-Effekt anbahnen. Immerhin kostet bisher ein mder Mono-Musikersampler mit einem mden Megabyte ohne Festplatte und ohne Digital-Ein/Ausg„nge mindestens 2000 DM. Bis man damit was machen kann (Ram, Platte, Sequenzer, Mehrspurrecorder...) geht doch einiges Geld ins Land. Interessant ist brigens auch, das man mit jeder Midi-Kiste wieder eigenes Ram, eigene Laufwerke, eigene AD/DA-Wandler, eigene zweizeilige LC- Displays und vor allem eigene Bedienungskonzepte mitkaufen muž. Und einen Brief hat damit auch noch niemand geschrieben! Jedenfalls glauben wir, dem Traum vom "Tonstudio in der Box" wieder ein kleines Stck n„her gekommen zu sein. Tja, wir sind nun am Ende dieses bewužt kurz gehaltenen Manuals angekommen. Dicke Handbcher geben zwar Pluspunkte bei den Testern, aber lesen tun die sie auch nicht. Ansonsten bitten wir Sie hiermit, uns ber Ihre erste Platte, die mit TRAKCOM produziert wird, zu erz„hlen und uns m”glichst eine zuzuschicken. :-) Viel Spaž und Erfolg. Frank "Marvin" Grauwaigel und BurnHard "Bi-O-Frood" Kirsch e-mail: b_kirsch@mubo.saar.de