Dokumentations-Datei zum Programm FUZZYUHR V2.0 ----------------------------------------------- F U Z Z Y U H R V 2 . 0 14.9.1992 Die wahrscheinlich 1001-te Desktop-Uhr (fr die Individualisten unter uns) (C) Gero Zahn, Sophienstraáe 8, W-3060 Stadthagen Internet: q92127@pbhrzx.uni-paderborn.de Lieferumfang: ------------- - FUZZYUHR.ACC - FUZZYUHR.RSC - FUZZYUHR.TXT Sollte die .ACC-Datei fehlen, so kann man nicht allzuviel mit diesem Programm anfangen (ach was ...). Sollte die .RSC-Datei fehlen, so l„uft ebensowenig. Sollte dieser Text fehlen ... ach was, Du liest ihn ja gerade. Ohne ihn jedenfalls darf FUZZYUHR nicht verbreitet werden. -- Wenn Du aber beide Dateien zusammen findest (wenn's geht im Ordner FUZZYUHR.2_0), dann kannst Du sicher sein, daá Du ein gutes (Bier?) Programm erwischt hast, denn das Ding ist PD, das heiát, jeder, der will, darf sich eine Kopie davon machen. Die aktuellen Updates (wenn erschienen) gibt's entweder bei mir direkt oder auf einem der bekannten FTP-Server (K”ln, Paderborn, etc.). [Wem das nichts sagt - hat mit der Verbreitung ber Netzwerk zu tun, ist auch nicht weiter wichtig.] Entwickelt wurde das Ding brigens in Turbo C 2.0; normalerweise schreibt man in einer neu erlernten Programmiersprache erstmal ein Programm "Hello World", bei mir war's halt anders ... Aber jedem das Seine. Unterschiede Version 1.0 zu 2.0: -------------------------------- - Eine Fuzzy-Stufe mehr - etwas ge„nderte Aufteilung der Fuzzy-Stufen - weniger Speicherplatz-Bedarf - optional gr”áere Schrift - GEM-Konfigurations-Box (fr's Auge) Known Bugs (bekannte K„fer): ---------------------------- - digitale Uhrzeit nur alle 2 Sekunden (zwar jede Sekunde, aber nur alle zwei Sekunden exakt) -> "Fehler" im Betriebssystem - ST Low / Let'em Fly: Die Farbe des Mauszeigers „ndert sich nach Verlassen der Dialog-Box. Warum war nicht herauszufinden, das selbe Problem haben aber auch andere Accessories, die do_alert oder objc_draw verwenden. -> Wohl eher Fehler in Let'em Fly als in FUZZYUHR. Hardwarevoraussetzungen: ------------------------ FUZZYUHR ist unter allen drei ST(E)-Aufl”sungen und unter verschiedenen TOS-Versionen (1.0, 1.04, 2.05, KAOS 1.41, MultiTOS-Beta) getestet und fr lauff„hig befunden worden. Es ben”tigt im Speicher ca. 12 KB. Ich vermute, daá sich auch in anderen Aufl”sungen keine Probleme ergeben drften, da nur dokumentierte VDI-/AES-Routinen verwendet werden. Von daher sehe ich weder auf exotischen Grafik-Karten noch auf TTs oder Falcons Probleme auf mich (bzw. FUZZYUHR) zukommen. Mehrere Leute best„tigten aufgrund der Version 1.0 diese Annahme. "Und was soll das ganze? Ich habe schon l„ngst eine DESKTOP-Uhr ... !" ---------------------------------------------------------------------- Kann schon sein, aber ich vermute, keine solche wie FUZZYUHR. Als Anregung nahm ich ein Programm, daá ich auf der 92'er Atari-Messe auf irgendeinem Stand gesehen habe. Wie ich heute weiá - das Ding war PD, aber ich wuáte nicht, woher und wie ich's kriegen sollte. Wie dem auch sei: Ich bin glcklicherweise in der Lage, solche Programme selber schreiben zu k”nnen, wie ich finde ein gelungener Auftakt fr meine Laufbahn (?) als C-Programmierer. "Nun red' doch nicht immer um den heiáen Brei herum!!!" ------------------------------------------------------- Gut gut, Du hast ein Recht zu erfahren, was du eigentlich gerade vor Dir hast. Wie viele andere Desk-Accessories blendet FUZZYUHR eine Uhrzeit im rechten (freien) Teil der GEM-Menleiste ein. Aber - Computer sind sehr genaue Kreaturen. Normalerweise wird die Uhrzeit digital angegeben, also zum Beispiel "19:37:52". Was in aller Welt soll man mit einer so exakten Uhrzeit?!? Im Zuge dieses Gedankens hat selbst Atari bei der Kreation der XCONTROL-Box umgedacht und die Uhrzeit ohne die "st”renden" Sekunden dargestellt. Ob dies nun sinnvoll war, weil man mit dem Ding die Uhrzeit immerhin auch noch einstellen will, sei mal dahingestellt. Trotzdem - selbst die digitale Minuten-Darstellung ist noch ziemlich genau. Eigentlich ben”tigt man so etwas auch nicht einmal. Stellen wir uns folgende Modell-Situation vor: Zu vorgerckter Stunde fragt man (in "leicht" bierseliger Stimmung) seinen Stammtisch-Nachbarn nach der Uhrzeit. Der lallt einem freundlich entgegen "Viertel vor zwei!", womit eigentlich alles klar ist. Seien wir mal ehrlich: Auf die exakte Minute kommt's doch gar nicht an. Auáerdem hat sich die Menschheit so sehr an Digital-Uhren gew”hnt, daá es gar nicht mitanzusehen ist. (Wer mir dabei nicht zustimmt, m”ge doch bitte mal das Buch "Per Anhaler durch die Galaxis" von Douglas Adams zur Hand nehmen und die ersten paar Kapitel lesen.) Um genau diesen Miástand zu beheben und damit (a'la Ren‚ Descartes) "Zurck zur Natur" zur kommen (jeder m”ge mal ein paar Schriften dieses Philosophen lesen), schrieb ich FUZZYUHR, ganz im Zuge der momentan aufkommenden "fuzzy-logic". Fuzzy-Logic: ------------ Fr die, die nicht wissen, was "fuzzy-logic" bedeutet: Das Wort "fuzzy" steht im Englischen fr etwas, das man sinngem„á mit "unscharf" bezeichnen k”nnte. Man geht also weg von der blichen Schwarz-/Weiá-Malerei bzw. von den normalen Computer-Akzeptoren "wahr" und "falsch" hin zu vielen Zwischen-Stadien, wie zum Beispiel "grau" oder "halb wahr". Dies k”nnte ein Schritt (zurck) zu den Analog-Rechnern sein, doch wir leben bekanntlich im Zeitalter der Digital-Rechner. Einem Computer der letzteren Generation so etwas beizubringen, ist natrlich mit etwas Aufwand verbunden, aber das hat uns Programmierer ja sowieso noch nie gest”rt - genausogut k”nnte man den unsinnigen, v”llig utopischen, Versuch unternehmen, einen PC-Kompatiblen mit einer Maus auszustatten, den Speicher linear zu adressieren, eine grafische Oberfl„che auf das DOS aufzupropfen und da mit Icons und Fenstern umgehen. -- Was, das gibt's schon?!? Naja, sage ich ja ... Ein Schritt zurck auf die B„ume. (Meiner Meinung nach, war es schon ein Fehler, daá die ersten Lebewesen das Wasser verlassen haben und auf die B„ume geklettert sind. Aber das tut (ebenso wie "Kleine-Weiche Fenster") zum Glck nichts zur Sache.) Wo war ich stehen geblieben? Ach so, ja ...) Wie gesagt, der Trend geht zurck (auf die B„ume) zur Unsch„rfe, ein Beispiel ist nur die Angewohnheit, Uhrzeiten nicht "mega-genau" nennen zu mssen. Und genau dies versucht FUZZYUHR: Wenn die Datei FUZZYUHR.ACC im Hauptverzeichnis des Bootlaufwerks gestanden hat, als der Rechner neu gestartet wurde (man kann es auch gerne mit "The Chameleon" oder unter MultiTOS mit "ACC FUZZYUHR" nachladen), erscheint in der rechten oberen Bildschirmecke ein sehr kleiner Schriftzug, der die aktuelle Uhrzeit repr„sentiert (wohl denen, die eine batterie-gepufferte Echtzeituhr haben). Uhr-Darstellung: ---------------- Aber bei FUZZYUHR erscheint dort zum Beispiel nicht etwa "19:54:34" sondern (um bei diesem Beispiel zu bleiben) "fast fnf fr acht". Und diese Darstellung wird sich mit der Zeit „ndern, bald zu "fnf vor Acht", dann zu "kurz vor Acht", dann zu "punkt Acht", dann zu "kurz nach Acht", dann zu "bald fnf nach Acht" und so weiter. Weitere Funktionen: ------------------- Klickt man den Accessory-Eintrag "FUZZUHR V2.0" im Desk-Men (richtig, unter GEM das ganz linke) an, erscheint eine sáe kleine Dialog-Box, in der die n”tigen Einstellungen gemacht werden k”nnen: Fangen wir ("mad", wie wir sind) rechts an: OK - Alle gemachten Einstellungen werden aktiviert. Welche das sind? Weiterlesen!! An / Aus - Hier (sp„testens) solltest Du Dir klar werden, ob Du berhaupt eine Uhr sehen willst oder nicht. Naja, besser sp„t als nie. Nach OK wird die Uhr entweder ein- oder ausgeblendet. Fuzzy / Digital - Wem die Fuzzy-Darstellung nun gar nicht gef„llt, schaltet mit "Digital" auf eine konventionelle (=digitale) Uhr-Darstellung um. Man kann's auch als eine Art "Boss"-Key verstehen, der eine Fuzzy-Uhr nicht sehen soll, weil er sie ja doch nicht verstehen wrde (womit ich nichts gegen irgendwelche Bosse gesagt haben will). Klein / Mittel / Groá - Tester der Version 1.0 legten mir nahe, eine solche Option einzubauen. Diese Version lief auf allen Aufl”sungen sauber, allerdings ben”tigte man sp„testens ab TT-High eine Lupe, um die Uhr erkennen zu k”nnen. Von daher gibt's nun die M”glichkeit, der Uhr selbst eine zu verpassen. "Klein" steht hierbei fr die Micro-Darstellung, die schon von der Version 1.0 bekannt ist. Sie entspricht dem 6-er TOS-Zeichensatz. "Mittel" verwendet den 8-er TOS-Zeichensatz, ist demnach schon ein gutes Stck gr”áer und lesbarer. "Groá" steht fr den 16-er-Zeichensatz, den man vom SM124 her gewohnt ist. Sauber, wie FUZZYUHR seit Version 1.0 geblieben ist, funktioniert das auch mit diversen Font-Change-Accessories zusammen. -- Ehe Anfragen kommen: Der "Groá"-Button wird entfernt, sobald der 16-er-Zeichensatz nicht mehr in der Menzeile dargestellt werden kann, also zum Beispiel fr ST-Med oder ST-Low. šbrigens: Die digitale Uhr „ndert die Uhrzeit nur im 2-Sekunden-Takt. Gestreng nach dem Motto "It's not a bug, it's a feature!" (nach dem sich viele Software-Firmen verhalten, wenn die User eine Unregelm„áigkeit im Programm finden) -- das geschieht aus technischen Grnden und ist nicht weiter schlimm, eher sogar normal. Kompatiblit„t: -------------- Wie bereits erw„hnt - ich sehe keine Probleme, daá FUZZYUHR unter irgendeiner TOS-Version und / oder unter irgendeiner Aufl”ung nicht funktionieren sollte. (Sollte dem doch so sein, bitte ich eiligst um eine Information, Postkarte mit der verwendeten Konfiguration gengt.) Kollisionen gibt es natrlich, wenn auáer FUZZYUHR noch andere Desktop-Uhren installiert sind. FUZZYUHR ist so eingerichtet, daá ca. jede Sekunde die Text-Meldung erneuert wird. Das gengt der Genauigkeit ca. 60 Mal und man braucht auch beim Wechsel der Applikation (=der Menzeile) nicht allzulange auf sie zu warten. Das kollidiert aber leider zum Beispiel mit der internen Uhr des Tempus-Editor, die auch jede Sekunde erneuert wird, und (meineswissens) nicht abschaltbar ist. Witzigerweise sind die beiden Uhren (Tempus und FUZZY) nicht synchron (zumindest bei mir nicht), was zu witzigen, wechselnden Flacker-Effekten fhrt. Naja, ist nicht zu „ndern. Wen's st”rt, kann ja die FUZZYUHR ausmachen. Ansonsten sehe ich keinen Grund, noch andere Uhren (Mortimer, Harlekin, etc.) verwenden zu mssen, man erh„lt mit der FUZZYUHR ja sozusagen "Two In One", eine fuzzy und eine digitale. Das leidige Thema: ------------------ Wie schon beschrieben ist FUZZYUHR public domain. PD heiát aber nicht Freeware. -- Das ist doch kein Unterschied?!? Na, ich denke aber doch!! "Freeware" steht (frei bersetzt) fr "Freie Ware", also gratis, umsonst, fr lau ... W„hrendessen steht "Public Domain" fr "™ffentliches Gut", also etwa "fr jeden zu haben". Man verzeihe mir die fremdsprachige Haarspalterei, aber im letzteren Fall steht eben *nicht* dabei, daá das Ding kostenlos ist. Jeder PD-Autor wrde sie freuen, wenn er ein biáchen klingende Mnze (oder knisternde Note ... noch besser raschelnder Blanko-Scheck --- aber wir wollen's mal nicht bertreiben) einbringen wrde. Rechtlich gibt's fr die User keinen Zwang, aber ich appelliere hier einfach mal an das Gewissen. In diesem Sinne: Ich h„tte ganz gerne etwa zehn Mark von jedem User. Ist doch wirklich nicht zu viel, fr die Gelegenheit, immer "fuzzy-genau" zu wissen, was einem die Stunde geschlagen hat. Noch was: Ich freue mich (auch ohne beiliegende Kohle) ber jede Art von Resonanz. Ein Brief im Sinne von "Das hatte mir wirklich noch gefehlt ... !" hebt meine Stimmung doch erheblich. Muá ja nicht mal ein Brief sein, Postkarte gengt. Auáerdem freue ich mich im kargen Alltag des Studiums ber jede E-Mail, die ich kriege -- kostet doch wirklich keine Gebhr, also was soll's?!? "Ich warte!" (wie schon Claire Zachanassian in Fr. Drrenmatts Drama "Der Besuch der Alten Dame" zum Ende des ersten Aktes sagt. Aber das hat hier eigentlich nichts zu suchen.) In diesem Sinne: 23:55:42 (fnf vor zw”lf) -- Zeit zum Handeln! Gero Zahn Stadthagen, den 14.9.1992