System Information Version 2.03 8. Juli 1990 Copyright (C)1990 Daniel R. Egner Alle Rechte vorbehalten, frei von Rechten Dritter. Dieses Programm ist ein sogenanntes Freeware-Programm. Das heižt, Sie k”nnen es testen, kopieren und auch beliebig an Freunde und Bekannte weitergeben. Hierfr ist auch, entgegen Public-Domain-Software, kein Geld zu zahlen, es gibt lediglich eine einzige Bedingung: Es drfen keinerlei Žnderungen an den zugeh”rigen Dateien oder Teilen davon vorgenommen werden. Aužerdem ist es le- diglich gestattet, alle Files komplett weiterzugeben, also auch dieses README- File. Ferner ist es nur mit meiner ausdrcklichen Genehmigung gestattet, die Dateien in einen PD-Pool aufzunehmen. Zum Programm: Die Idee zu SYSTEM kam mir, als ich einem Bekannten klarmachen wollte, welche TOS-Version sein frisch gekaufter Rechner besitzt. Ein Blick in die Info-Box des Desktop ergab anhand des Copyright-Datums, daž es sich um das Blitter-TOS handelte. Was folgte, war nachfolgender Dialog (frei zitiert): ¯Prima, dann habe ich ja einen Blitter, oder wie oder was ...?® ¯Nee, dann g„be es im Dropdown-Men EXTRAS den Eintrag "Blitter", der fehlt aber bei Deinem Rechner.® ¯Ja aber, ich dachte ...® Nach einem einfhlsamen l„ngeren Monolog meinerseits und einer Schachtel Ziga- retten seinerseits waren in den frhen Morgenstunden alle Klarheiten restlos beseitigt. Mein Bekannter gab auf mit der Frage ¯Warum k”nnen die von ATARI dann nicht die TOS-Version in die Info-Box eintragen?®. Das weiž ich auch nicht, bei einigen Beta-Testversionen der Version 1.4 haben sich Cracker wie das ALF-Team ja dazu hinreižen lassen. Diese mir ber dubiose Wege zugegangene Disketten-Vorabversion war dann auch das ausl”sende Moment, um mich mit dem Innenleben des ST etwas n„her zu befassen. Dann las ich einen Artikel von Julian Reschke im "Atarium" des "ST-MAGAZINS", in dem er Program- mierer dazu animierte, nicht von einer bestimmten Hardware-Konfiguration aus- zugehen, sondern vielmehr ber die entsprechenden Adressen im TOS die Informa- tionen zu entnehmen und das Programm darauf reagieren zu lassen. Ich selbst hatte mir berlegt, je nach TOS-Version bei Datei-Operationen ent- weder die Transaktion ("Laden","Speichern",...) in einem Kasten ber die File- select-Box zu schreiben oder den Text in die Box zu integrieren, wie das ja ab Version 1.4 m”glich ist. Kurzerhand griff ich mir diverse Bcher ("Scheibenkleister II", "ST Intern" usw.) und suchte mir aus Zeitschriften allerlei Speicheradressen heraus, denen ich Intimes zur ST-Hardware entlocken k”nnte. Bald schon hatte ich mir eine kleine Bibliothek an Funktionen und Prozeduren in GfA-BASIC 3.5 zusammenge- stellt, die das N”tige lieferten. Was jetzt fehlte, war der geeignete Rahmen, um alles zusammenzufassen. Unter dem Eindruck des MS-DOS-Programms PCTOOLS V6 mit seiner ¯System Info® entstand schliežlich das vorliegende Programm. Ich habe die verschiedenen Anzeigen in mehrere Kategorien unterteilt, reine Informationsfelder und Dialoge zur Einstellung diverser Parameter, aužerdem besteht die M”glichkeit, die gesamten System-Angaben auf einen Drucker auszu- geben. Nachfolgend einige kleinere Anmerkungen: --- Info --- In diesen Mens kann man lediglich Informationen zum ST abzurufen, Žnderungen sind keine m”glich. ¯Allgemeine Konfiguration® ST-Modell: DRAM-Bestckung: SYSTEM liest die aktuelle Bestckung mit DRAM-Chips (Dynamic RAM) aus, wie sie fr die Verwaltung durch die MMU (Memory Management Unit) fixiert ist. Bei Speicherkonfigurationen, die von der ATARI-Standard-Palette abweichen, gibt SYSTEM ein lapidares ¯unbekannt® aus. Vorkommen drfte dies z. B. bei den di- versen Speichererweiterungen, die Werte wie 2,5 MB ergeben. Daraus leitet sich dann der entsprechende ST-Typ ab, wundern Sie sich also nicht, wenn SYSTEM Ih- nen einen MEGA ST1 meldet, Sie aber einen auf 1 MB aufgemotzten 520'er besit- zen. Floppy-Laufwerke: SYSTEM erkennt, ob am Rechner zwei Floppy-Laufwerke angeschlossen sind oder nur eines. Dabei spielt es keine Rolle, ob im Desktop ein oder zwei Laufwerks- symbole angemeldet wurden, es werden tats„chlich die k”rperlich vorhandenen Drives erkannt. BLITTER-Chip: SYSTEM gibt, ebenso wie der Desktop, Auskunft, ob ein Blitter-Chip im Rechner eingebaut ist. Sofern ein Blitter vorhanden ist, besteht ja die M”glichkeit, diesen im Dropdown-Men EXTRAS ein- bzw. auszuschalten. Den jeweiligen Zustand kann man auch in SYSTEM ablesen. Ein fehlender Blitter wird natrlich stets als ¯ausgeschaltet gemeldet. ¯Konfiguration des Operating Systems® TOS-Version: TOS-Datum: SYSTEM liest an geeigneter Stelle (TOS-Header) die Versions-Nummer des gerade aktuellen TOS aus. Dabei findet ein eventuell von Diskette gebootetes Be- triebssystem hier Bercksichtigung. Mit anderen Worten: Diese Angabe ent- spricht nicht zwingend der TOS-Version, die sich in den sechs (bzw. neuerdings zwei) ROM-Chips befindet, sondern fragt immer das TOS ab, das beim Program- maufruf gerade aktiv ist. Dabei kann es sich genauso um ein gepatchtes Origi- nal-TOS handeln oder um ein aufwendig berarbeitetes wie das ”fters in der Li- teratur (¯Scheibenkleister II®) angefhrte KAOS, das sich leider meiner per- s”nlichen Kenntnis bisher entzieht. Als weitere Angabe findet der geneigte Anwender noch das Erstellungsdatum. GEMDOS-Version: Diese Angabe, die man auch oft bei den diversen Shells mittels ¯ver® (oder „hnlich) abfragen kann, mag von Bedeutung sein, wenn bestimmte Funktionen ei- nes Programmes beim eigenen Rechner nicht oder anders als beschrieben ausge- fhrt werden. Zwei Beispiel hierfr seien die Benutzung des sogenannten ¯Fast- load-Flags® im Header von ausfhrbaren Dateien (verhindert ein L”schen des RAM-Bereiches vor Ausfhrung eines Programmes, spart ca. 1 Sekunde) und die erweiterte Fileselect-Box des ¯Rainbow-TOS®. GDOS: SYSTEM erkennt, ob der GDOS-Treiber resident installiert wurde, der beispiels- weise von Programmen wie EASY-DRAW zur Ausgabe erforderlich ist. Allerdings funktioniert diese Diagnose erst ab der GDOS-Release 1.0 zuverl„ssig. Bei „l- teren Versionen muž SYSTEM passen. VT52-Emulator: Mittlerweile gibt es eine Reihe von Programmen, die den Original-Emulator er- setzen, meistens bieten sie zus„tzliche ESCape-Sequenzen und/oder eine Ge- schwindigkeitssteigerung. Zwei Vertreter dieser Gattung sind beispielsweise das PD-Programm "xVT52" und das Programm "MERKUR" (im Prinzip ist letzteres nur die Erweiterung des xVT52, beide stammen von dem gleichen Autor). SYSTEM erkennt anhand einer in der "ST Computer" ver”ffentlichten Routine zum xVT52 diese Varianten. Mir ist nicht bekannt, ob man damit prinzipiell feststellen kann, ob der Original- oder ein anderer VT52-Emulator im Einsatz sind. ¯ RAM-Speicher-Information® Gesamtspeicher (MMU): Die Memory Management Unit (Speicherverwaltungseinheit) des ST kann an einer bestimmten Speicherstelle abrufen, welche Chipkombination installiert ist. Da- bei werden nur einige Grundtypen erkannt, lesen Sie dazu bitte nochmals den Punkt "DRAM-Bestckung" weiter oben. Gesamtspeicher (phystop): obere Speichergrenze: Angegeben ist die Anzahl Bytes, die sich aus der Speicher-Konfiguration er- gibt. Dabei handelt es sich eher um eine theoretische Gr”že, denn dieser RAM- Bereich steht Anwender-Programmen nicht unbedingt im vollen Umfang zur Verf- gung. Es sei hier lediglich daran erinnert, daž Teile davon zur Pufferung von Informationen genutzt werden (DESKTOP.INF, Cache-Speicher, Bildschirmspeicher usw.) Der ST fhrt - stark vereinfacht - eine L”schung aller Speicherzellen durch, bis er aufgrund fehlender Zellen abbrechen muž. Dieser Wert kann, bei einigen Speichererweiterungen, gr”žer sein als der MMU-Wert. Einige (speicher- residente?) Programme reservieren sich hier Speicher fr eigene Zwecke (z. B. scheint dies bei HARLEKIN so zu sein). freier Speicher: Wie oben angesprochen, ist der fr Anwender verfgbare Speicher ein Wert, der eine Teilmenge des Gesamtspeichers darstellt. Dazu muž man vielleicht noch wissen, daž einige Programme nach ihrem Aufruf den restlichen Speicher ganz habgierig fr sich in Anspruch nehmen (z. B. STAD). šbel wird es aber erst dann, wenn solche Software unsauber programmiert wurde und nach Terminierung des Programms der Speicher nicht wieder freigegeben wird. Dies ist ein belieb- ter Fehler bei Programmier-Einsteigern, die sich erstmals an Resource-Daten versuchen. (Hiervon kann ich ein Lied singen...) ¯Laufwerks-Information® angemeldete Laufwerke: Hierbei handelt es sich wirklich um diejenigen Laufwerke, die im Desktop ein- gerichtet wurden. Das k”nnen Floppy-Drives ebenso sein wie Harddisk-Partitio- nen oder Ram-Disks. Falls nur ein ¯k”rperliches® Disketten-Laufwerk am ST an- geschlossen ist, wird Laufwerk B: quasi von A: simuliert, es handelt sich also nur um ein virtuelles Laufwerk. Boot-Laufwerk: Erkl„rt sich wohl von selbst ... Steprate: Prinzipiell ist es m”glich, die Floppies mit unterschiedlichen Stepraten zu betreiben, einige Utilities stellen fr MS-DOS-Emulatoren bei angeschlossenem 5,25"-Laufwerk diesen Wert um. Meines Wissens ist dieser Wert nur fr beide Floppies gemeinsam einstellbar (zumindest mit "legalen" Mitteln). Verify: Man kann im Speicher ein Flag setzen, um beim Lesezugriff eine Prfroutine ab- zuschalten. Durch Anklicken des Buttons "Bytes frei" erh„lt man die entsprechenden Werte fr die einzelnen Laufwerke, die Floppy-Drives habe ich dabei bewužt ausge- spart. ¯GEM-Font-Information® In dieser Info-Box kann man, sofern GDOS resident geladen ist, sehen, welche Font-Dateien in der Datei ASSIGN.SYS fr den Aufruf in GDOS-Programmen ange- meldet sind. --- Setup --- In diesen Dialogboxen lassen sich Informationen abrufen und zus„tzlich Žnde- rungen vornehmen und abspeichern. Mehr dazu unter ¯Parameter sichern®. ¯Drucker-Einstellung® Was soll man hierzu sagen, sie entspricht von ihrer Aussage voll der aus dem Kontrollfeld bekannten Drucker-Einstellung, lediglich die Optik ist eine an- dere. ¯Uhr-Einstellung® Hier k”nnen Zeit und Datum sowohl gelesen als auch gesetzt werden. ¯Maus- und Tastatur-Einstellung® Auch diese Dialogbox bietet die vom Kontrollfeld bekannten Einstell- und In- formationsm”glichkeiten. Bei Unklarheiten konsultieren Sie am besten Ihr ST- Handbuch. ¯Parameter sichern® Unter diesem Punkt haben Sie die M”glichkeit, folgende Daten im aktuellen Pfad in der Datei SETUP.INF zu sichern: - Druckereinstellung - Doppelklickgeschwindigkeit - Tastenwiederholungsrate - Status der Tastenwiederholung (an/aus) - Status des Gongs (an/aus) - Status des Tastaturklicks (an /aus) Wie Ihnen vielleicht bekannt ist, kann man diese Parameter vom Desktop zwar mittels "Arbeit sichern" speichern, leider werden aber nicht alle Daten vom ST beim Booten verwertet. Dazu bedarf es z. B. der Aktivierung des Kontrollfeld- Accessories (Andere Programme lesen die DESKTOP.INF-Datei ebenfalls aus). Sie k”nnen auch ohne das Accessory die Werte einstellen, denn im Alltag ist es doch meist so, man stellt einmal geeignete Werte ein und ben”tigt dann dieses ACC-File nicht mehr. Wenn Sie das Programm SYS_INST.APP aufrufen, wird im gleichen Pfad die Datei SETUP.INF gesucht, die Parameter ausgelesen und eingestellt. Eine entsprechen- de Meldung best„tigt dann die erfolgreiche Operation. Fehlt die INF-Datei, wird SYS_INST.APP ohne die Meldung beendet. SYS_INST.APP l„uft nicht im AUTO-Ordner, da es vom GEM Gebrauch macht! Schlužbemerkung: Sollten Sie feststellen, daž SYSTEM irgendwelche fr Sie nicht nachvollziehba- ren Dinge anzeigt (TOS-Versionen, die Sie gar nicht benutzen, die wundersame Speichervermehrung usw.), w„re ich fr eine Information dankbar. Leider stan- den mir nicht alle Rechnertypen mit den jeweils denkbaren Kombinationen zur Verfgung, so daž ich teilweise darauf angewiesen war, die in der Literatur beschriebenen Eigenschaften der diversen Speicherstellen zu bernehmen. Da hierbei meist die Abfrage-Syntax in der Sprache ¯C® angegeben war und ich ein lausiger GfA-Basic-Programmierer bin, sind also Fehler nicht ganz auszuschlie- žen. Nichtsdestotrotz hoffe ich, Ihnen hiermit eine kleine Hilfe an die Hand gegeben zu haben, falls Sie einmal „hnliche Fragestellungen wie eingangs mein Freund zu beantworten haben. Falls Sie Interesse an der einen oder anderen Funktion haben, k”nnen Sie gerne mit mir Kontakt aufnehmen. Daniel R. Egner Altk”nigstr. 15 6233 Kelkheim/Ts. Tel. (06195) 5934