Das Evangelium nach Johannes. \1\ Das ewige Wort. $1$ Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und das Wort war Gott. $2$ Dieses war im Anfang bei Gott. $3$ Alles wurde durch dasselbe, und ohne dasselbe wurde auch nicht eines, das geworden ist. $4$ In ihm war Leben, und das Leben war das Licht der Menschen. $5$ Und das Licht scheint in der Finsternis, und die Finsternis hat es nicht erfat. \1\ Die Fleischwerdung des Wortes. $6$ Da war ein Mensch, von Gott gesandt, sein Name Johannes. $7$ Dieser kam zum Zeugnis, da er zeugte von dem Licht, damit alle durch ihn glaubten. $8$ Er war nicht das Licht, sondern [er kam,] da er zeugte von dem Licht. $9$ Das war das wahrhaftige Licht, das, in die Welt kommend, jeden Menschen erleuchtet. $10$ Er war in der Welt, und die Welt wurde durch ihn, und die Welt kannte ihn nicht. $11$ Er kam in das Seine, und die Seinen nahmen ihn nicht an; $12$ so viele ihn aber aufnahmen, denen gab er das Recht, Kinder Gottes zu werden, denen, die an seinen Namen glauben; $13$ die nicht aus Geblt, noch aus dem Willen des Fleisches, noch aus dem Willen des Mannes, sondern aus Gott geboren sind. $14$ Und das Wort wurde Fleisch und wohnte unter uns, und wir haben seine Herrlichkeit angeschaut, eine Herrlichkeit als eines Eingeborenen vom Vater, voller Gnade und Wahrheit. - $15$ Johannes zeugt von ihm und rief und sprach: Dieser war es, von dem ich sagte: Der nach mir kommt, ist vor mir, denn er war eher als ich. - $16$ Denn aus seiner Fllehaben wir alle empfangen, und [zwar] Gnade um Gnade. $17$ Denn das Gesetz wurde durch Mose gegeben; die Gnade und die Wahrheit ist durch Jesus Christus geworden. $18$ Niemand hat Gott jemals gesehen; der eingeborene Sohn, der in des Vaters Scho ist, der hat [ihn] kundgemacht. \1\ Des Tufers Zeugnis ber sich. # vgl. Mt 3,1-12; Mk 1,1-8; Lk 3,1-18. # $19$ Und dies ist das Zeugnis des Johannes, als die Juden aus Jerusalem Priester und Leviten sandten, damit sie ihn fragen sollten: Wer bist du? $20$ Und er bekannte und leugnete nicht, und er bekannte: Ich bin nicht der Christus. $21$ Und sie fragten ihn: Was denn? Bist du Elia? Und er sagt: Ich bin}s nicht. Bist du der Prophet? Und er antwortete: Nein. $22$ Sie sprachen nun zu ihm: Wer bist du? Damit wir Antwort geben denen, die uns gesandt haben. Was sagst du von dir selbst? $23$ Er sprach: Ich bin die `Stimme eines Rufenden in der Wste: Macht gerade den Weg des Herrn, wie Jesaja, der Prophet, gesagt hat. $24$ Und sie waren abgesandt von den Pharisern. $25$ Und sie fragten ihn und sprachen zu ihm: Was taufst du denn, wenn du nicht der Christus bist, noch Elia, noch der Prophet? $26$ Johannes antwortete ihnen und sprach: Ich taufe mit Wasser; mitten unter euch steht, den ihr nicht kennt, $27$ der nach mir kommt, und ich bin nicht wrdig, ihm den Riemen seiner Sandale zu lsen. $28$ Dies geschah zu Bethanien, jenseits des Jordan, wo Johannes taufte. \1\ Des Tufers Zeugnis ber Jesus. # vgl. Mt 3,13-17; Mk 1,9-11; Lk 3,21.22. # $29$ Am folgenden Tag sieht er Jesus zu sich kommen und spricht: Siehe, das Lamm Gottes, das die Snde der Welt wegnimmt. $30$ Dieser ist es, von dem ich sagte: Nach mir kommt ein Mann, der vor mir ist, denn er war eher als ich. $31$ Und ich kannte ihn nicht; aber damit er Israel offenbar werde, deswegen bin ich gekommen, mit Wasser zu taufen. $32$ Und Johannes bezeugte und sprach: Ich schaute den Geist wie eine Taube aus dem Himmel herabfahren, und er blieb auf ihm. $33$ Und ich kannte ihn nicht; aber der mich gesandt hat, mit Wasser zu taufen, der sprach zu mir: Auf welchen du sehen wirst den Geist herabfahren und auf ihm bleiben, dieser ist es, der mit Heiligem Geist tauft. $34$ Und ich habe gesehen und habe bezeugt, da dieser der Sohn Gottes ist. \1\ Die ersten Jnger. $35$ Am folgenden Tag stand Johannes wieder da und zwei von seinen Jngern; $36$ und hinblickend auf Jesus, der umherging, spricht er: Siehe, das Lamm Gottes! $37$ Und es hrten ihn die zwei Jnger reden und folgten Jesus nach. $38$ Jesus aber wandte sich um und sah sie nachfolgen und spricht zu ihnen: Was sucht ihr? Sie aber sagten zu ihm: Rabbi - was bersetzt heit: Lehrer -, wo hltst du dich auf? $39$ Er spricht zu ihnen: Kommt, und ihr werdet sehen! Sie kamen nun und sahen, wo er sich aufhielt, und blieben jenen Tag bei ihm. Es war um die zehnte Stunde. $40$ Andreas, der Bruder des Simon Petrus, war einer von den zweien, die es von Johannes gehrt hatten und ihm nachgefolgt waren. $41$ Dieser findet zuerst seinen eigenen Bruder Simon und spricht zu ihm: Wir haben den Messias gefunden - was bersetzt ist: Christus. $42$ Und er fhrte ihn zu Jesus. Jesus blickte ihn an und sprach: Du bist Simon, der Sohn des Johannes; du wirst Kephas heien - was bersetzt wird: Stein. $43$ Am folgenden Tag wollte er nach Galila aufbrechen, und er findet Philippus; und Jesus spricht zu ihm: Folge mir nach! $44$ Philippus aber war von Bethsaida, aus der Stadt des Andreas und Petrus. $45$ Philippus findet den Nathanael und spricht zu ihm: Wir haben den gefunden, von dem Mose in dem Gesetz geschrieben und die Propheten, Jesus, den Sohn des Joseph, von Nazareth. $46$ Und Nathanael sprach zu ihm: Kann aus Nazareth etwas Gutes kommen? Philippus spricht zu ihm: Komm und sieh! $47$ Jesus sah den Nathanael zu sich kommen und spricht von ihm: Siehe, wahrhaftig ein Israelit, in dem kein Trug ist. $48$ Nathanael spricht zu ihm: Woher kennst du mich? Jesus antwortete und sprach zu ihm: Ehe Philippus dich rief, als du unter dem Feigenbaum warst, sah ich dich. $49$ Nathanael antwortete und sprach: Rabbi, du bist der Sohn Gottes, du bist der Knig Israels. $50$ Jesus antwortete und sprach zu ihm: Weil ich dir sagte: Ich sah dich unter dem Feigenbaum, glaubst du? Du wirst Greres als dies sehen. $51$ Und er spricht zu ihm: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Ihr werdet den Himmel geffnet sehen und die Engel Gottes auf- und niedersteigen auf den Sohn des Menschen. \2\ Hochzeit zu Kana. $1$ Und am dritten Tag war eine Hochzeit zu Kana in Galila; und die Mutter Jesu war dort. $2$ Es war aber auch Jesus mit seinen Jngern zu der Hochzeit geladen. $3$ Und als es an Wein mangelte, spricht die Mutter Jesu zu ihm: Sie haben keinen Wein. $4$ Jesus spricht zu ihr: Was habe ich mit dir zu schaffen, Frau? Meine Stunde ist noch nicht gekommen. $5$ Seine Mutter spricht zu den Dienern: Was er euch sagen mag, tut. $6$ Es waren aber sechs steinerne Wasserkrge dort aufgestellt, nach der Reinigungssitte der Juden, wovon jeder zwei oder drei Ma fate. $7$ Jesus spricht zu ihnen: Fllt die Wasserkrge mit Wasser! Und sie fllten sie bis oben an. $8$ Und er spricht zu ihnen: Schpft nun und bringt es dem Speisemeister! Und sie brachten es. $9$ Als aber der Speisemeister das Wasser gekostet hatte, das Wein geworden war - und er wute nicht, woher er war, die Diener aber, die das Wasser geschpft hatten, wuten es -, ruft der Speisemeister den Brutigam $10$ und spricht zu ihm: Jeder Mensch setzt zuerst den guten Wein vor, und wenn sie betrunken geworden sind, dann den geringeren; du hast den guten Wein bis jetzt aufbewahrt. $11$ Diesen Anfang der Zeichen machte Jesus zu Kana in Galila und offenbarte seine Herrlichkeit; und seine Jnger glaubten an ihn. $12$ Danach ging er hinab nach Kapernaum, er und seine Mutter und seine Brder und seine Jnger; und dort blieben sie nicht viele Tage. \2\ Tempelreinigung. # vgl. Mt 21,12-17; Mk 11,15-19; Lk 19,45-48. # $13$ Und das Passah der Juden war nahe, und Jesus ging hinauf nach Jerusalem. $14$ Und er fand im Tempel die Ochsen- und Schaf- und Taubenverkufer und die Wechsler sitzen. $15$ Und er machte eine Geiel aus Stricken und trieb sie alle zum Tempel hinaus, auch die Schafe und die Ochsen; und die Mnzen der Wechsler schttete er aus, und die Tische warf er um; $16$ und zu den Taubenverkufern sprach er: Nehmt dies weg von hier, macht nicht das Haus meines Vaters zu einem Kaufhaus! $17$ Seine Jnger gedachten daran, da geschrieben steht: `Der Eifer um dein Haus verzehrt mich. $18$ Die Juden nun antworteten und sprachen zu ihm: Was fr ein Zeichen [der Vollmacht] zeigst du uns, da du dies tust? $19$ Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Brecht diesen Tempel ab, und in drei Tagen werde ich ihn aufrichten. $20$ Da sprachen die Juden: Sechsundvierzig Jahre ist an diesem Tempel gebaut worden, und du willst ihn in drei Tagen aufrichten? $21$ Er aber sprach von dem Tempel seines Leibes. $22$ Als er nun aus den Toten auferweckt war, gedachten seine Jnger daran, da er dies gesagt hatte, und sie glaubten der Schrift und dem Wort, das Jesus gesprochen hatte. $23$ Als er aber zu Jerusalem war, am Passah, auf dem Fest, glaubten viele an seinen Namen, als sie seine Zeichen sahen, die er tat. $24$ Jesus selbst aber vertraute sich ihnen nicht an, weil er alle kannte $25$ und nicht ntig hatte, da jemand Zeugnis gebe von dem Menschen; denn er selbst wute, was in dem Menschen war. \3\ Gesprch mit Nikodemus. $1$ Es war aber ein Mensch aus den Pharisern mit Namen Nikodemus, ein Oberster der Juden. $2$ Dieser kam zu ihm bei Nacht und sprach zu ihm: Rabbi, wir wissen, da du ein Lehrer bist, von Gott gekommen, denn niemand kann diese Zeichen tun, die du tust, es sei denn Gott mit ihm. $3$ Jesus antwortete und sprach zu ihm: Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Wenn jemand nicht von neuem geboren wird, kann er das Reich Gottes nicht sehen. $4$ Nikodemus spricht zu ihm: Wie kann ein Mensch geboren werden, wenn er alt ist? Kann er etwa zum zweiten Mal in den Leib seiner Mutter eingehen und geboren werden? $5$ Jesus antwortete: Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Wenn jemand nicht aus Wasser und Geist geboren wird, kann er nicht in das Reich Gottes eingehen. $6$ Was aus dem Fleisch geboren ist, ist Fleisch, und was aus dem Geist geboren ist, ist Geist. $7$ Wundere dich nicht, da ich dir sagte: Ihr mt von neuem geboren werden. $8$ Der Wind weht, wo er will, und du hrst sein Sausen, aber du weit nicht, woher er kommt und wohin er geht; so ist jeder, der aus dem Geist geboren ist. $9$ Nikodemus antwortete und sprach zu ihm: Wie kann dies geschehen? $10$ Jesus antwortete und sprach zu ihm: Du bist der Lehrer Israels und weit das nicht? $11$ Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Wir reden, was wir wissen, und bezeugen, was wir gesehen haben, und unser Zeugnis nehmt ihr nicht an. $12$ Wenn ich euch das Irdische gesagt habe, und ihr glaubt nicht, wie werdet ihr glauben, wenn ich euch das Himmlische sage? $13$ Und niemand ist hinaufgestiegen in den Himmel als nur, der aus dem Himmel herabgestiegen ist, der Sohn des Menschen. $14$ Und wie Mose in der Wste die Schlange erhhte, so mu der Sohn des Menschen erhht werden, $15$ damit jeder, der an ihn glaubt, ewiges Leben habe. $16$ Denn so hat Gott die Welt geliebt, da er seinen eingeborenen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. $17$ Denn Gott hat seinen Sohn nicht in die Welt gesandt, da er die Welt richte, sondern da die Welt durch ihn errettet werde. $18$ Wer an ihn glaubt, wird nicht gerichtet; wer aber nicht glaubt, ist schon gerichtet, weil er nicht geglaubt hat an den Namen des eingeborenen Sohnes Gottes. $19$ Dies aber ist das Gericht, da das Licht in die Welt gekommen ist, und die Menschen haben die Finsternis mehr geliebt als das Licht, denn ihre Werke waren bse. $20$ Denn jeder, der Arges tut, hat das Licht und kommt nicht zu dem Licht, damit seine Werke nicht blogestellt werden; $21$ wer aber die Wahrheit tut, kommt zu dem Licht, damit seine Werke offenbar werden, da sie in Gott gewirkt sind. \3\ Weiteres Zeugnis des Tufers ber Jesus. $22$ Danach kamen Jesus und seine Jnger in das Land Juda, und dort verweilte er mit ihnen und taufte. $23$ Aber auch Johannes taufte zu non, nahe bei Salim, weil dort viel Wasser war; und sie kamen hin und wurden getauft. $24$ Denn Johannes war noch nicht ins Gefngnis geworfen. $25$ Es entstand nun eine Streitfrage von seiten der Jnger des Johannes mit einem Juden ber die Reinigung. $26$ Und sie kamen zu Johannes und sprachen zu ihm: Rabbi, der jenseits des Jordan bei dir war, dem du Zeugnis gegeben hast, siehe, der tauft, und alle kommen zu ihm. $27$ Johannes antwortete und sprach: Ein Mensch kann nichts empfangen, es sei ihm denn aus dem Himmel gegeben. $28$ Ihr selbst gebt mir Zeugnis, da ich sagte: Ich bin nicht der Christus, sondern ich bin vor ihm hergesandt. $29$ Der die Braut hat, ist der Brutigam; der Freund des Brutigams aber, der dasteht und ihn hrt, ist hoch erfreut ber die Stimme des Brutigams; diese meine Freude nun ist erfllt. $30$ Er mu wachsen, ich aber abnehmen. $31$ Der von oben kommt, ist ber allen; der von der Erde ist, ist von der Erde und redet von der Erde her. Der vom Himmel kommt, ist ber allen; $32$ was er gesehen und gehrt hat, das bezeugt er; und sein Zeugnis nimmt niemand an. $33$ Wer sein Zeugnis angenommen hat, der hat besiegelt, da Gott wahrhaftig ist. $34$ Denn der, den Gott gesandt hat, redet die Worte Gottes; denn Gott gibt den Geist nicht nach Ma. $35$ Der Vater liebt den Sohn und hat alles in seine Hand gegeben. $36$ Wer an den Sohn glaubt, hat ewiges Leben; wer aber dem Sohn nicht gehorcht, wird das Leben nicht sehen, sondern der Zorn Gottes bleibt auf ihm. \4\ Gesprch mit der Samariterin. $1$ Als nun der Herr erkannte, da die Phariser gehrt hatten, da Jesus mehr Jnger mache und taufe als Johannes $2$ - obgleich Jesus selbst nicht taufte, sondern seine Jnger -, $3$ verlie er Juda und zog wieder nach Galila. $4$ Er mute aber durch Samaria ziehen. $5$ Er kommt nun in eine Stadt Samarias, genannt Sychar, nahe bei dem Feld, das Jakob seinem Sohn Joseph gab. $6$ Es war aber dort eine Quelle Jakobs. Jesus nun, ermdet von der Reise, setzte sich ohne weiteres an die Quelle nieder. Es war um die sechste Stunde. $7$ Da kommt eine Frau aus Samaria, Wasser zu schpfen. Jesus spricht zu ihr: Gib mir zu trinken! $8$ - Denn seine Jnger waren weggegangen in die Stadt, um Speise zu kaufen. - $9$ Die samaritische Frau spricht nun zu ihm: Wie bittest du, der du ein Jude bist, von mir zu trinken, die ich eine samaritische Frau bin? - Denn die Juden verkehren nicht mit den Samaritern. - $10$ Jesus antwortete und sprach zu ihr: Wenn du die Gabe Gottes kennen wrdest und wer es ist, der zu dir spricht: Gib mir zu trinken, so httest du ihn gebeten, und er htte dir lebendiges Wasser gegeben. $11$ Sie spricht zu ihm: Herr, du hast kein Schpfgef, und der Brunnen ist tief. Woher hast du denn das lebendige Wasser? $12$ Du bist doch nicht grer als unser Vater Jakob, der uns den Brunnen gab, und er selbst trank daraus und seine Shne und sein Vieh? $13$ Jesus antwortete und sprach zu ihr: Jeden, der von diesem Wasser trinkt, wird wieder drsten; $14$ wer aber von dem Wasser trinken wird, das ich ihm geben werde, den wird nicht drsten in Ewigkeit; sondern das Wasser, das ich ihm geben werde, wird in ihm eine Quelle Wassers werden, das ins ewige Leben quillt. $15$ Die Frau spricht zu ihm: Herr, gib mir dieses Wasser, damit mich nicht drste und ich nicht hierher komme, um zu schpfen. $16$ Jesus spricht zu ihr: Geh hin, rufe deinen Mann und komm hierher! $17$ Die Frau antwortete und sprach: Ich habe keinen Mann. Jesus spricht zu ihr: Du hast recht gesagt: Ich habe keinen Mann; $18$ denn fnf Mnner hast du gehabt, und der, den du jetzt hast, ist nicht dein Mann; hierin hast du wahr geredet. $19$ Die Frau spricht zu ihm: Herr, ich sehe, da du ein Prophet bist. $20$ Unsere Vter haben auf diesem Berg angebetet, und ihr sagt, da in Jerusalem der Ort sei, wo man anbeten msse. $21$ Jesus spricht zu ihr: Frau, glaube mir, es kommt die Stunde, da ihr weder auf diesem Berg, noch in Jerusalem den Vater anbeten werdet. $22$ Ihr betet an, was ihr nicht kennt; wir beten an, was wir kennen, denn das Heil ist aus den Juden. $23$ Es kommt aber die Stunde und ist jetzt, da die wahren Anbeter den Vater in Geist und Wahrheit anbeten werden; denn auch der Vater sucht solche als seine Anbeter. $24$ Gott ist Geist, und die ihn anbeten, mssen in Geist und Wahrheit anbeten. $25$ Die Frau spricht zu ihm: Ich wei, da der Messias kommt, der Christus genannt wird; wenn jener kommt, wird er uns alles verkndigen. $26$ Jesus spricht zu ihr: Ich bin's, der mit dir redet. \4\ Folgen des Gesprchs mit der Samariterin: Glaube der Samariter - Vom Erntefeld Gottes $27$ Und darber kamen seine Jnger und wunderten sich, da er mit einer Frau redete. Dennoch sagte niemand: Was suchst du? oder: Was redest du mit ihr? $28$ Die Frau nun lie ihren Wasserkrug stehen und ging weg in die Stadt und sagt zu den Leuten: $29$ Kommt, seht einen Menschen, der mir alles gesagt hat, was ich getan habe; dieser ist doch nicht etwa der Christus? $30$ Sie gingen zu der Stadt hinaus und kamen zu ihm. $31$ In der Zwischenzeit baten ihn die Jnger und sprachen: Rabbi, i! $32$ Er aber sprach zu ihnen: Ich habe eine Speise zu essen, die ihr nicht kennt. $33$ Da sprachen die Jnger zueinander: Hat ihm wohl jemand zu essen gebracht? $34$ Jesus spricht zu ihnen: Meine Speise ist, da ich den Willen dessen tue, der mich gesandt hat, und sein Werk vollbringe. $35$ Sagt ihr nicht: Es sind noch vier Monate, und die Ernte kommt? Siehe, ich sage euch: Hebt eure Augen auf und schaut die Felder an, denn sie sind schon wei zur Ernte. $36$ Der da erntet, empfngt Lohn und sammelt Frucht zum ewigen Leben, damit beide, der da st und der da erntet, sich zugleich freuen. $37$ Denn hierin ist der Spruch wahr: Ein anderer ist es, der da st, und ein anderer, der da erntet. $38$ Ich habe euch gesandt zu ernten, woran ihr nicht gearbeitet habt; andere haben gearbeitet, und ihr seid in ihre Arbeit eingetreten. $39$ Aus jener Stadt aber glaubten viele von den Samaritern an ihn um des Wortes der Frau willen, die bezeugte: Er hat mir alles gesagt, was ich getan habe. $40$ Als nun die Samariter zu ihm kamen, baten sie ihn, bei ihnen zu bleiben; und er blieb dort zwei Tage. $41$ Und noch viel mehr [Leute] glaubten um seines Wortes willen; $42$ und sie sagten zu der Frau: Wir glauben nicht mehr um deines Redens willen, denn wir selbst haben gehrt und wissen, da dieser wahrhaftig der Heiland der Welt ist. \4\ Heilung des Sohnes eines kniglichen Beamten. # vgl. Mt 8,5-13; Lk 7,1-10. # $43$ Nach den zwei Tagen aber zog er von dort weg nach Galila; $44$ denn Jesus selbst bezeugte, da ein Prophet im eigenen Vaterland kein Ansehen hat. $45$ Als er nun nach Galila kam, nahmen die Galiler ihn auf, da sie alles gesehen, was er in Jerusalem auf dem Fest getan hatte; denn auch sie kamen zu dem Fest. $46$ Er kam nun wieder nach Kana in Galila, wo er das Wasser zu Wein gemacht hatte. Und es war in Kapernaum ein kniglicher [Beamter], dessen Sohn krank war. $47$ Als dieser gehrt hatte, da Jesus aus Juda nach Galila gekommen sei, ging er zu ihm hin und bat, da er herabkomme und seinen Sohn heile; denn er lag im Sterben. $48$ Jesus sprach nun zu ihm: Wenn ihr nicht Zeichen und Wunder seht, so werdet ihr nicht glauben. $49$ Der knigliche Beamte spricht zu ihm: Herr, komm herab, ehe mein Kind stirbt! $50$ Jesus spricht zu ihm: Geh hin, dein Sohn lebt. Der Mann glaubte dem Wort, das Jesus zu ihm sagte, und ging hin. $51$ Aber schon whrend er hinabging, kamen ihm seine Knechte entgegen und berichteten, da sein Knabe lebe. $52$ Er erforschte nun von ihnen die Stunde, in der es besser mit ihm geworden sei; und sie sagten zu ihm: Gestern zur siebten Stunde verlie ihn das Fieber. $53$ Da erkannte der Vater, da es in jener Stunde war, in der Jesus zu ihm sagte: Dein Sohn lebt. Und er glaubte, er und sein ganzes Haus. $54$ Dies tat Jesus wieder als zweites Zeichen, als er aus Juda nach Galila gekommen war. \5\ Heilung eines Kranken am Teich Bethesda. $1$ Danach war ein Fest der Juden, und Jesus ging hinauf nach Jerusalem. $2$ Es ist aber in Jerusalem bei dem Schaftor ein Teich, der auf hebrisch Bethesda genannt wird, der fnf Sulenhallen hat. $3$ In diesen lag eine Menge Kranker, Blinder, Lahmer, Drrer, die auf die Bewegung des Wassers warteten. $4$ Denn zu gewissen Zeiten stieg ein Engel in den Teich herab und bewegte das Wasser. Wer nun nach der Bewegung des Wassers zuerst hineinstieg, wurde gesund, mit welcher Krankheit er auch behaftet war. $5$ Es war aber ein Mensch dort, der achtunddreiig Jahre mit seiner Krankheit behaftet war. $6$ Als Jesus diesen daliegen sah und wute, da es schon lange Zeit so mit ihm war, spricht er zu ihm: Willst du gesund werden? $7$ Der Kranke antwortete ihm: Herr, ich habe keinen Menschen, da er mich, wenn das Wasser bewegt worden ist, in den Teich werfe; whrend ich aber komme, steigt ein anderer vor mir hinab. $8$ Jesus spricht zu ihm: Steh auf, nimm dein Bett auf und geh umher! $9$ Und sofort wurde der Mensch gesund und nahm sein Bett auf und ging umher. Es war aber an jenem Tag Sabbat. $10$ Es sagten nun die Juden zu dem Geheilten: Es ist Sabbat, es ist dir nicht erlaubt, das Bett zu tragen. $11$ Er antwortete ihnen: Der mich gesund machte, der sagte zu mir: Nimm dein Bett auf und geh umher. $12$ Sie fragten ihn: Wer ist der Mensch, der zu dir sagte: Nimm [dein Bett] auf und geh umher? $13$ Der Geheilte aber wute nicht, wer es war; denn Jesus hatte sich entfernt, weil eine Volksmenge an dem Ort war. $14$ Danach findet Jesus ihn im Tempel, und er sprach zu ihm: Siehe, du bist gesund geworden; sndige nicht mehr, damit dir nichts rgeres widerfahre. $15$ Der Mensch ging hin und verkndete den Juden, da es Jesus war, der ihn gesund gemacht habe. $16$ Und darum verfolgten die Juden Jesus, weil er dies am Sabbat getan hatte. \5\ Jesus verteidigt sein Tun, indem er seine Gottessohnschaft bezeugt. $17$ Er aber antwortete ihnen: Mein Vater wirkt bis jetzt, und ich wirke. $18$ Darum nun suchten die Juden noch mehr, ihn zu tten, weil er nicht allein den Sabbat aufhob, sondern auch Gott seinen eigenen Vater nannte und sich so selbst Gott gleich machte. $19$ Da antwortete Jesus und sprach zu ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Der Sohn kann nichts von sich selbst tun, auer was er den Vater tun sieht; denn was der tut, das tut ebenso auch der Sohn. $20$ Denn der Vater hat den Sohn lieb und zeigt ihm alles, was er selbst tut; und er wird ihm grere Werke als diese zeigen, damit ihr euch wundert. $21$ Denn wie der Vater die Toten auferweckt und lebendig macht, so macht auch der Sohn lebendig, welche er will. $22$ Denn der Vater richtet auch niemand, sondern das ganze Gericht hat er dem Sohn gegeben, $23$ damit alle den Sohn ehren, wie sie den Vater ehren. Wer den Sohn nicht ehrt, ehrt den Vater nicht, der ihn gesandt hat. $24$ Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer mein Wort hrt und glaubt dem, der mich gesandt hat, [der] hat ewiges Leben und kommt nicht ins Gericht, sondern er ist aus dem Tod in das Leben bergegangen. $25$ Wahrlich, wahrlich, ich sage euch, da die Stunde kommt und jetzt da ist, wo die Toten die Stimme des Sohnes Gottes hren werden, und die sie gehrt haben, werden leben. $26$ Denn wie der Vater Leben in sich selbst hat, so hat er auch dem Sohn gegeben, Leben zu haben in sich selbst; $27$ und er hat ihm Vollmacht gegeben, Gericht zu halten, weil er des Menschen Sohn ist. $28$ Wundert euch darber nicht, denn es kommt die Stunde, in der alle, die in den Grbern sind, seine Stimme hren $29$ und hervorkommen werden: die das Gute getan haben, zur Auferstehung des Lebens, die aber das Bse verbt haben, zur Auferstehung des Gerichts. \5\ Jesus nennt die Zeugen seiner Gottessohnschaft. $30$ Ich kann nichts von mir selbst tun; so wie ich hre, richte ich, und mein Gericht ist gerecht, denn ich suche nicht meinen Willen, sondern den Willen dessen, der mich gesandt hat. $31$ Wenn ich von mir selbst zeuge, so ist mein Zeugnis nicht wahr. $32$ Ein anderer ist es, der von mir zeugt, und ich wei, da das Zeugnis wahr ist, das er von mir zeugt. $33$ Ihr habt zu Johannes gesandt, und er hat der Wahrheit Zeugnis gegeben. $34$ Ich aber nehme nicht Zeugnis von einem Menschen an, sondern dies sage ich, damit ihr errettet werdet. $35$ Jener war die brennende und scheinende Lampe; ihr aber wolltet fr eine Zeit in seinem Licht frhlich sein. $36$ Ich aber habe das Zeugnis, das grer ist als das des Johannes; denn die Werke, die der Vater mir gegeben hat, da ich sie vollbringe, die Werke selbst, die ich tue, zeugen von mir, da der Vater mich gesandt hat. $37$ Und der Vater, der mich gesandt hat, er selbst hat Zeugnis von mir gegeben. Ihr habt weder jemals seine Stimme gehrt, noch seine Gestalt gesehen, $38$ und sein Wort habt ihr nicht bleibend in euch; denn dem, den er gesandt hat, dem glaubt ihr nicht. $39$ Ihr erforscht die Schriften, denn ihr meint, in ihnen ewiges Leben zu haben, und sie sind es, die von mir zeugen; $40$ und ihr wollt nicht zu mir kommen, damit ihr Leben habt. $41$ Ich nehme nicht Ehre von Menschen; $42$ sondern ich kenne euch, da ihr die Liebe Gottes nicht in euch habt. $43$ Ich bin in dem Namen meines Vaters gekommen, und ihr nehmt mich nicht auf; wenn ein anderer in seinem eigenen Namen kommt, den werdet ihr aufnehmen. $44$ Wie knnt ihr glauben, die ihr Ehre voneinander nehmt und die Ehre, die von dem alleinigen Gott ist, nicht sucht? $45$ Meint nicht, da ich euch bei dem Vater verklagen werde; da ist [einer], der euch verklagt, Mose, auf den ihr eure Hoffnung gesetzt habt. $46$ Denn wenn ihr Mose glaubtet, so wrdet ihr mir glauben, denn er hat von mir geschrieben. $47$ Wenn ihr aber seinen Schriften nicht glaubt, wie werdet ihr meinen Worten glauben? \6\ Speisung der Fnftausend. # Mt 14,13-21; Mk 6,30-44; Lk 9,10-17; vgl. Mt 15,32-39; Mk 8,1-9. # $1$ Danach ging Jesus weg auf die andere Seite des Sees von Galila [oder] von Tiberias; $2$ und es folgte ihm eine groe Volksmenge, weil sie die Zeichen sahen, die er an den Kranken tat. $3$ Jesus aber ging hinauf auf den Berg und setzte sich dort mit seinen Jngern. $4$ Es war aber das Passah nahe, das Fest der Juden. $5$ Als nun Jesus die Augen aufhob und sah, da eine groe Volksmenge zu ihm kommt, spricht er zu Philippus: Woher sollen wir Brote kaufen, da diese essen? $6$ Dies sagte er aber, um ihn zu prfen; denn er selbst wute, was er tun wollte. $7$ Philippus antwortete ihm: Fr zweihundert Denare Brote reichen nicht fr sie hin, da jeder [auch nur] ein wenig bekomme. $8$ Einer von seinen Jngern, Andreas, der Bruder des Simon Petrus, spricht zu ihm: $9$ Es ist ein kleiner Knabe hier, der fnf Gerstenbrote und zwei Fische hat. Aber was ist dies unter so viele? $10$ Jesus sprach: Macht, da die Leute sich lagern. Es war aber viel Gras an dem Ort. Es lagerten sich nun die Mnner, an Zahl etwa fnftausend. $11$ Jesus aber nahm die Brote, und als er gedankt hatte, teilte er sie denen aus, die da lagerten; ebenso auch von den Fischen, so viel sie wollten. $12$ Als sie aber gesttigt waren, spricht er zu seinen Jngern: Sammelt die briggebliebenen Brocken, damit nichts umkomme. $13$ Sie sammelten nun und fllten zwlf Handkrbe mit Brocken von den fnf Gerstenbroten, welche denen, die gegessen hatten, brigblieben. $14$ Als nun die Leute das Zeichen sahen, das Jesus tat, sprachen sie: Dieser ist wahrhaftig der Prophet, der in die Welt kommen soll. $15$ Da nun Jesus erkannte, da sie kommen und ihn ergreifen wollten, um ihn zum Knig zu machen, zog er sich wieder auf den Berg zurck, er allein. \6\ Jesus geht auf dem See. # Mt 14,22-33; Mk 6,45-52. # $16$ Als es aber Abend geworden war, gingen seine Jnger hinab an den See; $17$ und sie stiegen in das Schiff und fuhren ber den See nach Kapernaum. Und es war schon finster geworden, und Jesus war noch nicht zu ihnen gekommen; $18$ und der See wurde durch einen starken Wind aufgewhlt. $19$ Als sie nun etwa fnfundzwanzig oder dreiig Stadien gerudert waren, sehen sie Jesus auf dem See dahergehen und nahe an das Schiff herankommen, und sie frchteten sich. $20$ Er aber spricht zu ihnen: Ich bin}s, frchtet euch nicht! $21$ Sie wollten ihn nun in das Schiff nehmen, und sogleich war das Schiff am Land, wohin sie fuhren. \6\ Vom Brot des Lebens. $22$ Am folgenden Tag sah die Volksmenge, die jenseits des Sees stand, da dort kein anderes Boot war, als nur jenes, in das seine Jnger gestiegen waren, und da Jesus nicht mit seinen Jngern in das Schiff gestiegen, sondern seine Jnger allein weggefahren waren. $23$ Es kamen aber andere Boote aus Tiberias nahe an den Ort, wo sie das Brot gegessen, nachdem der Herr gedankt hatte. $24$ Da nun die Volksmenge sah, da Jesus nicht dort war, noch seine Jnger, stiegen sie in die Schiffe und kamen nach Kapernaum und suchten Jesus. $25$ Und als sie ihn jenseits des Sees gefunden hatten, sprachen sie zu ihm: Rabbi, wann bist du hierhergekommen? $26$ Jesus antwortete ihnen und sprach: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Ihr sucht mich, nicht weil ihr Zeichen gesehen, sondern weil ihr von den Broten gegessen habt und gesttigt worden seid. $27$ Wirket nicht [fr] die Speise, die vergeht, sondern [fr] die Speise, die da bleibt ins ewige Leben, die der Sohn des Menschen euch geben wird; denn diesen hat der Vater, Gott, beglaubigt. $28$ Da sprachen sie zu ihm: Was sollen wir tun, damit wir die Werke Gottes wirken? $29$ Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Dies ist das Werk Gottes, da ihr an den glaubt, den er gesandt hat. $30$ Da sprachen sie zu ihm: Was tust du nun fr ein Zeichen, damit wir sehen und dir glauben? Was wirkst du? $31$ Unsere Vter aen das Manna in der Wste, wie geschrieben steht: `Brot aus dem Himmel gab er ihnen zu essen. $32$ Da sprach Jesus zu ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Nicht Mose hat euch das Brot aus dem Himmel gegeben, sondern mein Vater gibt euch das wahrhaftige Brot aus dem Himmel. $33$ Denn das Brot Gottes ist der, welcher aus dem Himmel herabkommt und der Welt das Leben gibt. $34$ Da sprachen sie zu ihm: Herr, gib uns allezeit dieses Brot! $35$ Jesus sprach zu ihnen: Ich bin das Brot des Lebens: Wer zu mir kommt, wird nicht hungern, und wer an mich glaubt, wird nimmermehr drsten. $36$ Aber ich habe euch gesagt, da ihr mich auch gesehen habt und nicht glaubt. $37$ Alles, was mir der Vater gibt, wird zu mir kommen, und wer zu mir kommt, den werde ich nicht hinausstoen; $38$ denn ich bin vom Himmel herabgekommen, nicht da ich meinen Willen tue, sondern den Willen dessen, der mich gesandt hat. $39$ Dies aber ist der Wille dessen, der mich gesandt hat, da ich von allem, was er mir gegeben hat, nichts verliere, sondern es auferwecke am letzten Tag. $40$ Denn dies ist der Wille meines Vaters, da jeder, der den Sohn sieht und an ihn glaubt, ewiges Leben habe; und ich werde ihn auferwecken am letzten Tag. $41$ Da murrten die Juden ber ihn, weil er sagte: Ich bin das Brot, das aus dem Himmel herabgekommen ist; $42$ und sie sprachen: Ist dieser nicht Jesus, der Sohn Josephs, dessen Vater und Mutter wir kennen? Wie sagt denn dieser: Ich bin aus dem Himmel herabgekommen? $43$ Da antwortete Jesus und sprach zu ihnen: Murrt nicht untereinander! $44$ Niemand kann zu mir kommen, wenn nicht der Vater, der mich gesandt hat, ihn zieht; und ich werde ihn auferwecken am letzten Tag. $45$ Es steht in den Propheten geschrieben: `Und sie werden alle von Gott gelehrt sein. Jeder, der von dem Vater gehrt und gelernt hat, kommt zu mir. $46$ Nicht da jemand den Vater gesehen hat, auer dem, der von Gott ist, dieser hat den Vater gesehen. $47$ Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer glaubt, hat ewiges Leben. $48$ Ich bin das Brot des Lebens. $49$ Eure Vter haben das Manna in der Wste gegessen und sind gestorben. $50$ Dies [aber] ist das Brot, das aus dem Himmel herabkommt, damit man davon esse und nicht sterbe. $51$ Ich bin das lebendige Brot, das aus dem Himmel herabgekommen ist; wenn jemand von diesem Brot it, wird er leben in Ewigkeit. Das Brot aber, das ich geben werde, ist mein Fleisch, das ich geben werde fr das Leben der Welt. $52$ Die Juden stritten nun untereinander und sagten: Wie kann dieser uns sein Fleisch zu essen geben? $53$ Da sprach Jesus zu ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wenn ihr nicht das Fleisch des Sohnes des Menschen et und sein Blut trinkt, so habt ihr kein Leben in euch selbst. $54$ Wer mein Fleisch it und mein Blut trinkt, hat ewiges Leben, und ich werde ihn auferwecken am letzten Tag; $55$ denn mein Fleisch ist wahre Speise, und mein Blut ist wahrer Trank. $56$ Wer mein Fleisch it und mein Blut trinkt, bleibt in mir und ich in ihm. $57$ Wie der lebendige Vater mich gesandt hat, und ich lebe um des Vaters willen, so auch, wer mich it, der wird auch leben um meinetwillen. $58$ Dies ist das Brot, das aus dem Himmel herabgekommen ist. Nicht wie die Vter aen und starben; wer dieses Brot it, wird leben in Ewigkeit. $59$ Dies sprach er, als er in der Synagoge zu Kapernaum lehrte. \6\ Ablehnung der Rede Jesu - Bekenntnis des Petrus - Hinweis auf den Verrter. $60$ Viele nun von seinen Jngern, die es gehrt hatten, sprachen: Diese Rede ist hart. Wer kann sie hren? $61$ Da aber Jesus bei sich selbst wute, da seine Jnger hierber murrten, sprach er zu ihnen: rgert euch dies? $62$ Wenn ihr nun den Sohn des Menschen [dahin] auffahren seht, wo er zuvor war? $63$ Der Geist ist es, der lebendig macht; das Fleisch ntzt nichts. Die Worte, die ich zu euch geredet habe, sind Geist und sind Leben; $64$ aber es sind einige unter euch, die nicht glauben. Denn Jesus wute von Anfang an, welche es waren, die nicht glaubten, und wer es war, der ihn berliefern wrde. $65$ Und er sprach: Darum habe ich euch gesagt, da niemand zu mir kommen kann, es sei ihm denn von dem Vater gegeben. $66$ Von da an gingen viele seiner Jnger zurck und gingen nicht mehr mit ihm. $67$ Da sprach Jesus zu den Zwlfen: Wollt ihr etwa auch weggehen? $68$ Simon Petrus antwortete ihm: Herr, zu wem sollten wir gehen? Du hast Worte ewigen Lebens; $69$ und wir haben geglaubt und erkannt, da du der Heilige Gottes bist. $70$ Jesus antwortete ihnen: Habe ich nicht euch, die Zwlf, erwhlt? Und von euch ist einer ein Teufel. $71$ Er sprach aber von Judas, dem [Sohn] des Simon Ischarioth; denn dieser sollte ihn berliefern, einer von den Zwlfen. \7\ Reise nach Jerusalem zum Laubhttenfest. $1$ Und danach zog Jesus in Galila umher; denn er wollte nicht in Juda umherziehen, weil die Juden ihn zu tten suchten. $2$ Es war aber nahe das Fest der Juden, die Laubhtten. $3$ Es sprachen nun seine Brder zu ihm: Zieh von hier fort und geh nach Juda, da auch deine Jnger deine Werke sehen, die du tust; $4$ denn niemand tut etwas im Verborgenen und sucht [dabei] selbst ffentlich bekannt zu sein. Wenn du diese Dinge tust, so zeige dich der Welt! $5$ Denn auch seine Brder glaubten nicht an ihn. $6$ Da spricht Jesus zu ihnen: Meine Zeit ist noch nicht da, eure Zeit aber ist stets bereit. $7$ Die Welt kann euch nicht hassen; mich aber hat sie, weil ich von ihr zeuge, da ihre Werke bse sind. $8$ Geht ihr hinauf zu diesem Fest; ich gehe nicht hinauf zu diesem Fest; denn meine Zeit ist noch nicht erfllt. $9$ Nachdem er dies zu ihnen gesagt hatte, blieb er in Galila. $10$ Als aber seine Brder hinaufgegangen waren, da ging auch er hinauf zum Fest, nicht ffentlich, sondern wie im Verborgenen. $11$ Die Juden nun suchten ihn auf dem Fest und sprachen: Wo ist jener? $12$ Und viel Gemurmel war ber ihn unter den Volksmengen; die einen sagten: Er ist gut; andere sagten: Nein, sondern er verfhrt die Volksmenge. $13$ Niemand jedoch sprach ffentlich von ihm aus Furcht vor den Juden. \7\ Reden und Auseinandersetzung mit den Juden auf dem Laubhttenfest. $14$ Als es aber schon um die Mitte des Festes war, ging Jesus hinauf in den Tempel und lehrte. $15$ Da wunderten sich die Juden und sagten: Wie besitzt dieser Gelehrsamkeit, da er doch nicht gelernt hat? $16$ Da antwortete ihnen Jesus und sprach: Meine Lehre ist nicht mein, sondern dessen, der mich gesandt hat. $17$ Wenn jemand seinen Willen tun will, so wird er von der Lehre wissen, ob sie aus Gott ist oder ob ich aus mir selbst rede. $18$ Wer aus sich selbst redet, sucht seine eigene Ehre; wer aber die Ehre dessen sucht, der ihn gesandt hat, der ist wahrhaftig, und Ungerechtigkeit ist nicht in ihm. $19$ Hat nicht Mose euch das Gesetz gegeben? Und keiner von euch tut das Gesetz. Was sucht ihr mich zu tten? $20$ Die Volksmenge antwortete: Du hast einen Dmon. Wer sucht dich zu tten? $21$ Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Ein Werk habe ich getan, und ihr alle verwundert euch deswegen. $22$ Mose gab euch die Beschneidung - nicht da sie von Mose sei, sondern von den Vtern -, und am Sabbat beschneidet ihr einen Menschen. $23$ Wenn ein Mensch die Beschneidung am Sabbat empfngt, damit das Gesetz Moses nicht gebrochen werde, zrnt ihr mir, da ich den ganzen Menschen gesund gemacht habe am Sabbat? $24$ Richtet nicht nach dem Schein, sondern richtet ein gerechtes Gericht. $25$ Es sagten nun einige von den Bewohnern Jerusalems: Ist das nicht der, den sie zu tten suchen? $26$ Und siehe, er redet ffentlich, und sie sagen ihm nichts. Haben etwa die Obersten wahrhaftig erkannt, da dieser der Christus ist? $27$ Diesen aber kennen wir, woher er ist; wenn aber der Christus kommt, so wei niemand, woher er ist. $28$ Jesus nun rief im Tempel, lehrte und sprach: Ihr kennt mich und wit auch, woher ich bin; und ich bin nicht von mir selbst gekommen, sondern der mich gesandt hat, ist wahrhaftig, den ihr nicht kennt. $29$ Ich kenne ihn, weil ich von ihm bin und er mich gesandt hat. $30$ Da suchten sie ihn zu greifen; und niemand legte die Hand an ihn, weil seine Stunde noch nicht gekommen war. $31$ Viele aber von der Volksmenge glaubten an ihn und sprachen: Wenn der Christus kommt, wird er wohl mehr Zeichen tun als die, welche dieser getan hat? $32$ Die Phariser hrten die Volksmenge dies ber ihn murmeln; und die Phariser und die Hohenpriester sandten Diener, da sie ihn greifen mchten. $33$ Da sprach Jesus: Noch eine kleine Zeit bin ich bei euch, und ich gehe hin zu dem, der mich gesandt hat. $34$ Ihr werdet mich suchen und nicht finden, und wo ich bin, knnt ihr nicht hinkommen. $35$ Es sprachen nun die Juden zueinander: Wohin will dieser gehen, da wir ihn nicht finden sollen? Will er etwa in die Zerstreuung der Griechen gehen und die Griechen lehren? $36$ Was ist das fr ein Wort, das er sprach: Ihr werdet mich suchen und nicht finden, und: Wo ich bin, knnt ihr nicht hinkommen? $37$ An dem letzten, dem groen Tag des Festes aber stand Jesus und rief und sprach: Wenn jemand drstet, so komme er zu mir und trinke. $38$ Wer an mich glaubt, wie die Schrift gesagt hat, aus dessen Leibe werden Strme lebendigen Wassers flieen. $39$ Dies aber sagte er von dem Geist, den die empfangen sollten, die an ihn glaubten; denn noch war der Geist nicht da, weil Jesus noch nicht verherrlicht worden war. \7\ Meinungen des Volkes und des Hohen Rates ber Jesus. $40$ Einige nun aus der Volksmenge sagten, als sie diese Worte hrten: Dieser ist wahrhaftig der Prophet. $41$ Andere sagten: Dieser ist der Christus. Andere sagten: Der Christus kommt doch nicht aus Galila? $42$ Hat nicht die Schrift gesagt: Aus der Nachkommenschaft Davids und aus Bethlehem, dem Dorf, wo David war, kommt der Christus? $43$ Es entstand nun seinetwegen eine Spaltung in der Volksmenge. $44$ Einige aber von ihnen wollten ihn greifen, aber keiner legte die Hnde an ihn. $45$ Es kamen nun die Diener zu den Hohenpriestern und Pharisern, und diese sprachen zu ihnen: Warum habt ihr ihn nicht gebracht? $46$ Die Diener antworteten: Niemals hat ein Mensch so geredet wie dieser Mensch. $47$ Da antworteten ihnen die Phariser: Seid ihr denn auch verfhrt? $48$ Hat wohl jemand von den Obersten an ihn geglaubt, oder von den Pharisern? $49$ Diese Volksmenge aber, die das Gesetz nicht kennt, sie ist verflucht! $50$ [Da] spricht Nikodemus zu ihnen, der einer von ihnen war: $51$ Richtet denn unser Gesetz den Menschen ehe es zuvor von ihm selbst gehrt und erkannt hat, was er tut? $52$ Sie antworteten und sprachen zu ihm: Bist du etwa auch aus Galila? Forsche und siehe, da aus Galila kein Prophet aufsteht. $53$ Und jeder ging nach seinem Haus. \8\ $1$ Jesus aber ging nach dem lberg. \8\ Jesus und die Ehebrecherin. $2$ Frhmorgens aber kam er wieder in den Tempel, und alles Volk kam zu ihm; und er setzte sich und lehrte sie. $3$ Die Schriftgelehrten und die Phariser aber bringen eine Frau, die beim Ehebruch ergriffen worden war, und stellen sie in die Mitte $4$ und sagen zu ihm: Lehrer, diese Frau ist auf frischer Tat beim Ehebruch ergriffen worden. $5$ In dem Gesetz aber hat uns Mose geboten, solche zu steinigen. Du nun, was sagst du? $6$ Dies aber sagten sie, ihn zu versuchen, damit sie etwas htten, um ihn anzuklagen. Jesus aber bckte sich nieder und schrieb mit dem Finger auf die Erde. $7$ Als sie aber fortfuhren, ihn zu fragen, richtete er sich auf und sprach zu ihnen: Wer von euch ohne Snde ist, werfe zuerst den Stein auf sie. $8$ Und wieder bckte er sich nieder und schrieb auf die Erde. $9$ Als sie aber [dies] hrten, gingen sie einer nach dem anderen hinaus, angefangen von den ltesten; und er wurde allein gelassen mit der Frau, die in der Mitte stand. $10$ Jesus aber richtete sich auf und sprach zu ihr: Frau, wo sind jene? Hat niemand dich verurteilt? $11$ Sie aber sprach: Niemand, Herr. Jesus aber sprach zu ihr: So verurteile auch ich dich nicht. Geh hin und sndige nicht mehr! \8\ Das Licht der Welt. $12$ Jesus redete nun wieder zu ihnen und sprach: Ich bin das Licht der Welt; wer mir nachfolgt, wird nicht in der Finsternis wandeln, sondern wird das Licht des Lebens haben. $13$ Da sprachen die Phariser zu ihm: Du zeugst von dir selbst; dein Zeugnis ist nicht wahr. $14$ Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Auch wenn ich von mir selbst zeuge, ist mein Zeugnis wahr, weil ich wei, woher ich gekommen bin und wohin ich gehe; ihr aber wit nicht, woher ich komme und wohin ich gehe. $15$ Ihr richtet nach dem Fleisch, ich richte niemand. $16$ Wenn ich aber auch richte, so ist mein Gericht wahr, weil ich nicht allein bin, sondern ich und der Vater, der mich gesandt hat. $17$ Aber auch in eurem Gesetz steht geschrieben, da das Zeugnis zweier Menschen wahr ist. $18$ Ich bin es, der von mir selbst zeugt, und der Vater, der mich gesandt hat, zeugt von mir. $19$ Da sprachen sie zu ihm: Wo ist dein Vater? Jesus antwortete: Ihr kennt weder mich noch meinen Vater; wenn ihr mich gekannt httet, so wrdet ihr auch meinen Vater gekannt haben. $20$ Diese Worte redete er in der Schatzkammer, als er im Tempel lehrte; und niemand legte Hand an ihn, denn seine Stunde war noch nicht gekommen. \8\ Der Gesandte des Vaters. $21$ Er sprach nun wieder zu ihnen: Ich gehe hin, und ihr werdet mich suchen und werdet in eurer Snde sterben; wo ich hingehe, knnt ihr nicht hinkommen. $22$ Da sagten die Juden: Er will sich doch nicht selbst tten, da er spricht: Wo ich hingehe, knnt ihr nicht hinkommen? $23$ Und er sprach zu ihnen: Ihr seid von dem, was unten ist, ich bin von dem, was oben ist; ihr seid von dieser Welt, ich bin nicht von dieser Welt. $24$ Daher sagte ich euch, da ihr in euren Snden sterben werdet; denn wenn ihr nicht glauben werdet, da ich es bin, so werdet ihr in euren Snden sterben. $25$ Da sprachen sie zu ihm: Wer bist du? Jesus sprach zu ihnen: Durchaus das, was ich auch zu euch rede. $26$ Vieles habe ich ber euch zu reden und zu richten, aber der mich gesandt hat, ist wahrhaftig; und was ich von ihm gehrt habe, das rede ich zu der Welt. $27$ Sie erkannten nicht, da er von dem Vater zu ihnen sprach. $28$ Da sprach Jesus zu ihnen: Wenn ihr den Sohn des Menschen erhht haben werdet, dann werdet ihr erkennen, da ich es bin und da ich nichts von mir selbst tue, sondern wie der Vater mich gelehrt hat, das rede ich. $29$ Und der mich gesandt hat, ist mit mir; er hat mich nicht allein gelassen, weil ich allezeit das ihm Wohlgefllige tue. $30$ Als er dies redete, glaubten viele an ihn. \8\ Wahre Freiheit. $31$ Jesus sprach nun zu den Juden, die ihm geglaubt hatten: Wenn ihr in meinem Wort bleibt, so seid ihr wahrhaft meine Jnger; $32$ und ihr werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen. $33$ Sie antworteten ihm: Wir sind Abrahams Nachkommenschaft und sind nie jemandes Sklaven gewesen. Wie sagst du: Ihr sollt frei werden? $34$ Jesus antwortete ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Jeder, der die Snde tut, ist der Snde Sklave. $35$ Der Sklave aber bleibt nicht fr immer im Haus; der Sohn bleibt fr immer. $36$ Wenn nun der Sohn euch frei machen wird, so werdet ihr wirklich frei sein. \8\ Wahre Nachkommen Abrahams. $37$ Ich wei, da ihr Abrahams Nachkommen seid; aber ihr sucht mich zu tten, weil mein Wort nicht Raum in euch findet. $38$ Ich rede, was ich bei meinem Vater gesehen habe; auch ihr nun mgt tun, was ihr von eurem Vater gehrt habt. $39$ Sie antworteten und sprachen zu ihm: Abraham ist unser Vater. Jesus spricht zu ihnen: Wenn ihr Abrahams Kinder wret, so wrdet ihr die Werke Abrahams tun; $40$ jetzt aber sucht ihr mich zu tten, einen Menschen, der die Wahrheit zu euch geredet hat, die ich von Gott gehrt habe; das hat Abraham nicht getan. $41$ Ihr tut die Werke eures Vaters. Sie sprachen zu ihm: Wir sind nicht durch Hurerei geboren; wir haben einen Vater, Gott. $42$ Jesus sprach zu ihnen: Wenn Gott euer Vater wre, so wrdet ihr mich lieben, denn ich bin von Gott ausgegangen und gekommen; denn ich bin auch nicht von mir selbst gekommen, sondern er hat mich gesandt. $43$ Warum versteht ihr meine Sprache nicht? Weil ihr mein Wort nicht hren knnt. $44$ Ihr seid aus dem Vater, dem Teufel, und die Begierden eures Vaters wollt ihr tun. Jener war ein Menschenmrder von Anfang an und stand nicht in der Wahrheit, weil keine Wahrheit in ihm ist. Wenn er die Lge redet, so redet er aus seinem Eigenen, denn er ist ein Lgner und der Vater derselben. $45$ Weil ich aber die Wahrheit sage, glaubt ihr mir nicht. $46$ Wer von euch berfhrt mich einer Snde? Wenn ich die Wahrheit sage, warum glaubt ihr mir nicht? $47$ Wer aus Gott ist, hrt die Worte Gottes. Darum hrt ihr nicht, weil ihr nicht aus Gott seid. $48$ Die Juden antworteten und sprachen zu ihm: Sagen wir nicht recht, da du ein Samariter bist und einen Dmon hast? $49$ Jesus antwortete: Ich habe keinen Dmon, sondern ich ehre meinen Vater, und ihr verunehrt mich. $50$ Ich aber suche nicht meine Ehre: Es ist einer, der [sie] sucht und der richtet. $51$ Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wenn jemand mein Wort bewahren wird, so wird er den Tod nicht sehen ewiglich. $52$ Die Juden sprachen zu ihm: Jetzt erkennen wir, da du einen Dmon hast. Abraham ist gestorben und die Propheten, und du sagst: Wenn jemand mein Wort bewahren wird, so wird er den Tod nicht schmecken in Ewigkeit. $53$ Bist du etwa grer als unser Vater Abraham, der gestorben ist? Und die Propheten sind gestorben. Was machst du aus dir selbst? $54$ Jesus antwortete: Wenn ich mich selbst ehre, so ist meine Ehre nichts; mein Vater ist es, der mich ehrt, von dem ihr sagt: Er ist unser Gott. $55$ Und ihr habt ihn nicht erkannt, ich aber kenne ihn; und wenn ich sagte: Ich kenne ihn nicht, so wrde ich euch gleich sein: ein Lgner. Aber ich kenne ihn, und ich bewahre sein Wort. $56$ Abraham, euer Vater, frohlockte, da er meinen Tag sehen sollte, und er sah [ihn] und freute sich. $57$ Da sprachen die Juden zu ihm: Du bist noch nicht fnfzig Jahre alt und hast Abraham gesehen? $58$ Jesus sprach zu ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Ehe Abraham war, bin ich. $59$ Da hoben sie Steine auf, um auf ihn zu werfen. Jesus aber verbarg sich und ging aus dem Tempel hinaus. \9\ Heilung eines Blindgeborenen. $1$ Und als er vorberging, sah er einen Menschen, blind von Geburt. $2$ Und seine Jnger fragten ihn und sagten: Rabbi, wer hat gesndigt, dieser oder seine Eltern, da er blind geboren wurde? $3$ Jesus antwortete: Weder dieser hat gesndigt, noch seine Eltern, sondern damit die Werke Gottes an ihm offenbart wrden. $4$ Wir mssen die Werke dessen wirken, der mich gesandt hat, solange es Tag ist; es kommt die Nacht, da niemand wirken kann. $5$ Solange ich in der Welt bin, bin ich das Licht der Welt. $6$ Als er dies gesagt hatte, spie er auf die Erde und bereitete einen Teig aus dem Speichel und strich den Teig auf seine Augen; $7$ und er sprach zu ihm: Geh hin, wasche dich in dem Teich Siloah - was bersetzt wird: Gesandter. Da ging er hin und wusch sich und kam sehend. \9\ Der Geheilte und die Juden. $8$ Die Nachbarn nun, und die ihn frher gesehen hatten, da er ein Bettler war, sprachen: Ist dieser nicht der, der da sa und bettelte? $9$ Einige sagten: Er ist es; andere sagten: Nein, sondern er ist ihm hnlich; er sagte: Ich bin}s. $10$ Sie sprachen nun zu ihm: Wie sind deine Augen aufgetan worden? $11$ Er antwortete: Der Mensch, der Jesus heit, bereitete einen Teig und salbte meine Augen [damit] und sprach zu mir: Geh hin nach Siloah und wasche dich. Als ich aber hinging und mich wusch, wurde ich sehend. $12$ Da sprachen sie zu ihm: Wo ist jener? Er sagt: Ich wei es nicht. $13$ Sie fhren ihn, den einst Blinden, zu den Pharisern. $14$ Es war aber Sabbat, als Jesus den Teig bereitete und seine Augen auftat. $15$ Nun fragten ihn wieder auch die Phariser, wie er sehend geworden sei. Er aber sprach zu ihnen: Er legte Teig auf meine Augen, und ich wusch mich, und ich sehe. $16$ Da sprachen einige von den Pharisern: Dieser Mensch ist nicht von Gott, denn er hlt den Sabbat nicht. Andere sagten: Wie kann ein sndiger Mensch solche Zeichen tun? Und es war Zwiespalt unter ihnen. $17$ Sie sagen nun wieder zu dem Blinden: Was sagst du von ihm, weil er deine Augen aufgetan hat? Er aber sprach: Er ist ein Prophet. $18$ Es glaubten nun die Juden nicht von ihm, da er blind war und sehend geworden, bis sie die Eltern dessen riefen, der sehend geworden war. $19$ Und sie fragten sie und sprachen: Ist dieser euer Sohn, von dem ihr sagt, da er blind geboren wurde? Wie sieht er denn jetzt? $20$ Seine Eltern antworteten und sprachen: Wir wissen, da dieser unser Sohn ist und da er blind geboren wurde; $21$ wie er aber jetzt sieht, wissen wir nicht, oder wer seine Augen aufgetan hat, wissen wir nicht. Er ist mndig. Fragt ihn, er wird selbst ber sich reden. $22$ Dies sagten seine Eltern, weil sie die Juden frchteten; denn die Juden waren schon bereingekommen, da, wenn jemand ihn als Christus bekennen wrde, er aus der Synagoge ausgeschlossen werden sollte. $23$ Deswegen sagten seine Eltern: Er ist mndig, fragt ihn. $24$ Sie riefen nun zum zweiten Mal den Menschen, der blind war, und sprachen zu ihm: Gib Gott die Ehre! Wir wissen, da dieser Mensch ein Snder ist. $25$ Da antwortete er: Ob er ein Snder ist, wei ich nicht; eins wei ich, da ich blind war und jetzt sehe. $26$ Und sie sprachen wieder zu ihm: Was hat er dir getan? Wie tat er deine Augen auf? $27$ Er antwortete ihnen: Ich habe es euch schon gesagt, und ihr habt nicht gehrt. Warum wollt ihr es nochmals hren? Wollt ihr etwa auch seine Jnger werden? $28$ Sie schmhten ihn und sprachen: Du bist sein Jnger; wir aber sind Moses Jnger. $29$ Wir wissen, da Gott zu Mose geredet hat; von diesem aber wissen wir nicht, woher er ist. $30$ Der Mensch antwortete und sprach zu ihnen: Hierbei ist es doch erstaunlich, da ihr nicht wit, woher er ist, und er hat [doch] meine Augen aufgetan. $31$ Wir wissen, da Gott Snder nicht hrt, sondern wenn jemand gottesfrchtig ist und seinen Willen tut, den hrt er. $32$ Von Anbeginn hat man nicht gehrt, da jemand die Augen eines Blindgeborenen aufgetan habe. $33$ Wenn dieser nicht von Gott wre, so knnte er nichts tun. $34$ Sie antworteten und sprachen zu ihm: Du bist ganz in Snden geboren, und du lehrst uns? Und sie warfen ihn hinaus. \9\ Der Geheilte und der Sohn Gottes. $35$ Jesus hrte, da sie ihn hinausgeworfen hatten; und als er ihn fand, sprach er zu ihm: Glaubst du an den Sohn des Menschen? $36$ Er antwortete und sprach: Und wer ist es, Herr, da ich an ihn glaube? $37$ Jesus sprach zu ihm: Du hast ihn gesehen, und der mit dir redet, der ist es. $38$ Er aber sprach: Ich glaube, Herr. Und er warf sich vor ihm nieder. $39$ Und Jesus sprach: Zum Gericht bin ich in diese Welt gekommen, damit die Nichtsehenden sehen und die Sehenden blind werden. $40$ Einige von den Pharisern, die bei ihm waren, hrten dies und sprachen zu ihm: Sind denn auch wir blind? $41$ Jesus sprach zu ihnen: Wenn ihr blind wret, so httet ihr keine Snde. Nun aber sagt ihr: Wir sehen. [Daher] bleibt eure Snde. \10\ Der gute Hirte. $1$ Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer nicht durch die Tr in den Hof der Schafe eingeht, sondern anderswo hinbersteigt, der ist ein Dieb und ein Ruber. $2$ Wer aber durch die Tr eingeht, ist Hirte der Schafe. $3$ Diesem tut der Trhter auf, und die Schafe hren seine Stimme, und er ruft seine eigenen Schafe mit Namen und fhrt sie heraus. $4$ Wenn er seine eigenen [Schafe] alle herausgebracht hat, geht er vor ihnen her, und die Schafe folgen ihm, weil sie seine Stimme kennen. $5$ Einem Fremden aber werden sie nicht folgen, sondern werden vor ihm fliehen, weil sie die Stimme der Fremden nicht kennen. $6$ In dieser Bildrede sprach Jesus zu ihnen; sie aber verstanden nicht, was es war, das er zu ihnen redete. $7$ Jesus sprach nun wieder zu ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Ich bin die Tr der Schafe. $8$ Alle, die vor mir gekommen sind, sind Diebe und Ruber; aber die Schafe hrten nicht auf sie. $9$ Ich bin die Tr; wenn jemand durch mich eingeht, so wird er errettet werden und wird ein- und ausgehen und Weide finden. $10$ Der Dieb kommt nur, um zu stehlen und zu schlachten und zu verderben. Ich bin gekommen, damit sie Leben haben und [es in] berflu haben. $11$ Ich bin der gute Hirte; der gute Hirte lt sein Leben fr die Schafe. $12$ Wer Mietling und nicht Hirte ist, wer die Schafe nicht zu eigen hat, sieht den Wolf kommen und verlt die Schafe und flieht - und der Wolf raubt und zerstreut sie -, $13$ weil er ein Mietling ist und sich um die Schafe nicht kmmert. $14$ Ich bin der gute Hirte; und ich kenne die Meinen und bin gekannt von den Meinen, $15$ wie der Vater mich kennt und ich den Vater kenne; und ich lasse mein Leben fr die Schafe. $16$ Und ich habe andere Schafe, die nicht aus diesem Hof sind; auch diese mu ich bringen, und sie werden meine Stimme hren, und es wird eine Herde, ein Hirte sein. $17$ Darum liebt mich der Vater, weil ich mein Leben lasse, um es wiederzunehmen. $18$ Niemand nimmt es von mir, sondern ich lasse es von mir selbst. Ich habe Vollmacht, es zu lassen, und habe Vollmacht, es wiederzunehmen. Dieses Gebot habe ich von meinem Vater empfangen. $19$ Es entstand wieder ein Zwiespalt unter den Juden dieser Worte wegen. $20$ Viele aber von ihnen sagten: Er hat einen Dmon und ist von Sinnen. Was hrt ihr ihn? $21$ Andere sagten: Diese Reden sind nicht die eines Besessenen. Kann etwa ein Dmon der Blinden Augen auftun? $22$ Es war aber das Fest der Tempelweihe in Jerusalem; es war Winter. $23$ Und Jesus ging in dem Tempel umher, in der Sulenhalle Salomos. $24$ Da umringten ihn die Juden und sprachen zu ihm: Bis wann hltst du unsere Seele hin? Wenn du der Christus bist, so sage es uns frei heraus. $25$ Jesus antwortete ihnen: Ich habe es euch gesagt, und ihr glaubt nicht. Die Werke, die ich in dem Namen meines Vaters tue, diese zeugen von mir; $26$ aber ihr glaubt nicht, denn ihr seid nicht von meinen Schafen, wie ich euch gesagt habe. $27$ Meine Schafe hren meine Stimme, und ich kenne sie, und sie folgen mir; $28$ und ich gebe ihnen ewiges Leben, und sie gehen nicht verloren in Ewigkeit, und niemand wird sie aus meiner Hand rauben. $29$ Mein Vater, der sie mir gegeben hat, ist grer als alle, und niemand kann sie aus der Hand meines Vaters rauben. $30$ Ich und der Vater sind eins. \10\ Anschlge gegen Jesus. $31$ Da hoben die Juden wieder Steine auf, da sie ihn steinigten. $32$ Jesus antwortete ihnen: Viele gute Werke habe ich euch von meinem Vater gezeigt. Fr welches Werk unter ihnen steinigt ihr mich? $33$ Die Juden antworteten ihm: Wegen eines guten Werkes steinigen wir dich nicht, sondern wegen Lsterung, und weil du, der du ein Mensch bist, dich selbst zu Gott machst. $34$ Jesus antwortete ihnen: Steht nicht in eurem Gesetz geschrieben: `Ich habe gesagt: Ihr seid Gtter? $35$ Wenn er jene Gtter nannte, an die das Wort Gottes erging - und die Schrift kann nicht aufgelst werden -, $36$ sagt ihr von dem, den der Vater geheiligt und in die Welt gesandt hat: Du lsterst, weil ich sagte: Ich bin Gottes Sohn? $37$ Wenn ich nicht die Werke meines Vaters tue, so glaubt mir nicht; $38$ wenn ich sie aber tue, so glaubt den Werken, wenn ihr auch mir nicht glaubt, damit ihr erkennt und glaubt, da der Vater in mir ist und ich in ihm. $39$ Da suchten sie wieder ihn zu greifen, und er entging ihrer Hand. $40$ Und er ging wieder weg jenseits des Jordan an den Ort, wo Johannes zuerst taufte, und er blieb dort. $41$ Und viele kamen zu ihm und sagten: Johannes tat zwar kein Zeichen; alles aber, was Johannes von diesem gesagt hat, war wahr. $42$ Und viele glaubten dort an ihn. \11\ Krankheit und Tod des Lazarus. $1$ Es war aber einer krank, Lazarus, von Bethanien, aus dem Dorf der Maria und ihrer Schwester Martha. $2$ Maria aber war es, die den Herrn mit Salbl salbte und seine Fe mit ihren Haaren abtrocknete; deren Bruder Lazarus war krank. $3$ Da sandten die Schwestern zu ihm und lieen ihm sagen: Herr, siehe, der, den du lieb hast, ist krank. $4$ Als aber Jesus es hrte, sprach er: Diese Krankheit ist nicht zum Tode, sondern um der Herrlichkeit Gottes willen, damit der Sohn Gottes durch sie verherrlicht werde. $5$ Jesus aber liebte die Martha und ihre Schwester und den Lazarus. $6$ Als er nun hrte, da er krank sei, blieb er noch zwei Tage an dem Ort, wo er war. $7$ Danach spricht er zu den Jngern: Lat uns wieder nach Juda gehen. $8$ Die Jnger sagen zu ihm: Rabbi, eben suchten die Juden dich zu steinigen, und wieder gehst du dahin? $9$ Jesus antwortete: Hat der Tag nicht zwlf Stunden? Wenn jemand am Tag umhergeht, stt er nicht an, weil er das Licht dieser Welt sieht; $10$ wenn aber jemand in der Nacht umhergeht, stt er an, weil das Licht nicht in ihm ist. $11$ Dies sprach er, und danach sagt er zu ihnen: Lazarus, unser Freund, ist eingeschlafen; aber ich gehe hin, damit ich ihn aufwecke. $12$ Da sprachen die Jnger zu ihm: Herr, wenn er eingeschlafen ist, so wird er geheilt werden. $13$ Jesus aber hatte von seinem Tod gesprochen: sie aber meinten, er rede von der Ruhe des Schlafes. $14$ Dann nun sagte ihnen Jesus gerade heraus: Lazarus ist gestorben; $15$ und ich bin froh um euretwillen, da ich nicht dort war, damit ihr glaubt; aber lat uns zu ihm gehen. $16$ Da sprach Thomas, der [auch] Zwilling genannt ist, zu den Mitjngern: Lat auch uns gehen, da wir mit ihm sterben. \11\ Auferweckung des Lazarus. $17$ Als nun Jesus kam, fand er ihn schon vier Tage in der Gruft liegen. $18$ Bethanien aber war nahe bei Jerusalem, etwa fnfzehn Stadien weit; $19$ und viele von den Juden waren zu Martha und Maria gekommen, um sie ber ihren Bruder zu trsten. $20$ Martha nun, als sie hrte, da Jesus komme, ging ihm entgegen. Maria aber sa im Haus. $21$ Da sprach Martha zu Jesus: Herr, wenn du hier gewesen wrest, so wre mein Bruder nicht gestorben; $22$ und jetzt wei ich, da, was du von Gott bitten magst, Gott dir geben wird. $23$ Jesus spricht zu ihr: Dein Bruder wird auferstehen. $24$ Martha spricht zu ihm: Ich wei, da er auferstehen wird in der Auferstehung am letzten Tag. $25$ Jesus sprach zu ihr: Ich bin die Auferstehung und das Leben; wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er gestorben ist; $26$ und jeder, der da lebt und an mich glaubt, wird nicht sterben in Ewigkeit. Glaubst du das? $27$ Sie spricht zu ihm: Ja, Herr, ich glaube, da du der Christus bist, der Sohn Gottes, der in die Welt kommen soll. $28$ Und als sie dies gesagt hatte, ging sie hin und rief heimlich ihre Schwester Maria und sagte: Der Lehrer ist da und ruft dich. $29$ Als jene es hrte, steht sie schnell auf und geht zu ihm. $30$ Jesus aber war noch nicht in das Dorf gekommen, sondern war an dem Ort, wo Martha ihm begegnet war. $31$ Als nun die Juden, die bei ihr im Haus waren und sie trsteten, sahen, da Maria schnell aufstand und hinausging, folgten sie ihr, da sie meinten, sie gehe zur Gruft, um dort zu weinen. $32$ Als nun Maria dahin kam, wo Jesus war, und ihn sah, fiel sie ihm zu Fen und sprach zu ihm: Herr, wenn du hier gewesen wrest, so wre mein Bruder nicht gestorben. $33$ Als nun Jesus sie weinen sah und die Juden weinen, die mit ihr gekommen waren, wurde er im Geist erzrnt und wurde erschttert $34$ und sprach: Wo habt ihr ihn hingelegt? Sie sagen zu ihm: Herr, komm und sieh! $35$ Jesus weinte. $36$ Da sprachen die Juden: Siehe, wie lieb hat er ihn gehabt! $37$ Einige aber von ihnen sagten: Konnte dieser, der die Augen des Blinden auftat, nicht machen, da auch dieser nicht gestorben wre? $38$ Jesus nun, wieder in seinem Innern erzrnt, kommt zur Gruft. Es war aber eine Hhle, und ein Stein lag davor. $39$ Jesus spricht: Nehmt den Stein weg! Die Schwester des Verstorbenen, Martha, spricht zu ihm: Herr, er riecht schon, denn er ist vier Tage hier. $40$ Jesus spricht zu ihr: Habe ich dir nicht gesagt, wenn du glaubtest, so wrdest du die Herrlichkeit Gottes sehen? $41$ Sie nahmen nun den Stein weg. Jesus aber hob die Augen empor und sprach: Vater, ich danke dir, da du mich erhrt hast. $42$ Ich aber wute, da du mich allezeit erhrst; doch um der Volksmenge willen, die umhersteht, habe ich es gesagt, damit sie glauben, da du mich gesandt hast. $43$ Und als er dies gesagt hatte, rief er mit lauter Stimme: Lazarus, komm heraus! $44$ Und der Verstorbene kam heraus, an Fen und Hnden mit Grabtchern umwickelt, und sein Gesicht war mit einem Schweituch umbunden. Jesus spricht zu ihnen: Macht ihn frei und lat ihn gehen. $45$ Viele nun von den Juden, die zu Maria gekommen waren und sahen, was er getan hatte, glaubten an ihn. $46$ Einige aber von ihnen gingen hin zu den Pharisern und sagten ihnen, was Jesus getan hatte. \11\ Ratssitzung ber Jesus: Beschlu, ihn zu tten. $47$ Da versammelten die Hohenpriester und die Phariser [den] Hohen Rat und sprachen: Was tun wir? Denn dieser Mensch tut viele Zeichen. $48$ Wenn wir ihn so lassen, werden alle an ihn glauben, und die Rmer werden kommen und unsere Stadt wie auch unsere Nation wegnehmen. $49$ Einer aber von ihnen, Kaiphas, der jenes Jahr Hoherpriester war, sprach zu ihnen: Ihr wit nichts $50$ und berlegt auch nicht, da es euch ntzlich ist, da ein Mensch fr das Volk sterbe und nicht die ganze Nation umkomme. $51$ Dies aber sagte er nicht aus sich selbst, sondern da er jenes Jahr Hoherpriester war, weissagte er, da Jesus fr die Nation sterben sollte; $52$ und nicht fr die Nation allein, sondern da er auch die zerstreuten Kinder Gottes in eins versammelte. $53$ Von jenem Tag an ratschlagten sie nun, um ihn zu tten. $54$ Jesus ging nun nicht mehr ffentlich unter den Juden umher, sondern ging von dort weg in die Gegend nahe bei der Wste, in eine Stadt mit Namen Ephraim; und dort verweilte er mit den Jngern. $55$ Es war aber nahe das Passah der Juden, und viele gingen aus dem Land hinauf nach Jerusalem vor dem Passah, um sich zu reinigen. $56$ Sie suchten nun Jesus und sprachen, als sie im Tempel standen, untereinander: Was meint ihr? Wird er nicht zu dem Fest kommen? $57$ Es hatten aber die Hohenpriester und die Phariser Befehl gegeben, wenn jemand wisse, wo er sei, da er es anzeigen solle, damit sie ihn griffen. \12\ Salbung Jesu in Bethanien. # Mt 26,6-13; Mk 14,3-9 # $1$ Jesus nun kam sechs Tage vor dem Passah nach Bethanien, wo Lazarus war, den Jesus aus den Toten auferweckt hatte. $2$ Sie machten ihm nun dort ein Abendessen, und Martha diente; Lazarus aber war einer von denen, die mit ihm zu Tisch lagen. $3$ Da nahm Maria ein Pfund Salbl von echter, sehr kostbarer Narde und salbte die Fe Jesu und trocknete seine Fe mit ihren Haaren. Das Haus aber wurde von dem Geruch des Salbls erfllt. $4$ Es sagt aber Judas, der Iskariot, einer von seinen Jngern, der ihn berliefern sollte: $5$ Warum ist dieses Salbl nicht fr dreihundert Denare verkauft und den Armen gegeben worden? $6$ Er sagte dies aber nicht, weil er fr die Armen besorgt war, sondern weil er ein Dieb war und die Kasse hatte und beiseiteschaffte, was eingelegt wurde. $7$ Da sprach Jesus: La sie! Mge sie es aufbewahrt haben fr den Tag meines Begrbnisses! $8$ Denn die Armen habt ihr allezeit bei euch, mich aber habt ihr nicht allezeit. \12\ Anschlge der Hohenpriester gegen Lazarus. $9$ Eine groe Volksmenge aus den Juden erfuhr nun, da er dort sei; und sie kamen nicht um Jesu willen allein, sondern damit sie auch den Lazarus shen, den er aus den Toten auferweckt hatte. $10$ Die Hohenpriester aber ratschlagten, auch den Lazarus zu tten, $11$ weil viele von den Juden um seinetwillen hingingen und an Jesus glaubten. \12\ Einzug in Jerusalem. # Mt 21,1-11; Mk 11,1-10; Lk 19,28-40 # $12$ Am folgenden Tag, als eine groe Volksmenge, die zu dem Fest gekommen war, hrte, da Jesus nach Jerusalem komme, $13$ nahmen sie die Palmzweige und gingen hinaus, ihm entgegen, und schrien: Hosanna! Gepriesen [sei], der da kommt im Namen des Herrn, und der Knig Israels! $14$ Jesus aber fand einen jungen Esel und setzte sich darauf, wie geschrieben steht: $15$ `Frchte dich nicht, Tochter Zion! Siehe, dein Knig kommt, sitzend auf einem Eselsfllen. $16$ Dies verstanden seine Jnger zuerst nicht; jedoch als Jesus verherrlicht war, da erinnerten sie sich, da dies von ihm geschrieben war und sie ihm dies getan hatten. $17$ Es bezeugte nun die Volksmenge, die bei ihm war, da er Lazarus aus dem Grab gerufen und ihn aus den Toten auferweckt habe. $18$ Darum ging ihm auch die Volksmenge entgegen, weil sie hrten, da er dieses Zeichen getan hatte. $19$ Da sprachen die Phariser zueinander: Ihr seht, da ihr gar nichts ausrichtet; siehe, die Welt ist ihm nachgegangen. \12\ ber das Sterben des Menschensohnes. $20$ Es waren aber einige Griechen unter denen, die hinzukamen, um auf dem Fest anzubeten. $21$ Diese nun kamen zu Philippus von Bethsaida in Galila und baten ihn und sagten: Herr, wir mchten Jesus sehen. $22$ Philippus kommt und sagt es Andreas, es kommt Andreas und Philippus, und sie sagen es Jesus. $23$ Jesus aber antwortete ihnen und sprach: Die Stunde ist gekommen, da der Sohn des Menschen verherrlicht werde. $24$ Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fllt und stirbt, bleibt es allein; wenn es aber stirbt, bringt es viel Frucht. $25$ Wer sein Leben liebt, wird es verlieren; und wer sein Leben in dieser Welt hat, wird es zum ewigen Leben bewahren. $26$ Wenn mir jemand dient, so folge er mir nach; und wo ich bin, da wird auch mein Diener sein. Wenn mir jemand dient, so wird der Vater ihn ehren. $27$ Jetzt ist meine Seele bestrzt. Und was soll ich sagen? Vater, rette mich aus dieser Stunde? Doch darum bin ich in diese Stunde gekommen. $28$ Vater, verherrliche deinen Namen! Da kam eine Stimme aus dem Himmel: Ich habe [ihn] verherrlicht und werde [ihn] auch wieder verherrlichen. $29$ Die Volksmenge nun, die dastand und zuhrte, sagte, es habe gedonnert; andere sagten: Ein Engel hat mit ihm geredet. $30$ Jesus antwortete und sprach: Nicht um meinetwillen ist diese Stimme geschehen, sondern um euretwillen. $31$ Jetzt ist das Gericht dieser Welt; jetzt wird der Frst dieser Welt hinausgeworfen werden. $32$ Und ich, wenn ich von der Erde erhht bin, werde alle zu mir ziehen. $33$ Dies aber sagte er, um anzudeuten, welches Todes er sterben sollte. $34$ Die Volksmenge antwortete ihm: Wir haben aus dem Gesetz gehrt, da der Christus bleibe in Ewigkeit, und wie sagst du, da der Sohn des Menschen erhht werden msse? Wer ist dieser, der Sohn des Menschen? $35$ Da sprach Jesus zu ihnen: Noch eine kleine Zeit ist das Licht unter euch; wandelt, whrend ihr das Licht habt, damit nicht Finsternis euch ergreife. Und wer in der Finsternis wandelt, wei nicht, wohin er geht. $36$ Whrend ihr das Licht habt, glaubt an das Licht, damit ihr Shne des Lichtes werdet. Dies redete Jesus und ging weg und verbarg sich vor ihnen. \12\ Unglaube und Glaube bei den Juden. $37$ Obwohl er aber so viele Zeichen vor ihnen getan hatte, glaubten sie nicht an ihn, $38$ damit das Wort des Propheten Jesaja erfllt wrde, das er sprach: `Herr, wer hat unserer Verkndigung geglaubt, und wem ist der Arm des Herrn offenbart worden? $39$ Darum konnten sie nicht glauben, weil Jesaja wieder gesagt hat: $40$ `Er hat ihre Augen verblendet und ihr Herz verstockt, da sie nicht mit den Augen sehen und mit dem Herzen verstehen und sich bekehren und ich sie heile. $41$ Dies sprach Jesaja, weil er seine Herrlichkeit sah und von ihm redete. $42$ Dennoch aber glaubten auch von den Obersten viele an ihn; doch wegen der Phariser bekannten sie [ihn] nicht, damit sie nicht aus der Synagoge ausgeschlossen wrden; $43$ denn sie liebten die Ehre bei den Menschen mehr als die Ehre bei Gott. \12\ Abschlu der ffentlichen Wirksamkeit Jesu: Folgen des Glaubens und des Unglaubens. $44$ Jesus aber rief und sprach: Wer an mich glaubt, glaubt nicht an mich, sondern an den, der mich gesandt hat; $45$ und wer mich sieht, sieht den, der mich gesandt hat. $46$ Ich bin als Licht in die Welt gekommen, damit jeder, der an mich glaubt, nicht in der Finsternis bleibe; $47$ und wenn jemand meine Worte hrt und nicht befolgt, so richte ich ihn nicht, denn ich bin nicht gekommen, da ich die Welt richte, sondern da ich die Welt errette. $48$ Wer mich verwirft und meine Worte nicht annimmt, hat den, der ihn richtet: das Wort, das ich geredet habe, das wird ihn richten am letzten Tag. $49$ Denn ich habe nicht aus mir selbst geredet, sondern der Vater, der mich gesandt hat, er hat mir ein Gebot gegeben, was ich sagen und was ich reden soll; $50$ und ich wei, da sein Gebot ewiges Leben ist. Was ich nun rede, rede ich so, wie mir der Vater gesagt hat. \13\ Die Fuwaschung. $1$ Vor dem Passahfest aber, als Jesus wute, da seine Stunde gekommen war, aus dieser Welt zu dem Vater hinzugehen - da er die Seinen, die in der Welt waren, geliebt hatte, liebte er sie bis ans Ende. $2$ Und whrend des Abendessens, als der Teufel schon dem Judas, Simons [Sohn], dem Iskariot, es ins Herz gegeben hatte, da er ihn berliefere, $3$ steht [Jesus] - im Bewutsein, da der Vater ihm alles in die Hnde gegeben und da er von Gott ausgegangen war und zu Gott hingehe - $4$ von dem Abendessen auf und legt die Oberkleider ab; und er nahm ein leinenes Tuch und umgrtete sich. $5$ Dann giet er Wasser in das Waschbecken und fing an, die Fe der Jnger zu waschen und mit dem leinenen Tuch abzutrocknen, mit dem er umgrtet war. $6$ Er kommt nun zu Simon Petrus, und der spricht zu ihm: Herr, du wschst meine Fe? $7$ Jesus antwortete und sprach zu ihm: Was ich tue, weit du jetzt nicht, du wirst es aber nachher verstehen. $8$ Petrus spricht zu ihm: Du sollst nimmermehr meine Fe waschen! Jesus antwortete ihm: Wenn ich dich nicht wasche, so hast du kein Teil mit mir. $90$ Simon Petrus spricht zu ihm: Herr, nicht meine Fe allein, sondern auch die Hnde und das Haupt. $10$ Jesus spricht zu ihm: Wer gebadet ist, hat nicht ntig, sich zu waschen, ausgenommen die Fe, sondern ist ganz rein; und ihr seid rein, aber nicht alle. $11$ Denn er kannte den, der ihn berlieferte; darum sagte er: Ihr seid nicht alle rein. $12$ Als er nun ihre Fe gewaschen und seine Oberkleider genommen hatte, legte er sich wieder zu Tisch und sprach zu ihnen: Wit ihr, was ich euch getan habe? $13$ Ihr nennt mich Lehrer und Herr, und ihr sagt recht, denn ich bin es. $14$ Wenn nun ich, der Herr und der Lehrer, eure Fe gewaschen habe, so seid auch ihr schuldig, einander die Fe zu waschen. $15$ Denn ich habe euch ein Beispiel gegeben, da auch ihr tut, wie ich euch getan habe. $16$ Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Ein Sklave ist nicht grer als sein Herr, noch ein Gesandter grer, als der ihn gesandt hat. $17$ Wenn ihr dies wit, glckselig seid ihr, wenn ihr es tut. \13\ Bezeichnung des Verrters. # Mt 26,20-25; Mk 14,17-21; Lk 22,14.21-23 # $18$ Ich rede nicht von euch allen, ich wei, welche ich erwhlt habe; aber damit die Schrift erfllt wrde: `Der mit mir das Brot it, hat seine Ferse gegen mich aufgehoben. $19$ Von jetzt an sage ich es euch, ehe es geschieht, damit ihr, wenn es geschieht, glaubt, da ich es bin. $20$ Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer aufnimmt, wen ich senden werde, nimmt mich auf; wer aber mich aufnimmt, nimmt den auf, der mich gesandt hat. $21$ Als Jesus dies gesagt hatte, wurde er im Geist erschttert und bezeugte und sprach: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Einer von euch wird mich berliefern. $22$ Da blickten die Jnger einander an, in Verlegenheit darber, von wem er rede. $23$ Einer von seinen Jngern, den Jesus liebte, lag zu Tisch an der Brust Jesu. $24$ Diesem nun winkt Simon Petrus und spricht zu ihm: Sage, wer es ist, von dem er spricht. $25$ Jener lehnt sich an die Brust Jesu und spricht zu ihm: Herr, wer ist es? $26$ Jesus antwortete: Der ist es, dem ich den Bissen, wenn ich ihn eingetaucht habe, geben werde. Und als er den Bissen eingetaucht hatte, nimmt er ihn und gibt ihn dem Judas, Simons [Sohn], dem Ischarioth. $27$ Und nach dem Bissen fuhr dann der Satan in ihn. Jesus spricht nun zu ihm: Was du tust, tu schnell! $28$ Keiner aber von den zu Tisch Liegenden verstand, wozu er ihm dies sagte: $29$ Denn einige meinten, weil Judas die Kasse hatte, da Jesus zu ihm sage: Kaufe, was wir fr das Fest bentigen, oder da er den Armen etwas geben solle. $30$ Als nun jener den Bissen genommen hatte, ging er sogleich hinaus. Es war aber Nacht. \13\ Das neue Gebot: Liebe. $31$ Als er nun hinausgegangen war, spricht Jesus: Jetzt ist der Sohn des Menschen verherrlicht, und Gott ist verherrlicht in ihm. $32$ Wenn Gott verherrlicht ist in ihm, so wird auch Gott ihn verherrlichen in sich selbst, und er wird ihn sogleich verherrlichen. $33$ Kinder, noch eine kleine Weile bin ich bei euch; ihr werdet mich suchen, und wie ich den Juden sagte: Wohin ich gehe, knnt ihr nicht hinkommen, so sage ich jetzt auch euch. $34$ Ein neues Gebot gebe ich euch, da ihr einander liebt, damit, wie ich euch geliebt habe, auch ihr einander liebt. $35$ Daran werden alle erkennen, da ihr meine Jnger seid, wenn ihr Liebe untereinander habt. \13\ Ankndigung der Verleugnung durch Petrus. # Mt 26,31-35; Mk 14,27-31; Lk 22,31-34 # $36$ Simon Petrus spricht zu ihm: Herr, wohin gehst du? Jesus antwortete ihm: Wohin ich gehe, [dorthin] kannst du mir jetzt nicht folgen; du wirst mir aber spter folgen. $37$ Petrus spricht zu ihm: Herr, warum kann ich dir jetzt nicht folgen? Mein Leben will ich fr dich lassen. $38$ Jesus antwortet: Dein Leben willst du fr mich lassen? Wahrlich, wahrlich, ich sage dir, der Hahn wird nicht krhen, bis du mich dreimal verleugnet hast. \14\ Hingang zum Vater und Wiederkunft - Offenbarung des Vaters. $1$ Euer Herz werde nicht bestrzt. Ihr glaubt an Gott, glaubt auch an mich. $2$ Im Hause meines Vaters sind viele Wohnungen. Wenn es nicht so wre, wrde ich euch gesagt haben: Ich gehe hin, euch eine Sttte zu bereiten? $3$ Und wenn ich hingehe und euch eine Sttte bereite, so komme ich wieder und werde euch zu mir nehmen, damit auch ihr seid, wo ich bin. $4$ Und wohin ich gehe, dahin wit ihr den Weg. $5$ Thomas spricht zu ihm: Herr, wir wissen nicht, wohin du gehst. Und wie knnen wir den Weg wissen? $6$ Jesus spricht zu ihm: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater als nur durch mich. $7$ Wenn ihr mich erkannt habt, werdet ihr auch meinen Vater erkennen; und von jetzt an erkennt ihr ihn und habt ihn gesehen. $8$ Philippus spricht zu ihm: Herr, zeige uns den Vater, und es gengt uns. $9$ Jesus spricht zu ihm: So lange Zeit bin ich bei euch, und du hast mich nicht erkannt, Philippus? Wer mich gesehen hat, hat den Vater gesehen. Und wie sagst du: Zeige uns den Vater? $10$ Glaubst du nicht, da ich in dem Vater bin und der Vater in mir ist? Die Worte, die ich zu euch rede, rede ich nicht von mir selbst; der Vater aber, der in mir bleibt, tut seine Werke. $11$ Glaubt mir, da ich in dem Vater bin und der Vater in mir ist; wenn aber nicht, so glaubt mir um der Werke selbst willen. $12$ Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer an mich glaubt, der wird auch die Werke tun, die ich tue, und wird grere als diese tun, weil ich zum Vater gehe. $13$ Und was ihr bitten werdet in meinem Namen, das werde ich tun, damit der Vater verherrlicht werde im Sohn. $14$ Wenn ihr etwas bitten werdet in meinem Namen, so werde ich es tun. \14\ Sendung des Sachwalters. $15$ Wenn ihr mich liebt, so werdet ihr meine Gebote halten; $16$ und ich werde den Vater bitten, und er wird euch einen anderen Beistand geben, da er bei euch sei in Ewigkeit, $17$ den Geist der Wahrheit, den die Welt nicht empfangen kann, weil sie ihn nicht sieht noch ihn kennt. Ihr kennt ihn, denn er bleibt bei euch und wird in euch sein. $18$ Ich werde euch nicht verwaist zurcklassen, ich komme zu euch. $19$ Noch ein Kleines, und die Welt sieht mich nicht mehr; ihr aber seht mich: weil ich lebe, werdet auch ihr leben. $20$ An jenem Tag werdet ihr erkennen, da ich in meinem Vater bin und ihr in mir und ich in euch. $21$ Wer meine Gebote hat und sie hlt, der ist es, der mich liebt; wer aber mich liebt, wird von meinem Vater geliebt werden; und ich werde ihn lieben und mich selbst ihm offenbaren. $22$ Judas, nicht der Ischarioth, spricht zu ihm: Herr, wie kommt es, da du dich uns offenbaren willst und nicht der Welt? $23$ Jesus antwortete und sprach zu ihm: Wenn jemand mich liebt, so wird er mein Wort halten, und mein Vater wird ihn lieben, und wir werden zu ihm kommen und Wohnung bei ihm machen. $24$ Wer mich nicht liebt, hlt meine Worte nicht; und das Wort, das ihr hrt, ist nicht mein, sondern des Vaters, der mich gesandt hat. $25$ Dies habe ich zu euch geredet, whrend ich bei euch weile. $26$ Der Beistand aber, der Heilige Geist, den der Vater senden wird in meinem Namen, der wird euch alles lehren und euch an alles erinnern, was ich euch gesagt habe. $27$ Frieden lasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch; nicht wie die Welt gibt, gebe ich euch. Euer Herz werde nicht bestrzt, sei auch nicht furchtsam. $28$ Ihr habt gehrt, da ich euch gesagt habe: Ich gehe hin, und ich komme zu euch. Wenn ihr mich liebtet, so wrdet ihr euch freuen, da ich zum Vater gehe, denn der Vater ist grer als ich. $29$ Und jetzt habe ich es euch gesagt, ehe es geschieht, damit ihr glaubt, wenn es geschieht. $30$ Ich werde nicht mehr vieles mit euch reden, denn der Frst der Welt kommt und hat nichts in mir; $31$ aber damit die Welt erkenne, da ich den Vater liebe und so tue, wie mir der Vater geboten hat. - Steht auf, lat uns von hier fortgehen! \15\ Der wahre Weinstock. $1$ Ich bin der wahre Weinstock, und mein Vater ist der Weingrtner. $2$ Jede Rebe an mir, die nicht Frucht bringt, die nimmt er weg; und jede, die Frucht bringt, die reinigt er, da sie mehr Frucht bringe. $3$ Ihr seid schon rein um des Wortes willen, das ich zu euch geredet habe. $4$ Bleibt in mir und ich in euch. Wie die Rebe nicht von sich selbst Frucht bringen kann, sie bleibe denn am Weinstock, so auch ihr nicht, ihr bleibt denn in mir. $5$ Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und ich in ihm, der bringt viel Frucht, denn getrennt von mir knnt ihr nichts tun. $6$ Wenn jemand nicht in mir bleibt, so wird er hinausgeworfen wie die Rebe und verdorrt; und man sammelt sie und wirft sie ins Feuer, und sie verbrennen. $7$ Wenn ihr in mir bleibt und meine Worte in euch bleiben, so werdet ihr bitten, was ihr wollt, und es wird euch geschehen. $8$ Hierin wird mein Vater verherrlicht, da ihr viel Frucht bringt und meine Jnger werdet. \15\ Das Gebot der Liebe. $9$ Wie der Vater mich geliebt hat, habe auch ich euch geliebt; bleibt in meiner Liebe. $10$ Wenn ihr meine Gebote haltet, so werdet ihr in meiner Liebe bleiben, wie ich die Gebote meines Vaters gehalten habe und in seiner Liebe bleibe. $11$ Dies habe ich zu euch geredet, damit meine Freude in euch sei und eure Freude vllig werde. $12$ Dies ist mein Gebot, da ihr einander liebt, wie ich euch geliebt habe. $13$ Grere Liebe hat niemand als die, da er sein Leben hingibt fr seine Freunde. $14$ Ihr seid meine Freunde, wenn ihr tut, was ich euch gebiete. $15$ Ich nenne euch nicht mehr Sklaven, denn der Sklave wei nicht, was sein Herr tut; euch aber habe ich Freunde genannt, weil ich alles, was ich von meinem Vater gehrt, euch kundgetan habe. $16$ Ihr habt nicht mich erwhlt, sondern ich habe euch erwhlt und euch gesetzt, da ihr hingeht und Frucht bringt und eure Frucht bleibe, damit, was ihr den Vater bitten werdet in meinem Namen, er euch gebe. $17$ Dies gebiete ich euch, da ihr einander liebt! \15\ Ankndigung von Verfolgungen. $18$ Wenn die Welt euch hat, so wit, da sie mich vor euch gehat hat. $19$ Wenn ihr von der Welt wret, wrde die Welt das Ihre lieben; weil ihr aber nicht von der Welt seid, sondern ich euch aus der Welt erwhlt habe, darum hat euch die Welt. $20$ Gedenkt des Wortes, das ich euch gesagt habe: Ein Sklave ist nicht grer als sein Herr. Wenn sie mich verfolgt haben, werden sie auch euch verfolgen; wenn sie mein Wort gehalten haben, werden sie auch das eure halten. $21$ Aber dies alles werden sie euch tun um meines Namens willen, weil sie den nicht kennen, der mich gesandt hat. $22$ Wenn ich nicht gekommen wre und zu ihnen geredet htte, so htten sie keine Snde; jetzt aber haben sie keinen Vorwand fr ihre Snde. $23$ Wer mich hat, hat auch meinen Vater. $24$ Wenn ich nicht die Werke unter ihnen getan htte, die kein anderer getan hat, so htten sie keine Snde; jetzt aber haben sie [sie] gesehen und [doch] sowohl mich als auch meinen Vater gehat. $25$ Aber [dies geschieht], damit das Wort erfllt wrde, das in ihrem Gesetz geschrieben steht: `Sie haben mich ohne Ursache gehat. $26$ Wenn der Beistand gekommen ist, den ich euch von dem Vater senden werde, der Geist der Wahrheit, der von dem Vater ausgeht, so wird der von mir zeugen. $27$ Aber auch ihr zeugt, weil ihr von Anfang an bei mir seid. \16\ $1$ Dies habe ich zu euch geredet, damit ihr euch nicht rgert. $2$ Sie werden euch aus der Synagoge ausschlieen; es kommt sogar die Stunde, da jeder, der euch ttet, meinen wird, Gott einen Opferdienst darzubringen. $3$ Und dies werden sie tun, weil sie weder den Vater noch mich erkannt haben. $4$ Dies aber habe ich zu euch geredet, damit ihr, wenn die Stunde gekommen ist, daran gedenkt, da ich es euch gesagt habe. Dies aber habe ich euch von Anfang an nicht gesagt, weil ich bei euch war. \16\ Die Wirksamkeit des Heiligen Geistes. $5$ Jetzt aber gehe ich hin zu dem, der mich gesandt hat, und niemand von euch fragt mich: Wohin gehst du? $6$ sondern weil ich dies zu euch geredet habe, hat Traurigkeit euer Herz erfllt. $7$ Doch ich sage euch die Wahrheit: Es ist euch ntzlich, da ich weggehe, denn wenn ich nicht weggehe, wird der Beistand nicht zu euch kommen; wenn ich aber hingehe, werde ich ihn zu euch senden. $8$ Und wenn er gekommen ist, wird er die Welt berfhren von Snde und von Gerechtigkeit und von Gericht. $9$ Von Snde, weil sie nicht an mich glauben; $10$ von Gerechtigkeit aber, weil ich zum Vater gehe und ihr mich nicht mehr seht; $11$ von Gericht aber, weil der Frst dieser Welt gerichtet ist. $12$ Noch vieles habe ich euch zu sagen, aber ihr knnt es jetzt nicht tragen. $13$ Wenn aber jener, der Geist der Wahrheit, gekommen ist, wird er euch in die ganze Wahrheit leiten; denn er wird nicht aus sich selbst reden, sondern was er hren wird, wird er reden, und das Kommende wird er euch verkndigen. $14$ Er wird mich verherrlichen, denn von dem Meinen wird er nehmen und euch verkndigen. $15$ Alles, was der Vater hat, ist mein; darum sagte ich, da er von dem Meinen nimmt und euch verkndigen wird. \16\ Trost und Freude im Blick auf Jesu Abscheiden und Wiederkehr. $16$ Eine kleine [Weile], und ihr seht mich nicht, und wieder eine kleine [Weile], und ihr werdet mich sehen. $17$ Es sprachen nun einige von seinen Jngern zueinander: Was ist das, was er zu uns sagt: Eine kleine [Weile], und ihr seht mich nicht, und wieder eine kleine [Weile], und ihr werdet mich sehen, und: Ich gehe hin zum Vater? $18$ Sie sprachen nun: Was ist das fr eine `kleine [Weile], wovon er redet? Wir wissen nicht, was er sagt. $19$ Jesus erkannte, da sie ihn fragen wollten, und sprach zu ihnen: Forscht ihr darber miteinander, da ich sagte: Eine kleine [Weile], und ihr seht mich nicht, und wieder eine kleine [Weile], und ihr werdet mich sehen? $20$ Wahrlich, wahrlich, ich sage euch, da ihr weinen und wehklagen werdet, aber die Welt wird sich freuen; ihr werdet traurig sein, aber eure Traurigkeit wird zur Freude werden. $21$ Die Frau hat Traurigkeit, wenn sie gebiert, weil ihre Stunde gekommen ist; wenn sie aber das Kind geboren hat, gedenkt sie nicht mehr der Bedrngnis, um der Freude willen, da ein Mensch zur Welt geboren ist. $22$ Auch ihr nun habt jetzt zwar Traurigkeit; aber ich werde euch wiedersehen, und euer Herz wird sich freuen, und eure Freude nimmt niemand von euch. $23$ Und an jenem Tag werdet ihr mich nichts fragen. Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Was ihr den Vater bitten werdet in meinem Namen, wird er euch geben. $24$ Bis jetzt habt ihr nichts gebeten in meinem Namen. Bittet, und ihr werdet empfangen, damit eure Freude vllig sei. $25$ Dies habe ich in Bildreden zu euch geredet; es kommt die Stunde, da ich nicht mehr in Bildreden zu euch sprechen, sondern euch offen von dem Vater verkndigen werde. $26$ An jenem Tag werdet ihr bitten in meinem Namen, und ich sage euch nicht, da ich den Vater fr euch bitten werde; $27$ denn der Vater selbst hat euch lieb, weil ihr mich geliebt und geglaubt habt, da ich von Gott ausgegangen bin. $28$ Ich bin von dem Vater ausgegangen und in die Welt gekommen; wieder verlasse ich die Welt und gehe zum Vater. $29$ Seine Jnger sprechen zu ihm: Siehe, jetzt redest du offen und gebrauchst keine Bildrede; $30$ jetzt wissen wir, da du alles weit und nicht ntig hast, da dich jemand frage; hierdurch glauben wir, da du von Gott ausgegangen bist. $31$ Jesus antwortete ihnen: Glaubt ihr jetzt? $32$ Siehe, es kommt die Stunde und ist gekommen, da ihr euch zerstreuen werdet, ein jeder in seine Heimat und mich allein lassen werdet; doch ich bin nicht allein, denn der Vater ist bei mir. $33$ Dies habe ich zu euch geredet, damit ihr in mir Frieden habt. In der Welt habt ihr Drangsal; aber seid guten Mutes, ich habe die Welt berwunden. \17\ Das hohepriesterliche Gebet. $1$ Dies redete Jesus und hob seine Augen auf zum Himmel und sprach: Vater, die Stunde ist gekommen; verherrliche deinen Sohn, damit der Sohn dich verherrliche, $2$ wie du ihm Vollmacht gegeben hast ber alles Fleisch, da er allen, die du ihm gegeben hast, ewiges Leben gebe. $3$ Dies aber ist das ewige Leben, da sie dich, den allein wahren Gott, und den du gesandt hast, Jesus Christus, erkennen. $4$ Ich habe dich verherrlicht auf der Erde; das Werk habe ich vollbracht, das du mir gegeben hast, da ich es tun sollte. $5$ Und nun verherrliche du, Vater, mich bei dir selbst mit der Herrlichkeit, die ich bei dir hatte, ehe die Welt war. $6$ Ich habe deinen Namen den Menschen offenbart, die du mir aus der Welt gegeben hast. Dein waren sie, und mir hast du sie gegeben, und sie haben dein Wort bewahrt. $7$ Jetzt haben sie erkannt, da alles, was du mir gegeben hast, von dir ist; $8$ denn die Worte, die du mir gegeben hast, habe ich ihnen gegeben, und sie haben sie angenommen und wahrhaftig erkannt, da ich von dir ausgegangen bin, und haben geglaubt, da du mich gesandt hast. $9$ Ich bitte fr sie; nicht fr die Welt bitte ich, sondern fr die, welche du mir gegeben hast, denn sie sind dein $10$ - und alles, was mein ist, ist dein, und was dein ist, mein -, und ich bin in ihnen verherrlicht. $11$ Und ich bin nicht mehr in der Welt, und diese sind in der Welt, und ich komme zu dir. Heiliger Vater! Bewahre sie in deinem Namen, den du mir gegeben hast, da sie eins seien wie wir. $12$ Als ich bei ihnen war, bewahrte ich sie in deinem Namen, den du mir gegeben hast; und ich habe [sie] behtet, und keiner von ihnen ist verloren als nur der Sohn des Verderbens, damit die Schrift erfllt werde. $13$ Jetzt aber komme ich zu dir; und dieses rede ich in der Welt, damit sie meine Freude vllig in sich haben. $14$ Ich habe ihnen dein Wort gegeben, und die Welt hat sie gehat, weil sie nicht von der Welt sind, wie ich nicht von der Welt bin. $15$ Ich bitte nicht, da du sie aus der Welt wegnimmst, sondern da du sie bewahrst vor dem Bsen. $16$ Sie sind nicht von der Welt, wie ich nicht von der Welt bin. $17$ Heilige sie durch die Wahrheit: dein Wort ist Wahrheit. $18$ Wie du mich in die Welt gesandt hast, habe auch ich sie in die Welt gesandt; $19$ und ich heilige mich selbst fr sie, damit auch sie Geheiligte seien durch Wahrheit. $20$ Aber nicht fr diese allein bitte ich, sondern auch fr die, welche durch ihr Wort an mich glauben, $21$ damit sie alle eins seien, wie du, Vater, in mir und ich in dir, da auch sie in uns eins seien, damit die Welt glaube, da du mich gesandt hast. $22$ Und die Herrlichkeit, die du mir gegeben hast, habe ich ihnen gegeben, da sie eins seien, wie wir eins sind $23$ - ich in ihnen und du in mir -, da sie in eins vollendet seien, damit die Welt erkenne, da du mich gesandt und sie geliebt hast, wie du mich geliebt hast. $24$ Vater, ich will, da die, welche du mir gegeben hast, auch bei mir seien, wo ich bin, damit sie meine Herrlichkeit schauen, die du mir gegeben hast, denn du hast mich geliebt vor Grundlegung der Welt. $25$ Gerechter Vater! - Und die Welt hat dich nicht erkannt; ich aber habe dich erkannt, und diese haben erkannt, da du mich gesandt hast. $26$ Und ich habe ihnen deinen Namen kundgetan und werde ihn kundtun, damit die Liebe, womit du mich geliebt hast, in ihnen sei und ich in ihnen. \18\ Jesu Gefangennahme. # Mt 26,47-56; Mk 14,43-50; Lk 22,47-53 # $1$ Als Jesus dies gesagt hatte, ging er mit seinen Jngern hinaus ber den Bach Kidron, wo ein Garten war, in den er hineinging, er und seine Jnger. $2$ Aber auch Judas, der ihn berlieferte, wute den Ort, weil Jesus dort oft mit seinen Jngern zusammen war. $3$ Als nun Judas die Schar und von den Hohenpriestern und Pharisern Diener genommen hatte, kommt er dahin mit Leuchten und Fackeln und Waffen. $4$ Jesus nun, der alles wute, was ber ihn kommen wrde, ging hinaus und sprach zu ihnen: Wen sucht ihr? $5$ Sie antworteten ihm: Jesus, den Nazorer. Er spricht zu ihnen: Ich bin}s. Aber auch Judas, der ihn berlieferte, stand bei ihnen. $6$ Als er nun zu ihnen sagte: Ich bin}s, wichen sie zurck und fielen zu Boden. $7$ Da fragte er sie wieder: Wen sucht ihr? Sie aber sprachen: Jesus, den Nazorer. $8$ Jesus antwortete: Ich habe euch gesagt, da ich es bin; wenn ihr nun mich sucht, so lat diese gehen; $9$ damit das Wort erfllt wrde, das er sprach: Von denen, die du mir gegeben hast, habe ich keinen verloren. $10$ Simon Petrus nun, der ein Schwert hatte, zog es und schlug den Knecht des Hohenpriesters und hieb ihm das rechte Ohr ab. Der Name des Knechtes aber war Malchus. $11$ Da sprach Jesus zu Petrus: Stecke dein Schwert in die Scheide! Den Kelch, den mir der Vater gegeben hat, soll ich den nicht trinken? \18\ Verhr durch Hannas - Verleugnung durch Petrus. # Mt 26,57-75; Mk 14,53-72; Lk 22,54-71 # $12$ Die Schar nun und der Oberst und die Diener der Juden nahmen Jesus und banden ihn; $13$ und sie fhrten ihn zuerst hin zu Hannas, denn er war Schwiegervater des Kaiphas, der jenes Jahr Hoherpriester war. $14$ Kaiphas aber war es, der den Juden geraten hatte, es sei ntzlich, da ein Mensch fr das Volk sterbe. $15$ Simon Petrus aber folgte Jesus und ein anderer Jnger. Dieser Jnger aber war dem Hohenpriester bekannt und ging mit Jesus hinein in den Hof des Hohenpriesters. $16$ Petrus aber stand an der Tr drauen. Da ging der andere Jnger, der dem Hohenpriester bekannt war, hinaus und sprach mit der Trhterin und fhrte Petrus hinein. $17$ Da spricht die Magd, die Trhterin, zu Petrus: Bist nicht auch du [einer] von den Jngern dieses Menschen? Er sagt: Ich bin}s nicht. $18$ Es standen aber die Knechte und die Diener da, die ein Kohlenfeuer gemacht hatten, weil es kalt war, und wrmten sich; Petrus aber stand auch bei ihnen und wrmte sich. $19$ Der Hohepriester nun fragte Jesus ber seine Jnger und ber seine Lehre. $20$ Jesus antwortete ihm: Ich habe ffentlich zu der Welt geredet; ich habe allezeit in der Synagoge und in dem Tempel gelehrt, wo alle Juden zusammenkommen, und im Verborgenen habe ich nichts geredet. $21$ Was fragst du mich? Frage die, welche gehrt haben, was ich zu ihnen geredet habe; siehe, diese wissen, was ich gesagt habe. $22$ Als er aber dies sagte, gab einer der Diener, der dabeistand, Jesus einen Schlag [ins Gesicht] und sagte: Antwortest du so dem Hohenpriester? $23$ Jesus antwortete ihm: Wenn ich schlecht geredet habe, so gib Zeugnis von dem Schlechten; wenn aber recht, was schlgst du mich? $24$ Hannas nun sandte ihn gebunden zu Kaiphas, dem Hohenpriester. $25$ Simon Petrus aber stand da und wrmte sich. Da sprachen sie zu ihm: Bist nicht auch du [einer] von seinen Jngern? Er leugnete und sprach: Ich bin}s nicht. $26$ Es spricht einer von den Knechten des Hohenpriesters, der ein Verwandter dessen war, dem Petrus das Ohr abgehauen hatte: Sah ich dich nicht in dem Garten bei ihm? $27$ Da leugnete Petrus wieder; und gleich darauf krhte der Hahn. \18\ Verhr durch Pilatus. # Mt 27,2.11-26; Mk 15,1-15; Lk 23,1-5.13-25 # $28$ Sie fhren nun Jesus von Kaiphas in das Prtorium; es war aber frhmorgens. Und sie gingen nicht hinein in das Prtorium, damit sie sich nicht verunreinigten, sondern das Passah essen knnten. $29$ Pilatus ging nun zu ihnen hinaus und sprach: Welche Anklage bringt ihr gegen diesen Menschen vor? $30$ Sie antworteten und sprachen zu ihm: Wenn dieser nicht ein beltter wre, wrden wir ihn dir nicht berliefert haben. $31$ Da sprach Pilatus zu ihnen: Nehmt ihr ihn und richtet ihn nach eurem Gesetz. Da sprachen die Juden zu ihm: Es ist uns nicht erlaubt, jemanden zu tten; $32$ damit das Wort Jesu erfllt wrde, das er sprach, um anzudeuten, welches Todes er sterben sollte. $33$ Pilatus ging nun wieder hinein in das Prtorium und rief Jesus und sprach zu ihm: Bist du der Knig der Juden? $34$ Jesus antwortete: Sagst du dies von dir selbst, oder haben dir andere von mir gesagt? $35$ Pilatus antwortete: Bin ich etwa ein Jude? Deine Nation und die Hohenpriester haben dich mir berliefert. Was hast du getan? $36$ Jesus antwortete: Mein Reich ist nicht von dieser Welt; wenn mein Reich von dieser Welt wre, so htten meine Diener gekmpft, damit ich den Juden nicht berliefert wrde, jetzt aber ist mein Reich nicht von hier. $37$ Da sprach Pilatus zu ihm: Also, du bist ein Knig? Jesus antwortete: Du sagst es, da ich ein Knig bin. Ich bin dazu geboren und dazu in die Welt gekommen, da ich fr die Wahrheit Zeugnis gebe. Jeder, der aus der Wahrheit ist, hrt meine Stimme. $38$ Pilatus spricht zu ihm: Was ist Wahrheit? Und als er dies gesagt hatte, ging er wieder zu den Juden hinaus und spricht zu ihnen: Ich finde keinerlei Schuld an ihm; $39$ es ist aber ein Brauch bei euch, da ich euch an dem Passah einen losgebe. Wollt ihr nun, da ich euch den Knig der Juden losgebe? $40$ Da schrien wieder alle und sagten: Nicht diesen, sondern den Barabbas! Barabbas aber war ein Ruber. \19\ Geielung und Verurteilung. # V. 1-5: Mt 27,26-31; Mk 15,15-20 # $1$ Dann nahm nun Pilatus Jesus und lie ihn geieln. $2$ Und die Soldaten flochten eine Krone aus Dornen und setzten sie auf sein Haupt und warfen ihm ein Purpurkleid um; $3$ und sie kamen zu ihm und sagten: Sei gegrt, Knig der Juden! Und sie gaben ihm Schlge [ins Gesicht]. $4$ Und Pilatus ging wieder hinaus und spricht zu ihnen: Siehe, ich fhre ihn zu euch heraus, damit ihr wit, da ich keinerlei Schuld an ihm finde. $5$ Jesus nun ging hinaus und trug die Dornenkrone und das Purpurkleid. Und er spricht zu ihnen: Siehe, der Mensch! $6$ Als ihn nun die Hohenpriester und die Diener sahen, schrien sie und sagten: Kreuzige, kreuzige ihn! Pilatus spricht zu ihnen: Nehmt ihr ihn hin und kreuzigt ihn, denn ich finde keine Schuld an ihm. $7$ Die Juden antworteten ihm: Wir haben ein Gesetz, und nach dem Gesetz mu er sterben, weil er sich selbst zu Gottes Sohn gemacht hat. $8$ Als nun Pilatus dieses Wort hrte, frchtete er sich noch mehr; $9$ und er ging wieder hinein in das Prtorium und spricht zu Jesus: Woher bist du? Jesus aber gab ihm keine Antwort. $10$ Da spricht Pilatus zu ihm: Redest du nicht mit mir? Weit du nicht, da ich Macht habe, dich loszugeben, und Gewalt habe, dich zu kreuzigen? $11$ Jesus antwortete: Du httest keinerlei Macht ber mich, wenn sie dir nicht von oben gegeben wre; darum hat der, welcher mich dir berliefert hat, grere Snde. $12$ Daraufhin suchte Pilatus ihn loszugeben. Die Juden aber schrien und sagten: Wenn du diesen losgibst, bist du des Kaisers Freund nicht; jeder, der sich selbst zum Knig macht, widersetzt sich dem Kaiser. $13$ Als nun Pilatus diese Worte hrte, fhrte er Jesus hinaus und setzte sich auf den Richterstuhl an einen Ort, genannt Steinpflaster, auf hebrisch aber Gabbatha. $14$ Es war aber Rsttag des Passah; es war um die sechste Stunde. Und er spricht zu den Juden: Siehe, euer Knig! $15$ Sie aber schrien: Weg, weg! kreuzige ihn! Pilatus spricht zu ihnen: Euren Knig soll ich kreuzigen? Die Hohenpriester antworteten: Wir haben keinen Knig auer dem Kaiser. $16$ Dann nun lieferte er ihn an sie aus, da er gekreuzigt wrde. Sie aber nahmen Jesus hin und fhrten ihn fort. \19\ Golgatha: Kreuzigung. # Mt 27,32-44; Mk 15,21-32; Lk 23,26-43 # $17$ Und er selbst trug sein Kreuz und ging hinaus nach der Sttte, genannt Schdelsttte, die auf hebrisch Golgatha heit, $18$ wo sie ihn kreuzigten, und zwei andere mit ihm, auf dieser und auf jener Seite, Jesus aber in der Mitte. $19$ Pilatus schrieb aber auch eine Aufschrift und setzte sie auf das Kreuz. Es war aber geschrieben: Jesus, der Nazorer, der Knig der Juden. $20$ Diese Aufschrift nun lasen viele von den Juden, denn die Sttte, wo Jesus gekreuzigt wurde, war nahe bei der Stadt; und es war geschrieben auf hebrisch, griechisch [und] lateinisch. $21$ Die Hohenpriester der Juden sagten nun zu Pilatus: Schreibe nicht: Der Knig der Juden, sondern da jener gesagt hat: Ich bin Knig der Juden. $22$ Pilatus antwortete: Was ich geschrieben habe, habe ich geschrieben. $23$ Die Soldaten nun nahmen, als sie Jesus gekreuzigt hatten, seine Kleider - und machten vier Teile, einem jeden Soldaten einen Teil - und das Unterkleid. Das Unterkleid aber war ohne Naht, von oben an durchgewebt. $24$ Da sprachen sie zueinander: Lat es uns nicht zerreien, sondern darum losen, wessen es sein soll; damit die Schrift erfllt wrde, die spricht: `Sie haben meine Kleider unter sich verteilt, und ber mein Gewand haben sie das Los geworfen. Die Soldaten nun haben dies getan. $25$ Es standen aber bei dem Kreuz Jesu seine Mutter und die Schwester seiner Mutter, Maria, des Kleopas [Frau] und Maria Magdalena. $26$ Als nun Jesus die Mutter sah und den Jnger, den er liebte, dabeistehen, spricht er zu seiner Mutter: Frau, siehe, dein Sohn! $27$ Dann spricht er zu dem Jnger: Siehe, deine Mutter! Und von jener Stunde an nahm der Jnger sie zu sich. \19\ Golgatha: Tod. # V. 28-30: Mt 27,45-50; Mk 15,33-37; Lk 23,44-46 # $28$ Danach, da Jesus wute, da alles schon vollbracht war, spricht er, damit die Schrift erfllt wrde: Mich drstet! $29$ Es stand nun dort ein Gef voll Essig. Sie aber fllten einen Schwamm mit Essig und legten ihn um einen Ysop und brachten ihn an seinen Mund. $30$ Als nun Jesus den Essig genommen hatte, sprach er: Es ist vollbracht! Und er neigte das Haupt und bergab den Geist. $31$ Die Juden nun baten den Pilatus, damit die Leiber nicht am Sabbat am Kreuz blieben, weil es Rsttag war - denn der Tag jenes Sabbats war gro -, da ihre Beine gebrochen und sie abgenommen werden mchten. $32$ Da kamen die Soldaten und brachen die Beine des ersten und des anderen, der mit ihm gekreuzigt war. $33$ Als sie aber zu Jesus kamen und sahen, da er schon gestorben war, brachen sie ihm die Beine nicht, $34$ sondern einer der Soldaten durchbohrte mit einem Speer seine Seite, und sogleich kam Blut und Wasser heraus. $35$ Und der es gesehen hat, hat es bezeugt, und sein Zeugnis ist wahr; und er wei, da er sagt, [was] wahr [ist], damit auch ihr glaubt. $36$ Denn dies geschah, damit die Schrift erfllt wrde: `Kein Bein von ihm wird zerbrochen werden. $37$ Und wieder sagt eine andere Schrift: `Sie werden den anschauen, den sie durchstochen haben. \19\ Grablegung. # Mt 27,57-61; Mk 15,42-47; Lk 23,50-56 # $38$ Danach aber bat Joseph von Arimatha, der ein Jnger Jesu war, aber ein geheimer, aus Furcht vor den Juden, den Pilatus, da er den Leib Jesu abnehmen drfe. Und Pilatus erlaubte es. Er kam nun und nahm den Leib Jesu ab. $39$ Es kam aber auch Nikodemus, der zuerst bei Nacht zu Jesus gekommen war, und brachte eine Mischung von Myrrhe und Aloe, ungefhr hundert Pfund. $40$ Sie nahmen nun den Leib Jesu und wickelten ihn in Leinentcher mit den wohlriechenden len, wie es bei den Juden zu bestatten Sitte ist. $41$ Es war aber an dem Ort, wo er gekreuzigt wurde, ein Garten und in dem Garten eine neue Gruft, in die noch nie jemand gelegt worden war. $42$ Dorthin nun legten sie Jesus, wegen des Rsttags der Juden, weil die Gruft nahe war. \20\ Das leere Grab des Auferstandenen # Mt 28,1-10; Mk 16,1-11; Lk 24,1-12 # $1$ An dem ersten Wochentag aber kommt Maria Magdalena frh, als es noch finster war, zur Gruft und sieht den Stein von der Gruft weggenommen. $2$ Sie luft nun und kommt zu Simon Petrus und zu dem anderen Jnger, den Jesus lieb hatte, und spricht zu ihnen: Sie haben den Herrn aus der Gruft weggenommen, und wir wissen nicht, wo sie ihn hingelegt haben. $3$ Da ging Petrus hinaus und der andere Jnger, und sie gingen zu der Gruft. $4$ Die beiden aber liefen zusammen, und der andere Jnger lief voraus, schneller als Petrus, und kam zuerst zu der Gruft; $5$ und als er sich vornberbckt, sieht er die Leinentcher daliegen; doch ging er nicht hinein. $6$ Da kommt Simon Petrus, der ihm folgte, und ging hinein in die Gruft und sieht die Leinentcher daliegen $7$ und das Schweituch, das auf seinem Haupt war, nicht zwischen den Leinentchern liegen, sondern fr sich zusammengewickelt an einem [besonderen] Ort. $8$ Da ging nun auch der andere Jnger hinein, der zuerst zu der Gruft kam, und er sah und glaubte. $9$ Denn sie verstanden die Schrift noch nicht, da er aus den Toten auferstehen mute. $10$ Da gingen nun die Jnger wieder heim. \20\ Erscheinung des Auferstandenen vor Maria Magdalena. $11$ Maria aber stand drauen bei der Gruft und weinte. Als sie nun weinte, bckte sie sich vornber in die Gruft $12$ und sieht zwei Engel in weien [Kleidern] dasitzen, einen bei dem Haupt und einen bei den Fen, wo der Leib Jesu gelegen hatte. $13$ Und jene sagen zu ihr: Frau, was weinst du? Sie spricht zu ihnen: Weil sie meinen Herrn weggenommen und ich nicht wei, wo sie ihn hingelegt haben. $14$ Als sie dies gesagt hatte, wandte sie sich zurck und sieht Jesus dastehen; und sie wute nicht, da es Jesus war. $15$ Jesus spricht zu ihr: Frau, was weinst du? Wen suchst du? Sie, in der Meinung, es sei der Grtner, spricht zu ihm: Herr, wenn du ihn weggetragen, so sage mir, wo du ihn hingelegt hast, und ich werde ihn wegholen. $16$ Jesus spricht zu ihr: Maria! Sie wendet sich um und spricht zu ihm auf hebrisch: Rabbuni! das heit Lehrer. $17$ Jesus spricht zu ihr: Rhre mich nicht an, denn ich bin noch nicht aufgefahren zum Vater. Geh aber hin zu meinen Brdern und sprich zu ihnen: Ich fahre auf zu meinem Vater und eurem Vater und zu meinem Gott und eurem Gott. $18$ Maria Magdalena kommt und verkndet den Jngern, da sie den Herrn gesehen und er dies zu ihr gesagt habe. \20\ Erscheinung des Auferstandenen vor den Jngern. $19$ Als es nun Abend war an jenem Tag, dem ersten der Woche, und die Tren, wo die Jnger waren, aus Furcht vor den Juden verschlossen waren, kam Jesus und trat in die Mitte und spricht zu ihnen: Friede euch! $20$ Und als er dies gesagt hatte, zeigte er ihnen die Hnde und die Seite. Da freuten sich die Jnger, als sie den Herrn sahen. $21$ Jesus sprach nun wieder zu ihnen: Friede euch! Wie der Vater mich ausgesandt hat, sende ich auch euch. $22$ Und als er dies gesagt hatte, hauchte er sie an und spricht zu ihnen: Empfangt Heiligen Geist! $23$ Wenn ihr jemandem die Snden vergebt, dem sind sie vergeben, wenn ihr sie jemandem behaltet, sind sie [ihm] behalten. $24$ Thomas aber, einer von den Zwlfen, genannt Zwilling, war nicht bei ihnen, als Jesus kam. $25$ Da sagten die anderen Jnger zu ihm: Wir haben den Herrn gesehen. Er aber sprach zu ihnen: Wenn ich nicht in seinen Hnden das Mal der Ngel sehe und meine Finger in das Mal der Ngel lege und lege meine Hand in seine Seite, so werde ich nicht glauben. $26$ Und nach acht Tagen waren seine Jnger wieder drinnen und Thomas bei ihnen. [Da] kommt Jesus, als die Tren verschlossen waren, und trat in die Mitte und sprach: Friede euch! $27$ Dann spricht er zu Thomas: Reiche deinen Finger her und sieh meine Hnde, und reiche deine Hand her und lege sie in meine Seite, und sei nicht unglubig, sondern glubig. $28$ Thomas antwortete und sprach zu ihm: Mein Herr und mein Gott! $29$ Jesus spricht zu ihm: Weil du mich gesehen hast, hast du geglaubt. Glckselig [sind], die nicht gesehen und [doch] geglaubt haben! \20\ Zweck dieses Buches. $30$ Auch viele andere Zeichen hat nun zwar Jesus vor den Jngern getan, die nicht in diesem Buch geschrieben sind. $31$ Diese aber sind geschrieben, damit ihr glaubt, da Jesus der Christus ist, der Sohn Gottes, und damit ihr durch den Glauben Leben habt in seinem Namen. \21\ Erscheinung des Auferstandenen vor den Jngern am See Tiberias. $1$ Nach diesem offenbarte Jesus sich wieder den Jngern am See von Tiberias. Er offenbarte sich aber so: $2$ Simon Petrus und Thomas, genannt Zwilling, und Nathanael, der von Kana in Galila war, und die [Shne] des Zebedus und zwei andere von seinen Jngern waren zusammen. Simon Petrus spricht zu ihnen: $3$ Ich gehe hin fischen. Sie sprechen zu ihm: Auch wir gehen mit dir. Sie gingen hinaus und stiegen in das Schiff; und in jener Nacht fingen sie nichts. $4$ Als aber schon der frhe Morgen anbrach, stand Jesus am Ufer; doch wuten die Jnger nicht, da es Jesus war. $5$ Jesus spricht nun zu ihnen: Kinder, habt ihr wohl etwas zu essen? Sie antworteten ihm: Nein. $6$ Er aber sprach zu ihnen: Werft das Netz auf der rechten Seite des Schiffes aus, und ihr werdet finden. Da warfen sie es aus und konnten es vor der Menge der Fische nicht mehr ziehen. $7$ Da sagt jener Jnger, den Jesus liebte, zu Petrus: Es ist der Herr. Simon Petrus nun, als er hrte, da es der Herr sei, grtete das Oberkleid um - denn er war nackt - und warf sich in den See. $8$ Die anderen Jnger aber kamen in dem Boot - denn sie waren nicht weit vom Land, sondern etwa zweihundert Ellen - und zogen das Netz mit den Fischen nach. $9$ Als sie nun ans Land ausstiegen, sehen sie ein Kohlenfeuer liegen und Fisch daraufliegen und Brot. $10$ Jesus spricht zu ihnen: Bringt her von den Fischen, die ihr jetzt gefangen habt. $11$ Da ging Simon Petrus hinauf und zog das Netz voll groer Fische, hundertdreiundfnfzig, auf das Land; und obwohl es so viele waren, zerri das Netz nicht. $12$ Jesus spricht zu ihnen: Kommt her, frhstckt! Keiner aber von den Jngern wagte ihn zu fragen: Wer bist du? Denn sie wuten, da es der Herr war. $13$ Jesus kommt und nimmt das Brot und gibt es ihnen, und ebenso den Fisch. $14$ Dies ist schon das dritte Mal, da Jesus sich den Jngern offenbarte, nachdem er aus den Toten auferweckt war. \21\ Gesprch mit Petrus. $15$ Als sie nun gefrhstckt hatten, spricht Jesus zu Simon Petrus: Simon, [Sohn] des Johannes, liebst du mich mehr als diese? Er spricht zu ihm: Ja, Herr, du weit, da ich dich lieb habe. Spricht er zu ihm: Weide meine Lmmer! $16$ Wiederum spricht er zum zweiten Mal zu ihm: Simon, [Sohn] des Johannes, liebst du mich? Er spricht zu ihm: Ja, Herr, du weit, da ich dich lieb habe. Spricht er zu ihm: Hte meine Schafe! $17$ Er spricht zum dritten Mal zu ihm: Simon, [Sohn] des Johannes, hast du mich lieb? Petrus wurde traurig, da er zum dritten Mal zu ihm sagte: Hast du mich lieb? und sprach zu ihm: Herr, du weit alles; du erkennst, da ich dich lieb habe. Jesus spricht zu ihm: Weide meine Schafe! $18$ Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Als du jnger warst, grtetest du dich selbst und gingst, wohin du wolltest; wenn du aber alt geworden bist, wirst du deine Hnde ausstrecken, und ein anderer wird dich grten und hinbringen, wohin du nicht willst. $19$ Dies aber sagte er, um anzudeuten, mit welchem Tod er Gott verherrlichen sollte. Und als er dies gesagt hatte, spricht er zu ihm: Folge mir nach! $20$ Petrus wandte sich um und sieht den Jnger nachfolgen, den Jesus liebte, der sich auch bei dem Abendessen an seine Brust gelehnt und gesagt hatte: Herr, wer ist es, der dich berliefert? $21$ Als nun Petrus diesen sah, spricht er zu Jesus: Herr, was [soll] aber dieser? $22$ Jesus spricht zu ihm: Wenn ich will, da er bleibe, bis ich komme, was geht es dich an? Folge du mir nach! $23$ Es ging nun dieses Wort unter die Brder aus: Jener Jnger stirbt nicht. Aber Jesus sprach nicht zu ihm, da er nicht sterbe, sondern: Wenn ich will, da er bleibe, bis ich komme, was geht es dich an? \21\ Schluwort. $24$ Das ist der Jnger, der von diesen Dingen zeugt und der dies geschrieben hat; und wir wissen, da sein Zeugnis wahr ist. $25$ Es gibt aber auch viele andere Dinge, die Jesus getan hat, und wenn diese alle einzeln niedergeschrieben wrden, so wrde, scheint mir, selbst die Welt die geschriebenen Bcher nicht fassen.