FidoNet Technik Weltweites Netzwerk mit ber 300 Systemen in der Bundesrepublik. Im FidoNet ist die Welt in Zonen eingeteilt, wobei auf Europa die Zone 2 entf„llt. Die n„chste Organisationsebene sind die Netze, wobei in Deutschland die 24er und 50er Netze liegen. Die einzelnen Mailboxen werden als Nodes bezeichnet. Aus diesen drei Angaben Zone, Net und Node wird, zusammen mit dem REAL-NAME des Benutzers, die Adresse gebildet. So heižt beispielsweise "Michael Keukert of 2:242/2" daž der Benutzer Michael Keukert in Zone-2 (Europa) in der zweiten Box des 242-Netzes zu finden ist. Bei den Zonen steht 1 fr USA und Canada, 2 fr Europa, 3 fr Australien und Taiwan, 4 fr Sdamerika und 5 fr Sdafrika. Die Nachrichtenlaufzeit liegt im Schnitt bei anderthalb Tagen. Organisation Das FidoNet ist extrem hierarchisch verwaltet. Wichtige Verwal- tungspositionen sind von einzelnen besetzt, die jedoch nicht gew„hlt, sondern von der n„chsth”heren Ebene ernannt werden. Die Hierarchie beginnt bei den Zone-Coordinators (ZCs) und geht ber die Region-Coordinators (RCs) zu den Net-Coordinators (NCs). Darunter sind die Sysops der einzelnen Boxen bzw. Nodes. Im Moment sind zumindest im deutschen Teil des FidoNet Bestrebungen im Gange, den Brokratismus zugunsten einer st„rkeren Demokra- tisierung (Wahl der wichtigen Positionen statt Ernennung) einzu- d„mmen. Die Mailboxen eines Unternetzes sind sternf”rmig miteinander verbunden. Sie holen und liefern die Daten bei dem Hauptknoten (HUB) ab. Zuerst kommunizieren die einzelnen Unternetze, dann erst die Kauptknoten. Eine Nachricht von einem Unternetz zum anderen kommt also ber den Hauptknoten des einen Netzes zum anderen Hauptknoten und von dort zur jeweiligen Box. Genauso funktionieren auch internationale Verbindungen. Ausrichtung/Philosophie Das FidoNet in eine bestimmte Richtung einzuordnen, ist wegen der Gr”že schwierig. Allgemeinpolitisch ist es neutral bis desin- teressiert. Der Schwerpunkt liegt auf der technischen Dis- kussion, jedoch nicht ausschliežlich. Durch die Gr”že bedingt, ist das Niveau eher durchschnittlich, da viel unn”tiges "Ra- uschen" anf„llt. Wohl bedingt durch die Struktur ist bei einigen Leuten in leitenden Positionen ein ausgesprochener Hang zu "P”s- tchensammlerei" und Brokratisierung/Reglementierung zu verzeich- nen. Diese Leute verlieren aber in letzter Zeit an Einfluž. Angebot - ™ffentliche Foren zu nahezu jedem denkbaren Thema, in der Hauptsache aber ber Computer - pers”nliche Mail weltweit - Beschaffen von Programmen ber das Netzwerk (Filerequest) - recht effiziente Offline-Programme (Point-Packages) - vielfach Online-Spiele - Gateways zu Zeberus und MausNet Im Gegensatz zum Zeberus-Netz sind im FIDO-Netz die Bretter von Unternetz zu Unternetz nicht immer gleich strukturiert. Es gibt aber auch einheitliche deutsche und internationale Bretter, wie z.B. die Areas ATARI und ATARI.GER fr den Atari. Auch ist die Benutzerfhrung sehr verschieden. Ansprechpartner Jan Egner und Leo Moll Jakobstraže 24b W-5100 Aachen Quellen (Auszge) Michael Wilde: Schož- und H”llenhunde. Die schillernde Welt der privaten Netzwerke in Deutschland, c't magazin fr computer- technik, M„rz 1991, Hrsg. Christian Heise, Verlag Heinz Heise GmbH & CoKG, S. 43. Michaela Beckers: Compuserve-der Gr”žte!, ST Magazin 02/91, Hrsg. Carl-Franz von Quadt & Otmar Weber, S. 92-93.